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Alle Artikel von Tom - 5. Seite

Fabel Der Kater und die alte Ratte

Der Kater und die alte Ratte (Fabel)
Ein Mäusevölkchen hatte sich in einer Mühle angesiedelt und führte ein vergnügtes Leben. Gleich neben der Mühle hinter dem Wasserrad hausten ein paar Ratten, die hin und wieder in der Mühle auftauchten, um einige Körner zu stibitzen.

Eines Tages mietete sich ungebeten ein wilder Kater bei dem grauen Trippelvölkchen ein und wütete so mörderisch unter diesem, dass sich bald keine einzige Maus und Ratte mehr aus ihrem Loch heraustraute.

Da griff der böse Jäger zu einer List. Er band sich ein Seil um seine eine Hinterpfote und krallte sich mit dieser an einem Sack, der an der Wand hing, fest. So baumelte er mit dem Kopf nach unten und stellte sich tot.

Alle Mäuse glaubten, dass der Müller den Bösewicht beim Stehlen von Käse und Fleisch ertappt und zur Strafe aufgehängt hatte. Erfreut schossen sie aus ihren kleinen Verstecken hervor und fielen ausgehungert über das frische Korn her.

Auf einmal löste der Kater seine Krallen aus dem Sack und stürzte sich auf die ahnungslosen kleinen Fresser. Nur wenige von ihnen konnten sich rechtzeitig in ihre Schlupflöcher retten. „Auch euch erwische ich noch!“ zischte er grimmig.

Die Mäuse und Ratten, die den hinterhältigen Überfall überlebt hatten, waren vorsichtiger geworden, und der Kater lauerte vergeblich auf seine Beute.

Eines Abends war der fürchterliche Räuber verschwunden. Er tauchte auch am folgenden Tag nicht wieder auf. Dafür lag am Morgen darauf mitten in der Mühle ein dicker Mehlsack. Das Mehl war herausgerieselt, und ein hoher weißer Haufen breitete sich vor dem Sack aus.

Die Mäuse und Ratten schoben zaghaft ihre Nasen aus den Gängen hervor, schnupperten neugierig und zogen sich dann wieder ängstlich zurück. Doch schließlich waren sie davon überzeugt, dass der schreckliche Kater endlich ihr Reich wieder verlassen hatte. Sie wurden mutiger und trippelten vorsichtig auf den großen weißen Haufen zu.

Eine alte, erfahrene Ratte warnte sie: „Geht nicht dorthin. Seit wann streut der Müller euch freiwillig sein Mehl vor die Nase? Hinter diesem Mehlhügel steckt gewiss irgendeine List.“

Die anderen aber entgegneten ihr: „Niemand hat den Kater seit zwei Nächten mehr gesehen. Bestimmt hat er den hoffnungslosen Kampf mit uns aufgegeben und ist ausgewandert. Wir sind ihm zu klug geworden.“ Und sie tanzten auf dem Mehlhaufen herum.

Im selben Augenblick bewegte sich der weiße Berg, und der Kater sprang mit einem Ruck auf. Das Mehl sprühte nur so aus seinem Fell.

Er war, um seine Opfer zu täuschen, fortgegangen, hatte sich dann am Morgen heimlich im Bach gewaschen und war lautlos in die Mühle zurückgeschlichen. Dort hatte er einen Mehlsack umgerissen und sich gründlich im Mehl gewälzt.

Die alte, schlaue Ratte, die dem Frieden nicht trauen wollte, war als einzige diesem tückischen Anschlag entkommen. Sie rief dem Kater zu: „Selbst wenn ich wüßte, dass du tot bist, würde ich mich nicht in deine Nähe wagen.“

von Jean de La Fontaine (1621-1695)



Katzenprominenz

Berühmte Leute und ihre Katzen
Kardinal Richelieu (1585 – 1642) galt als mächtig, ehrgeizig und einflussreich. Um seine Ziele durchzusetzen, ging er über Leichen! Seinen Katzen hingegen krümmte er kein Haar!  Er umgab sich mit seinen auserwählten Lieblingen, wann immer er sich in den privaten Bereich zurückzog. Die Tiere bedeuteten ihm so viel, dass er ihnen nicht nur eine ansehnliche Pension hinterließ, sondern auch zwei Wärter, die sie nach seinem Tod versorgen sollten.

Ludwig XIII., von 1610 bis 1643 König von Frankreich, arbeitete eng mit Kardinal Richelieu zusammen. Er setzte denn auch der von der Kirche verordneten Katzenverbrennung ein Ende. Ein wunderbares Leben führten französische Katzen zweifellos auch zwischen 1715 und 1774 unter Ludwig XV. Er besaß eine weiße Katze, die er jeden Morgen in sein Schlafzimmer ließ und sogar zu Versammlungen des Königlichen Rates mitnahm.

Papst Pius IX. (1792 – 1878) war für seine Katzenliebe bekannt. Seine samtpfotige Begleiterin saß bei ihrem Herrn am Tisch und wartete geduldig, bis er gegessen hatte – dann nämlich schlug ihre große Stunde und sie bekam ein Spezialmenü, das sie am selben Tisch einnehmen durfte!

Charles Dickens (1812 – 1870) war geistiger Vater so unvergänglicher Figuren wie Oliver Twist und gehört zweifellos zu den bedeutendsten britischen Romanschriftstellern. Dickens liebte Katzen über alles. Eine seiner Katzen hieß Wilhelm, wurde aber in Wilhelmine umbenannt, nachdem sie ihre ersten Kätzchen geboren hatte. Eines Abends saß Dickens, in ein Buch vertieft, am Tisch, seine Katze neben sich. Plötzlich ging die Kerze aus. Dickens zündete sie wieder an, streichelte zerstreut seine Katze, die ihn mit einem herzerweichenden Blick bedachte, und las weiter. Als die Kerze kurz darauf wieder erlosch, bemerkte Dickens die erhobene Pfote, mit der das Tier die Flamme ausgeschlagen hatte! Sie wollte, dass  Herrchen sich um sie kümmerte – und erreichte natürlich ihr Ziel.

Charles Pierre Baudelaire (1821 – 1867) zählt zu den bedeutendsten Dichtern des 19.Jahrhunderts. Als erklärter Katzenfreund schrieb Baudelaire auch mehrere Gedichte über Samtpfoten. Auf all seinen Wegen nahm er sich die Zeit, streunende Katzen heranzulocken und zu streicheln. Eines Tages ertappte ein Freund ihn dabei, wie er gedankenverloren vor einer Wäscherei stand und eine Katze bewunderte, die auf einem Stapel frischer Weißwäsche hockte.

Harrison William Weir (1824 – 1906) war Maler, Schriftsteller und Journalist. Er gründete 1887 den National Cat Club und kam als Erster auf die Idee, Edelkatzen einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren. Er war der große Katzenexperte des viktorianischen Zeitalters!

Louis Wain (1860 – 1939) hatte sich durch teils humoristische, teils exzentrische Darstellungen vermenschlichter Katzen eine Namen gemacht.  Ein Kater namens Peter weckte Louis Wains Interesse an Katzen. Er wurde zum Vorsitzenden des National Cat Club ernannt und half den oft geschmähten, mit Verachtung gestraften Samtpfoten zu einem besseren Status in seinem Land und setzte sich aktiv für den Tierschutz ein.

Sidonie Gabrielle Colette (1873 – 1954) war Schriftstellerin und leidenschaftliche Tierfreundin. Ihre Texte zeugen von großem Einfühlungsvermögen diesen Lebewesen gegenüber.  Sie gilt als eine der größten Katzenliebhaberinnen der literarischen Welt. Zahlreiche Fotos zeigen sie mit ihren Schmusetigern auf der Straße, im Garten und sogar am Schreibtisch! Sie hielt sich unter anderem eine Wildkatze namens Bâ-Tou, die als Jungtier von zwanzig Monaten aus dem Tschad gekommen war. Bâ-Tou spielte und schnurrte wie jede Hauskatze und wurde für ihr Leben gern am Bauch gekrault.

Paul Klee (1879 – 1940)  gehört zu den originellsten Vertretern der Malerei des 20.Jahrhunderts. Von Katzen war er regelrecht fasziniert: Er bildete sie in seinen Zeichnungen ab, fotografierte und malte sie. Er besaß selbst mehrere Samtpfoten, die er auf Zelluloid bannte und damit unsterblich machte. 1902 zum Beispiel, entstand ein Foto von Mys, einer dunklen Langhaar-Katze. Das ebenfalls langhaarige Kätzchen Nuggi nahm der Künstler 1905 auf. Fritzi, ein gestreifter Tabby, wurde 1921 zum Fotomodell. Zehn Jahre später der weiße Langhaar-Kater Bimbo.

Jean Cocteau (1889 – 1963) war Schriftsteller, Dramatur, Maler, Grafiker und Filmregisseur. Er hielt stets mehrere Samtpfoten. Darunter einen prächtigen Siamkater namens Karoun, dem er eins seiner Werke widmete („Drôle de Ménage“)

Brigitte Bardot wurde 1934 geboren. Nachdem sie zunächst als Fotomodell gearbeitet hatte, wurde sie 1952 für die Leinwand entdeckt. 1973 beendete sie ihre Karriere und setzt sich seitdem für den Tierschutz ein. Ihre Stiftung entwickelte ein Sterilisationsprogramm für Streuner. Außerdem setzte sie durch, dass jedes Kätzchen, das in Frankreich geboren wird, tätowiert werden muss und in einem Tierregister geführt wird.

Raymond Chandler, Krimi-Autor, lebte mit der schwarzen Angorakatze Taki, die, 20 Jahre alt, 1951 starb.

Winston Churchills letzter Kater Jock starb 1975 in Chartwell und wurde für die Touristen durch einen neuen Jock ersetzt.

O.W. Fischer, Schauspieler, bekam 1952 seinen ersten Kater Michael. Er nannte sein Haus „Katzenschlößl“ wegen der vielen Katzen.

Ernest Hemingway lebte mit rund 30 Katzen auf seiner Finca Vigia, Kuba. Sie ist heute noch eine Katzenstation mit 40 Tieren.

Hermann Hesse hatte immer mehrere Katzen. Namen: Schneeweiß, Zürcher, Zwinkeler. Sein letzter Kater war Porphy (1962).

Erich Kästner lebte in München mit 4 Katzen. Die letzte hieß Mucki.

Rosa Luxemburg, Sozialistin. Ihre Katze Mimi bewunderte Katzenfreund Lenin 1912 in Berlin.

Mark Twain hatte meist 10 Katzen. Namen: Apollinaris, Zoroaster und Sour Mash!

Katzenprominenz von A bis Z: 

Die heilige Agatha; Srah Bernhardt, die Brontë-Schwestern, Claudia Cardinale, Albert Einstein, Anatole France, Paul Gallico, Eugen Gerstenmaier, Heinrich Heine, Konfuzius, Abraham Lincoln, Sophia Loren, Jean Marais, Mohammed, Peter O’Toole, General Patton, Pablo Picasso, Franklin D. Roosevelt, Albert Schweitzer, Queen Victoria, Emile Zola.

Berühmte Katzenhasser: 

Heinrich III (1551 – 1589), König von Frankreich, hatte vor Katzen solche Panik, dass er in Ohnmacht fiel, wenn er sie nur von weitem sah.

Ludwig XIV, der Sonnenkönig, (1638 – 1715) soll schon im  zarten Alter von 10 Jahren angeblich Freudentänze an Scheiterhaufen aufgeführt haben, in denen Katzen bei lebendigem Leibe verbrannt wurden.

Alexander der Große, Julius Caesar und Napoleon Bonaparte litten an einer Katzenphobie.

Quelle: „Internet“ Verfasser: „unbekannt“



Gedicht Meine Katze

Meine Katze
Hier ist mein Geständnis in einem Satze:
Ich habe zu Hause eine kleine Katze!
Sie schnurrt und schmeichelt zu allen Zeiten
Und wartet ergeben auf Zärtlichkeiten.

Nur geht sie leider auf eig’ne Faust
Zu Nachbarsleuten und stiehlt und maust.
Die Wurst, das Fleisch – darin ist sie eigen –
Schleppt sie ins Haus, um stolz es zu zeigen.

Ob Brötchen, Gemüse, Sardinen, Salat,
Ob Hering, Zitronen, Geflügel, Spinat,
Ob Soleier, Fische, ob Käse, ob Speck,
Das maust sie dem Nachbarn vom Küchentisch weg.

Ich bete, dass nie ein Bestohl’ner aus Wut
Dem Kätzchen etwas zuleide tut,
Denn davon leben wir königlich:
Meine Frau, die Kinder, die Katze – und ich

von Peter Frankenfeld



Fabel Die Katze und die Ratte

Die Katze und die Ratte (Fabel)
Eine Ratte lebte unter einer hohen, mächtigen Fichte, deren Astwerk bis auf den Boden hinunter wucherte. Ganz in der Nähe hausten eine Eule, ein Wiesel und eine Katze und machten der Ratte das Leben sauer.

Obgleich die Ratte von soviel Feinden umgeben war, konnte sie sich nicht entschließen, ihre Wohnung zu verlassen; denn die alte Fichte ernährte sie ausreichend mit ihrem Samen, der im Frühjahr auf den Boden prasselte. Auch warf der Sturm oft reife Zapfen zu ihr herab, die sich noch nicht geöffnet hatten, und die emsige Ratte schleppte diese dann hochbeglückt in ihr Nest und sammelte so reichlich Vorrat für das ganze Jahr.

Eines Morgens hörte die Ratte ein herzzerreißendes Miauen. Sie lächelte schadenfroh: „Einem meiner Plagegeister scheint es an den Kragen zu gehen.“ Das Miauen wurde immer jämmerlicher, und die Ratte blinzelte neugierig aus ihrem Loch. Aber sie konnte nichts sehen.

Vorsichtig tapste sie in die Richtung, aus der das Klagen kam. Da entdeckte sie die Katze, die sie schon so oft in Angst und Schrecken versetzt hatte. Sie war in eine Falle geraten. „Das geschieht dir recht!“ rief die Ratte ihrer Feindin zu.

Die Katze aber schlug ihre sanftesten Schmeicheltöne an und schnurrten „Liebe Freundin, deine Güte und Liebenswürdigkeit ist überall bekannt. Ich habe dich vor allen anderen Tieren dieser Gegend verehrt und geliebt. Jetzt, da ich dich sehe, muss ich sagen, es reut mich keinen Augenblick, daß ich dich stets behütet und beschützt habe. Nun kannst du mir dafür deinen Dank erweisen und mir aus diesem teuflischen Netz heraushelfen. Irgendein Taugenichts muss hier gestern dieses Netz ausgelegt haben.“

„Ich dich retten?“ fragte die Ratte belustigt, die keineswegs von den süßlichen Worten ihrer Todfeindin beeindruckt war. „Was bietest du mir denn zur Belohnung an?“ /p>

„Meine ewige Treue und unbedingte Hilfe gegen alle deine Feinde“, antwortete die Katze. Die Ratte entgegnete: „Gegen alle anderen Feinde, das mag wohl sein, aber wer schützt mich vor dir?“ – „Ich schwöre es dir bei meinen scharfen Krallen“, beteuerte die Katze.

Die Ratte wollte spottend in ihr Loch zurückkehren, da versperrte ihr das kurzschwänzige Wiesel den Weg und funkelte sie wild an. Gleich darauf rauschte fast lautlos der Waldkauz herbei. In ihrer Bedrängnis überlegte die Ratte keinen Moment, sondern flitzte zur Katze und zerbiss eilig das Netz.

Das Wiesel lief herausfordernd auf die Katze zu, um ihr die Beute abzujagen. Flugs sprang die Ratte hinter ihre neuverbündete Freundin. Doch sofort streckte der Waldkauz seine Krallen nach der Ratte aus.

Da drang ein wütendes Bellen zu den Streitenden herüber. Wiesel, Waldkauz, Katze und Ratte flohen in verschiedene Richtungen. Ein Jäger war mit seinen Hunden unterwegs, um die Fallen, die er aufgestellt hatte, zu kontrollieren.

Einige Tage später lugte die Ratte aus ihrem Loch, um zu erkunden, ob der Weg frei sei, da spritzte die Katze auf sie zu. Schnell fuhr die Ratte zurück.

„Warum fliehst du vor mir, liebe Freundin, als wäre ich dein Feind?“ fragte die Katze scheinheilig. „Ich verdanke dir doch mein Leben und bin dein bester Freund. Komm, lass dich zum Dank für deine Hilfe küssen.“

„Ich pfeif‘ auf deinen Dank, du falsche Heuchlerin. Glaubst du, ich wüßte nicht, dass ich nur dem Hund mein Leben verdanke, der euch alle in die Flucht schlug? Du kannst deine Natur nicht verleugnen, auch nicht mit einem noch so heiligen Freundschaftseid, zu dem dich allein die Not gezwungen hat. Du bist und bleibst eine mörderische Katze.“ Und mit diesen Worten zog sich die Ratte tief in ihr Loch zurück.

von Jean de La Fontaine (1621-1695)



Gedicht Aus der Kindheit

Aus der Kindheit
„Ja, das Kätzchen hat gestohlen,
und das Kätzchen wird ertränkt.
Nachbars Peter sollst du holen,
dass er es im Teich versenkt!“Nachbars Peter hat´s vernommen,
ungerufen kommt er schon:
„Ist die Diebin zu bekommen,
gebe ich dir gern den Lohn!“

„Mutter, nein, er will sie quälen.
Gestern warf er schon nach ihr,
bleibt nichts anderes mehr zu wählen,
so ertränk´ ich selbst das Tier.“

Sieh´ das Kätzchen kommt gesprungen,
wie es glänzt im Morgenstrahl!
Lustig hüpft´s dem kleinen Jungen
Auf den Arm zu seiner Qual.

„Mutter, lass das Kätzchen leben,
jedes Mal, wenn´s dich bestiehlt,
sollst du mir kein Frühstück geben,
sieh nur, wie es artig spielt!“

„Nein, der Vater hat´s geboten,
hundertmal ist ihr verzieh´n !“
„Hat sie doch vier weiße Pfoten!“
„Einerlei! Ihr Tag erschien!“

„Nachbarin, ich folg ihm leise,
ob er es auch wirklich tut!“
Peter spricht es häm´scherweise,
und der Knabe hört´s mit Wut.

Unterwegs auf manchem Platze
Bietet er sein Liebchen aus;
Aber keiner will die Katze,
jeder hat sie längst im Haus.

Ach, da ist er schon am Teiche,
und sein Blick, sein scheuer, schweift,
ob ihn Peter noch umschleiche –
ja, er steht von fern und pfeift.

Nun, wir müssen alle sterben,
Großmama ging dir voraus,
und du wirst den Himmel erben,
kratze nur, sie macht dir auf!

Jetzt, um sie recht tief zu betten,
wirft er sie mit aller Macht,
doch zugleich, um sie zu retten,
springt er nach, als er´s vollbracht.

Eilte Peter nicht, der lange,
gleich im Augenblick herzu,
fände er, es ist mir bange,
hier im Teich die ew´ge Ruh.

In das Haus zurückgetragen,
hört er auf die Mutter nicht,
schweigt auf alle ihre Fragen,
schließt die Augen trotzig – dicht.

Von dem Zucker, den sie brachte,
nimmt er zwar zerstreut ein Stück;
doch den Tee, den sie ihm machte,
weist er ungestüm zurück.

Welch ein Ton! Er dreht sich stutzend,
und auf einer Fensterbank,
spinnend und sich emsig putzend,
sitzt sein Kätzchen blink und blank.

„Lebt sie, Mutter?“ „Dem Verderben
warst du näher, Kind, als sie!“
„Und sie soll auch nicht mehr sterben?“
„Trinke nur, so soll sie´s nie!“

von Friedrich Hebbel



Katzen und Männer

Katzen und Männer
Es gibt 20 kätzisch gute Gründe, das Leben lieber mit einer Mieze als mit einem Mann zu teilen.

Die 20 überzeugendsten stehen hier:

Katzen…

 

… schleppen nichts ins Haus: keine Computerzeitschriften, keine alten Autoteile und auch keine Musterpullis von Mutti.

… spielen mit Staubflocken, anstatt sich darüber aufzuregen.

… haben keine Bierfahne, wenn sie sich nachts rankuscheln.

… liegen immer zu Füßen.

… werden nicht schon durch eine Grippe zum pflegebedürftigen Invaliden. Schließlich haben sie 9 Leben.

… spüren ganz genau, wie wir drauf sind. Männer wissen ganz genau wie sie drauf sind.

… lassen ihre Socken nicht überall liegen.

… müssen nicht immer wieder aufgefordert werden, sich die Nägel zu schneiden: Krallen-Brett hinlegen genügt!

… haben von Natur aus einen perfekten Körper – Männer glauben das nur

… fressen, was man ihnen hinstellt

… interessieren sich für Wäsche: sie hocken stundenlang vor der Trommel

… können durch Kastrieren vom Streunen abgehalten werden

… schnarchen nicht, sondern schnurren, wenn sie neben uns im Bett liegen

…nehmen auf der Couch nicht so viel Platz weg

…laden ihre Mutter nicht zum Essen ein.

…mögen alle Fernsehprogramme – nicht nur Fußball und Action

…haben beneidenswert volles und glänzendes Haar

…kapieren irgendwann, wie das mit dem Klo funktioniert

…kann man sich nach Alter, Rasse und Typ aussuchen. Und: man kann problemlos mehrere haben

…stellen den Kühlschrank nicht mit Bierdosen voll. Katzenfutter lässt sich problemlos unter der Spüle lagern

von:  www.samtpfotenwelt.de



Gedicht Die Katzen

Die Katzen
Die toll Verliebten und die strengen Weisen
Verehren, wenn die Kraft und Jugend schmolz,
Die Katzen sanft und stark, des Hauses Stolz,
Die fröstelnd, so wie sie, den Herd umkreisen.

Die, so wie sie, Weisheit und Sinnenglut
Und Dunkel lieben, Nacht von Grau’n durchflossen,
Die sich der Orkus hätt‘ erwählt zu Rossen,
Stünd‘ seinem Dienst zu Kauf ihr stolzes Blut.

Sie gleichen Statuen, wenn sie sinnend kauern,
Den großen Sphinxen in der Wüste Schauern,
Die ewig dämmern an des Traumes Rand.

Aus ihren Lenden magische Funken sprühen,
Und wie besternt von feinem goldnen Sand
Scheint ihres rätselvollen Auges Glühen.

von  Charles Baudelaire



Gedicht Für die Katz

Für die Katz
Wenn der Hufschmied den Gaul beschlägt,
wenn sich der Truthahn im Traum bewegt,
wenn die Mutter das Essen aufträgt,
wenn der Großvater Brennholz sägt,
wenn der Wind um die Ecke fegt,
wenn sich im Schober das Liebespaar regt,
wenn das Fräulein die Wäsche legt –
stets meint die Katze, man wollt mit ihr spielen!

Wie der Katze geht’s vielen.

von Eric Kästner



Die 10 Katzengebote

10 Gebote einer Katze
1. Mein Leben dauert 15 bis 20 Jahre. Jede Trennung von Dir wird für mich Leiden bedeuten. Bedenke es, ehe Du mich anschaffst.
2. Gib mir Zeit zu verstehen, was Du von mir verlangst.
3. Pflanze Vertrauen in mich – ich lebe davon.
4. Sprich manchmal mit mir. Wenn ich auch Deine Worte nicht verstehe, so doch die Stimme, die sich an mich wendet
5. Zürne mir nie lange und sperre mich zur Strafe nicht ein! Du hast Deine Arbeit, Dein Vergnügen und Deine Freunde – ich habe nur Dich.
6. Wisse, wie immer an mir gehandelt wird – ich vergesse es nie.
7. Bedenke, ehe Du mich schlägst, dass meine Krallen mit Leichtigkeit Dir böse die Hand zerkratzen könnten, dass ich aber keinen Gebrauch von ihnen mache.
8. Ehe Du mich bei der Arbeit „unwillig“ schiltst, „bockig“ oder „faul“, bedenke: vielleicht plagt mich ungeeignetes Futter, vielleicht war ich zu lange der Sonne ausgesetzt oder ich habe ein verbrauchtes Herz.
9. Kümmere Dich um mich, wenn ich alt werde – auch Du wirst einmal alt sein.
10. Gehe jeden schweren Gang mit mir. Sage nie: „Ich kann so was nicht sehen“ oder „es soll in meiner Abwesenheit geschehen“. Alles ist leichter für mich mit Dir.
Quelle: „Internet“; Verfasser: „unbekannt“; Copyright „frei“



Gedicht für Katzen

Gedicht für Katzen
dämmrung ist die stunde der katzen
sie atmen den tag aus
schleichen schwarz übern weg
spielen eisenbahn mit ihren augen

die katzen tragen den mond fort
sie sprechen in bildern
lachen im graben den unfug aus
verspotten den artigen wind

die jagd auf die vögel ist verschoben
die katzen wissen was recht ist
sie stürmen mein kartenhaus
verschlingen ungelesen meine briefe

ich schreibe: wir sollten die katzen
loben in der stunde der dämmrung

von Friedrich Christian Delius