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Katzenkrankheiten

Verletzungen

Allgemeines zu Verletzungen
Wir möchten Dich hier über allerlei Verletzungen, die eine Katze bekommen kann, aufklären. Zum einen kannst Du im Vorfeld schon einiges tun, um die Verletzungsgefahr zu verbannen oder zu verringern und zum anderen solltest Du Anzeichen einer Verletzung oder Vergiftung deuten können, um dann direkt den Tierarzt aufsuchen zu können. Informiere Dich gut, Deine Katze wird es Dir danken. Weitere Informationen findest Du unter der Rubrik Vergiftungen oder Gefahren.
Brüche (Hemien)
Brüche entstehen in der Regel durch eine Bindegewebsschwäche und sind meistens angeboren. Wir kennen folgende Arten von Brüchen:

Den Nabelbruch

Neben der Bindegewebsschwäche kann hier auch die ungenügende Verwachsung des Nabels in Frage kommen. Er wird an der mehr oder weniger großen Ausstülpung der Haut um die Nabelgegend erkannt. Der Arzt greift operativ ein.

Den Leistenbruch

Erkennt man an der Bindegewebstülpung in der Leiste. Der Leistenkanal wurde durch das schwache Gewebe erweitert und es besteht die Gefahr, dass Gedärmeteile in den Bruchsack vorfallen. Leistenbrüche müssen operiert werden, da sich sonst Gedärmeteile einklemmen können.

Der Bauchbruch

Kann durch Unfälle entstehen, bei denen zwar die Haut heilgeblieben ist, die darunter liegende Muskulatur jedoch verletzt wurde. Er macht sich durch Ausstülpungen an der Bauchwand bemerkbar.

Der Hodensackbruch

Entsteht ebenfalls nach Unfällen. Der Hodensack hängt einseitig herunter und schwillt an. Helfen kann nur der Arzt durch einen operativen Eingriff.

Verätzungen/Verbrennungen
Verbrennungen kommen im Haus relativ häufig vor. Die verletzte Stelle ist sofort mit kaltem Wasser ausgiebig zu übergießen. Die Wunde muss mit einer entsprechend großen Mullkompresse abgedeckt werden: der Tierarzt ist unverzüglich aufzusuchen. Besonders bei größeren Verbrennungen muss die Katze viel trinken, um einen zu großen Flüssigkeitsverlust zu verhindern. Notfalls flößt Du ihr etwas Wasser oder verdünnte Milch ein. Ist ein Arzt erst später erreichbar, kannst Du ein schmerzstillendes Mittel verabreichen. Sofern das Tier einen Schock erleidet, wird mit der Schockbehandlung (näheres findest Du in der Rubrik Pflege/Medizin) begonnen. Bei sehr kleinen und weniger schweren Verbrennungen trägst Du eine entzündungshemmende Antibiotikasalbe oder eine Brandsalbe dünn auf die Wunde auf.

Bei Verätzungen, die meist durch Berührung von Säuren entstehen, wird die Katze mit Wasser und Seife behandelt. Das Fell und die Haut des Tieres ist vorsichtig und ausgiebig damit abzuwaschen. Günstig ist es, wenn Du zur Behandlung eine Kernseifenlauge herstellst und anschließend mit klarem Wasser gut nachwäschst. Lauge und Wasser müssen wohl temperiert sein. Danach solltest Du unbedingt den Arzt aufsuchen!

Katzen nie unbeaufsichtigt in der Küche alleine lassen, nachdem man gekocht hat. Katzen sind von Natur aus neugierig und könnten sich an der Herdplatte verbrennen. Wenn Du im Sommer öfters grillst, solltest Du währenddessen Deine Katze im Haus lassen. Vorsichtig ist auch bei Kerzen/Teelichtern geboten. Das Fell einer Katze fängt leicht Feuer. Lasse deswegen alle Gefahrenquellen niemals unbeaufsichtigt!

Aufschürfungen, Kratzer
Größere und tiefgehende Verletzungen sollte nur der Arzt behandeln. Kleinere, oberflächlichere Wunden werden mit dreiprozentiger Wasserstoffperoxidlösung abgewaschen und mit einem Antibiotikapulver betupft. Achte darauf, dass die Verletzung nicht nässt. Sie ist immer wieder abzutupfen und neu mit Salbe zu versorgen, bis sich ein Schorf gebildet hat. Verheilt die Wunde nicht, ist der Tierarzt zu befragen.
Abschnürungen
Kinder und Katzen können gute Freunde werden. Das Katzentier wird angekleidet, bekommt ein Zierband um Schwanz und Pfoten und wird an der Leine Spazieren geführt. Eine recht possierliche aber auch gefährliche Sache. Nicht selten kommt es hier zu Abschnürungen. Das Blut staut sich im abgeschnürten Körperteil, was sich durch eine gehörige Schwellung bemerkbar macht. Wenn die Abschnürung erst vor wenigen Minuten erfolgte, kannst Du das Band vorsichtig durchschneiden und das Gliedmaß des Tierchens leicht massieren. Sollte das Band sehr festsitzen, solltest Du unbedingt einen Tierarzt aufsuchen. Vermutest Du, dass die Abschnürung schon vor längerer Zeit erfolgte, gehe bitte mit der Katze schnell zum Arzt. Würdest Du diese Abschnürung selbst lösen, könnte es zur Einschwemmung von sauren und giftigen Schlacken in den Körper kommen.
Erkrankungen der Katzenpfoten findest Du unter Infektionen



Vergiftungen

Allgemeines zu Vergiftungen
Wir möchten Dich hier über allerlei Arten von Vergiftungen für Deine Katze aufklären. Zum einen kannst Du im Vorfeld schon einiges tun, um Gefahren der Vergiftung zu verbannen oder zu verringern und zum anderen solltest Du Anzeichen einer Vergiftung deuten können, um dann direkt den Tierarzt aufsuchen zu können. Informiere Dich gut, Deine Katze wird es Dir danken.
Vergiftungen durch Pflanzen
Da Katzen gerne an Grünzeugs knabbern, solltest Du Ihnen auf jeden Fall spezielles Katzengras zur Verfügung stellen. So kann es dadurch schon sein, dass sich Deine Katze nicht weiter mehr an anderem Grünzeugs vergreift. Tierärzte warnen vor allem vor Pflanzen, die kautschukartige Flüssigkeiten absondern wie z. B.  Ficusarten oder Gummibäume. Die milchig-weiße Flüssigkeit verklebt sich in Fell und Pfoten und wird somit von der Katze abgeleckt und aufgenommen.
Weiterführende Informationen findest Du HIER! (externer Link)
Hier die häufigsten giftigen Pflanzen in alphabetischer Reihenfolge:
Ackerveilchen, Ackerwinde, Adlerfarn, Adonisröschen , Alpenveilchen, Amaryllis, Anthurie, Arnika, Aronstab, Azalee, Ananaspflanze Becherprimel, Blasenstrauch, Blaustern, Buchsbaum, Buschwindröschen, Bergpalme, Bougainvillea, Calla, Christrose, Christsterne, Christusdorn, Chrysantheme, Clivie, Daphne, Diptam, Dieffenbachia, Efeu, Eibe, Eisenhut, Edelweiß, Engelstrompete, Elefantenfuß, Einblatt, Farne, Feldstiefmütterchen, Feuerbohne, Feuerdorn, Fichte, Fingerhut, Faulbaum, Fensterblatt, Gartenwolfsmilch, Geißblatt, Geranie, Ginster, Glyzinie, Goldregen, Hahnenfuß, Hartriegel, Heckenkirsche, Herbstzeitlose, Herkuleskraut, Hundspetersilie, Hyazinthe, Iris, Jasmin, Kalla, Kaiserkrone, Kartoffelpflanze (Keime), Kletterspindelstrauch, Korallenbeere, Kornrade, Krokusse, Kroton, Küchenschelle, Leberblümchen, Lebensbaum (Thuja), Liguster, Lorbeer, Lupine, Märzbecher, Mahonie, Maiglöckchen, Mauerpfeffer, Mistel, Monstera, Maranta, Nachtschatten, Nadelbäume ( Gießwasser ) Narzisse, Nelke, Nießwurz, Orchidee, Oleander, Pfaffenhütchen, Philodendron, Primeln, Pfeilwurz, Rainfarn, Rittersporn, Rizinus, Robinie, Rhododendron, Sadebaum, Salomonsiegel, Schachtelhalm, Schlafmoon, Schleierkraut, Schneeglöckchen, Scilla, Seidelblast, Skabiosen, Spindelbaum, Stechapfel, Stechpalme, Steinklee, Sumpfdotterblume, Spathiphyllum, Tabakpflanze, Tannen, Tollkirsche, Tomatenpflanze, Tulpe, Tüpfelhartheu, Usambaraveilchen, Veilchen, Wacholder, Waldmeister, Weihnachtsstern, Weinraute, Wicken, Wildlupine, Wilder Dost, Wolfsmilch, Wüstenrose, Wurmfarn, Zaunrübe, Zimmeraralie, Zwergholunder, Zwergmistel
Teebaumöl/Frostschutzmittel
Die Katzen werden durch den Geruch/Geschmack des Öls angelockt. Das Teebaumöl kann bei Katzen sogar zum Tode führen. Lasse es niemals in der Wohnung offen stehen, verbanne es am besten ganz aus Deinem Haushalt! Bei Frostschutzmittel ist es genauso, dass die Katzen durch den Geruch, hier durch das Glykol, angelockt werden. Es schmeckt der Katze leicht süßlich. Deshalb solltest Du in den Wintermonaten aufpassen, dass Du beim Befüllen der Scheibenwischanlage Deines Autos nichts daneben schüttest.  Deshalb solltest Du beim konkreten Verdacht sofort einen Tierarzt aufsuchen!
Lacke, Farben, Reinigungsmittel, Kosmetika, Spülmittel, Öl
Katzen sind überall. Sie spielen mit Farbeimern, in Ölwannen, im Badezimmer mit den platzierten Kosmetika und sie rennen durch die frisch gewischte Wohnung. OK, wollen wir den Teufel nicht gleich an die Wand malen, aber nichts desto trotz kann es passieren, dass Deine Katze mit einen der genannten Produkte in Berührung kommt. Die Sauberkeit der Katze hat ihre Tücken. Sie leckt sich ihr Fell sauber, egal was an ihm klebt. Dadurch besteht eine gewisse Gefahr durch toxische Wirkung bestimmter Stoffe. Bei dem geringsten Verdacht solltest Du den Tierarzt aufsuchen. Erkennst Du die Gefahr frühzeitig, so kannst Du sie dadurch bannen, dass Du Deine Katze einer gründlichen Reinigung unterziehst.
Medikamente, Alkohol, Tabak
Die Wirkung ist unterschiedlich. Von Verdauungsproblemen über Übelkeit und Erbrechen ist das Spektrum der möglichen Auswirkungen sehr groß. Du solltest am besten im Vorfeld darauf achten, diese und natürlich alle anderen gefährlichen Stoffe aus Deiner Wohnung zu verbannen oder sie zumindest für die Katze unerreichbar aufzubewahren.

 



Verdauung

Allgemeines zu Verdauung
Die Ernährung spielt eine wichtige Rolle bei der Verdauung. Trockenfutter kann dazu führen, dass der Bauch aufquillt, Nassfutter führt zu einer erhöhten Ausscheidung und scharf gewürzte Speisen (die man der Katze eigentlich nicht geben sollte) führen zu Durchfall. Milch und Futter gemischt (Tabu) führen zur Gärung im Bauch. Auch Wurmbefall führt zu einer Beeinträchtigung der Verdauung und ist eine ernstzunehmende Krankheit. Weiteres nachfolgend:
Verdauungserkrankungen
Der Spulwurm

Dieser Schmarotzer wird bis zu 10 cm lang. Er ist völlig borstenlos und umringelt, lebt im Dünndarm der Katze und frisst dort den Darminhalt. Im Laufe eines Wurmlebens kann das Spulwurmweibchen bis zu 60 Millionen Eier legen. Pro Tag etwa 200.000. Die Spulwürmer machen einen bestimmten Entwicklungszyklus durch. Die Katze schluckt die Wurmeier durch Berührung mit infiziertem Kot. Im Magen entwickeln sich dann die Larven, bohren sich durch die Darmwand und gelangen in den Blutkreislauf. Auf der Wanderung durch den Organismus kapselt sich ein Teil der Larven im Muskelgewebe ab und wird erst wieder aktiv, wenn eine hormonale Veränderung im Körper (Trächtigkeit) stattfindet. Dadurch können junge Kätzchen schon bei der Geburt angesteckt werden. Die Wurmlarven ernähren sich von der Leber und Lunge und richten dadurch erhebliche Organschäden an. Werden die Katzen nicht rechtzeitig behandelt, entwickeln sich immer wieder neue Würmer und die Erkrankung wird zum ewigen Kreislauf. Anzeichen für einen Wurmbefall ist eine zunächst unerklärbare Nahrungsverweigerung mit abwechselndem Heißhunger. Ebenso sind übergroßer Durst, Erbrechen und gut sichtbare Blähungen ein Alarmzeichen. Es können sich auch Darmentzündungen entwickeln und zu Darmblutungen führen. Das Haarkleid wird stumpf und unansehnlich, das Tier zehrt aus und stirbt schließlich an Kreislaufversagen. Die Behandlung ist nur durch den Arzt möglich.

Der Hakenwurm

Dieser Schädling trägt seinen Namen wegen des gekrümmten Vorderteils. Das Männchen wird 6-10mm lang und hat einen Durchmesser von 0,5mm. Das Weibchen erreicht eine Länge von 12-20mm und wird etwa 0,7mm dick. Die Katze wird häufig von der Hakenwurmgattung Ancylostome tubaeforme befallen. Menschen können von diesen Parasiten auch heimgesucht werden. Die Entwicklung der Hakenwürmer erfolgt im Dünndarm. Die Eier werden mit dem Kot ausgeschieden. Die Larven entwickeln sich nun außerhalb des Körpers und brauchen keinerlei Zwischenwirte. Besonders gut gedeihen sie in feuchtwarmer Witterung. Sind sie genügend entwickelt, bohren sie sich durch die Haut ihres Opfers. Die Haupteinlasspforten sind die Pfoten und der Unterbauch. Gelegentlich werden die Larven auch von der Katze aufgeschleckt. Letztlich gelangen sie in den Blutkreislauf und dadurch in den Darm. Dort setzen sie sich an der Darmschleimhaut fest und saugen Blut. Ein Hakenwurmweibchen kann bis zu 20.000 Eier pro Tag legen, woraus sich bereits nach 48 Stunden winzige Hakenwurmlarven entwickeln. Der Wurmbefall führt zu blutigen Durchfällen und Hautentzündungen an den Eintrittspforten. Die Katze magert ab und leidet unter allgemeiner Kreislaufschwäche. Die Behandlung erfolgt durch den Arzt.

Der Lungenwurm

Der Lungenwurm ist ein winziger, aber nicht zu unterschätzender Schädling. Er erreicht eine Länge von 5-10mm. Während seiner Entwicklung benutzt er als Zwischenwirt Schnecken, die wieder von anderen Tieren verzehrt werden. Erwischt die Katze ein solches Tier als Beute, wird der Parasit übertragen. Bemerkbar macht sich die Infektion durch eine ständig triefende Nase und länger andauernden Husten. Anschließend kommt es zur Lungenentzündung, die selbst mit Antibiotika nicht behandelt werden kann. Der Tierarzt erkennt die Erkrankung anhand der Symptome und durch ein Röntgenbild der Lunge. Auch hier darf nur der Arzt behandeln.

Der Zwergfadenwurm

Dieser Plagegeist kann auch Mensch und Hund befallen. Wissenschaftlich nennt man ihn Strongyloides stercoralis. Die Würmer erreichen eine Länge von 2,5mm. Die Wurmlarven entwickeln sich im Freien und werden teilweise infektionsfähig. Sie können mit verunreinigter Nahrung oder mit infiziertem Trinkwasser aufgenommen werden, aber auch durch die Haut ihres Opfers dringen. Hauptziel ist der Dünndarm. Die Folgen des Wurmbefalls sind Durchfälle, die blutig und schleimig sein können und übel riechen. Nur der Tierarzt kann helfen.

Der Katzenleberegel

Öpisthorchis sinensis kommt ebenfalls bei Mensch und Hund vor. Er setzt sich in den Gallengängen, aber auch in der Bauchspeicheldrüse fest. Der Schmarotzer wird bis zu 12 mm lang und 2,5mm breit. Seine Entwicklung erfolgt zunächst im Wasser, wo er sich in Schnecken festsetzt. Dann durchläuft er verschiedene Stadien und benutzt als zweiten Zwischenwirt den Süßwasserfisch. Durch Verzehr roher Fische infiziert sich die Katze. Es kommt zu schweren Leberschäden bis hin zum Leberkrebs. Krankheitsanzeichen sind Appetitlosigkeit, häufiges Erbrechen und Auszehrung.

Die Trichine

Durch die Trichine wird das Krankheitsbild der Trichinose ausgelöst. Man unterscheidet zwischen Darm- und Muskeltrichinen. Das Unterscheidungsmerkmal wird von der Entwicklung her bestimmt. Die Jungwürmer der Muskeltrichine setzen sich im Darm fest und werden durch den Blutkreislauf in alle Körperregionen geschwemmt. Letztlich setzen sie sich in den gut durchbluteten Muskeln fest, sondern ihre Giftstoffe ab und zerstören so das Muskelgewebe. Die Darmtrichine entwickelt sich aus der Muskeltrichine. Sobald die Jungwürmer geboren sind, beginnen sie sich einzukapseln. Nach einem halben Jahr verkalkt die Kapsel, wodurch keine Giftabsonderung mehr möglich ist. Die Krankheitssymptome verschwinden. Als Wirte benutzt die Muskeltrichine beispielsweise Schwein, Ratte und Maus. Verzehrt die Katze eine infizierte Maus, wird die in der Maus befindliche Kalkkapsel durch die Magensäure aufgelöst und die Trichine wird wieder aktiv. Sie wandert in den Darm und entwickelt sich dort zur Darmtrichine. Normalerweise sterben die eingekapselten Jungwürmer nach einigen Jahren ab. Es gibt aber auch Ausnahmen. So wurden beim Menschen schon Trichinen mit einer Lebensdauer von 30 Jahren und beim Schwein Jungwürmer mit einer Lebensdauer von zehn Jahren gefunden. Die Symptome sind nicht leicht zu erkennen und nur schwer zu deuten, da die Trichinose bei der Katze nicht sehr häufig vorkommt. Auf jeden Fall dürfte das betroffene Tier rheumaartige Auffälligkeiten zeigen und unter Muskelschmerzen leiden. Letztlich geht die Katze steif und meidet überflüssige Bewegungen. Das Umweltgeschehen interessiert sie in diesem Zustand nur noch wenig. Bei Verdacht frage am besten den Arzt.

Bandwürmer

Theoretisch kann die Katze von fünf Bandwurmarten befallen werden. Hauptsächlich wird sie jedoch vom dickhalsigen Bandwurm (Taenia taeniaeformis) und vom kürbiskemartigen Bandwurm (Dipylidwm canmnm) heimgesucht. Einige Bandwürmer der Katze können auch auf den Menschen übertragen werden. Der dickhalsige Bandwurm wird bis zu 160mm lang. Die ersten Glieder sind kurz und werden dann keilförmig. Als Zwischenwirt benötigt er Ratte und Maus. Daher tritt er in mäusereichen Jahren vermehrt auf. Der kürbiskernartige Bandwurm erreicht eine Länge bis zu 400mm. Seinen Namen hat er nach dem Aussehen. Die Glieder sind kürbiskernförmig und rosa gefärbt. Als Zwischenwirte benutzt er den Floh und den Haarling. Er kommt bei Mensch, Hund und Fuchs vor. Die Krankheitserscheinungen müssen nicht immer charakteristisch sein. Manchmal bekommt die Katze Durchfall und magert trotz guter Nahrungsaufnahme ab. Aber oft bekommt man die ersten Hinweise auf Bandwürmer durch eine zufällige Kotuntersuchung. Die im Kot befindlichen Bandwurmglieder sind entweder weiß und elastisch oder rosa und kürbiskernförmig. Die Behandlung besteht aus einer Wurmkur. Vorbeugend sollte der Kot regelmäßig begutachtet, der Mäuseverzehr verhindert und Flöhe vernichtet werden. Fleisch wird nur gekocht angeboten.

Behandlung gegen Würmer

Die einzig mögliche Behandlung beim Wurmbefall ist eine Entwurmungskur, die nur nach ärztlicher Anweisung erfolgreich ist. Die Pharmaindustrie empfiehlt für Haken- und Spulwürmer eine vorbeugende Entwurmung nach dem nachfolgenden Schema systematisch durchzuführen:
Erstentwurmung im Alter von ungefähr zwei Wochen. Wöchentlich eine Wiederholung in der dritten bis achten Woche und nochmals in der zehnten und zwölften Woche. Katzen über zwölf Wochen sollten routinemäßig vierteljährlich entwurmt werden. Geschlechtsreife Kätzinnen entwurmt man während der Säugeperiode gemeinsam mit ihren Jungen und in der zweiten, vierten und sechsten Woche nach jeder Läufigkeit. Ansonsten alle Vierteljahre routinemäßig.

Zusätzliche Informationen findest Du in der Rubrik Organe.



Tipps

Einleitung
Um Krankheiten vorzubeugen solltest Du Deine Katze unbedingt Impfen lassen. Desweiteren ist eine gute Hygiene im kompletten Bereich der Katzen vorteilhaft. Das Katzenklo sollte gründlich und oft gesäubert werden; Futternäpfe täglich nach den Mahlzeiten säubern und Nahrung niemals zu lange stehen lassen (ausgenommen Trockenfutter); die Schuhe könntest Du eventuell vorm Betreten der Wohnung desinfizieren (z. B. Sargotan-Desinfektionsspray) um Krankheitserreger erst gar nicht einzuschleppen. Wenn es sich bei Deiner Katze um eine reine Wohnungskatze handelt, brauchen nicht alle Impfungen durchgeführt werden (z. B. Tollwut).
Allgemeines zu Infektionskrankheiten
Infektionskrankheiten werden von uns allen gefürchtet und können für das Kätzchen grauenvoll sein und tödlich verlaufen. Tiere, die sich infiziert haben, stecken bei gewissen Krankheiten auch Menschen an. Dazu gehören zum Beispiel Tollwut und Toxoplasmose: Toxoplasmose ist besonders gefährlich für schwangere Frauen, da das ungeborene Kind bei Ansteckung schwere Schäden an Gehirn und Augen davontragen kann. Daher sollten schwangere Frauen ihren Arzt gleich auf die Katzenhaltung aufmerksam machen. Der Arzt untersucht dann im Abstand von sechs Wochen das Blut der Frau auf Toxoplasmose. Um der Ansteckung vorzubeugen sollte die Schwangere auf allzu engen Körperkontakt und auf die Reinigung des Katzenklos verzichten. Näheres zu den einzelnen Krankheiten findest Du in der Auswahl oben unter Infektionskrankheiten.

Hervorgerufen werden die Infektionskrankheiten durch Krankheitserreger, das sind winzige Lebewesen, die nur mit dem Mikroskop sichtbar gemacht werden können, oder auch durch die Gifte, die von den Krankheitserregern produziert werden. Als Krankheitserreger kennen wir Bakterien und Viren. Wie schwer eine Infektionskrankheit verläuft, hängt von dem Typ des Erregers und von der Konstitution des Tieres ab. Infektionskrankheiten sind vor allem deshalb gefürchtet, weil sie sich sehr schnell, also seuchenartig verbreiten, einen schweren Krankheitsverlauf haben und viele Organe für lange Zeit schädigen.

Übertragen werden diese Krankheiten auf verschiedenen Wegen: Durch den Speichel der erkrankten Katze können die Krankheitserreger in den Nasen- und Rachenraum gesunder Tiere gelangen und die Infektion auslösen. Wir sprechen dann von einer Tröpfcheninfektion. Hierzu ist natürlich ein enger Kontakt mit der kranken Katze notwendig. Ansteckend sind auch die Ausscheidungen infizierter Tiere. Schnüffelt die Katze daran, wird sie sich wahrscheinlich anstecken. Diese Art der Krankheitsübertragung nennt man Schmierinfektion.

Aber auch genesene Tiere können die Krankheitserreger noch Monate nach einer Infektionskrankheit ausscheiden und somit eine Gefahr für die gesunde Katze darstellen. In diesem Falle erfolgt die Ansteckung durch Erregerausscheidung. Ebenso können die Krankheitserreger durch Biss- oder Kratzwunden in die Blutbahn eindringen und dort ihr vernichtendes Werk beginnen. Flohbisse und Insektenstiche zählen auch dazu. Die Krankheitserreger müssen aber nicht immer direkt übertragen werden. Oft setzen sie sich auch in Räumen, Einrichtungsgegenständen, Teppichen, Futterschüsseln oder Fußböden fest und befallen die daran schnuppernde Katze. Wir können sie auch an unseren Schuhen und Kleidungsstücken ins Haus schleppen. Dadurch werden dann auch Katzen befallen, die die Wohnung niemals verlassen haben.

Es kommt auch vor, dass eine Katze nie erkrankt war und trotzdem andere Katzen ansteckt. Hier beherbergt die Katze zwar den Krankheitserreger, ist aber selbst immun. Du siehst, wie vielfältig diese Krankheiten übertragen werden. Deshalb ist es wichtig, unseren vierbeinigen Liebling vor dieser Gefahr zu schützen. Einige Zeit nach der Ansteckung bricht die Krankheit aus. Die Ärzte nennen diesen Zeitraum Inkubationszeit. Sie ist für die Infektionskrankheiten charakteristisch und kann je nach Art der Krankheit wenige Tage, mehrere Wochen aber auch Monate betragen. Ist eine Infektionskrankheit erst einmal ausgebrochen, hilft nur noch die intensive Behandlung durch den Arzt. Das Krankheitsbild der einzelnen Infektionskrankheiten ist oft typisch. Allgemein beginnen sie mit hohem Fieber, Schüttelfrost und Kreislaufschwäche. Das Kätzchen wird unlustig und träge, bekommt trockene Schleimhäute im Nasen- und Rachenraum, matte, fiebrige Augen und kann, genau wie wir Menschen, Kopf-, Glieder- und Bauchschmerzen haben.

Das Tier vernachlässigt seine sonst so beliebte Körperpflege und wirkt schon nach kurzer Zeit verwahrlost. Es verweigert die Nahrung, auch seine Lieblingsspeise, verkriecht sich und wird unzugänglich. Durch das starke Fieber verliert die Katze viel Körperflüssigkeit und droht auszutrocknen. Dadurch kann es zu einem Kreislaufzusammenbruch kommen. Der Katze muss dann viel zu trinken gegeben werden, wodurch sich die Körperflüssigkeit wieder reguliert. Insgesamt empfiehlt sich eine besondere Pflege der erkrankten Katze. Du solltest oft zu ihr gehen und beruhigend zu ihr sprechen, damit sie sich nicht alleingelassen fühlt. Das Fieber muss ständig beobachtet werden; Du musst es notfalls durch Medikamente senken. Die Normaltemperatur beträgt ca. 38,5°C, Fieber beginnt bei etwa 39,5° C. Das Pulszählen und Verabreichen von Medikamenten ist für die häusliche Pflege genauso wichtig.

Die richtige Ernährung unseres kleinen Patienten spielt eine bedeutungsvolle Rolle. Je nach Art der Erkrankung fütterst Du gewiegte (breiartige) bis flüssige Nahrung, die leichtverdauliche aber dennoch kräftige Nährstoffe enthält. Getränke, die das Kätzchen bekommt, dürfen mit Vitaminen angereichert sein. Sie können der Katze aber auch in Tablettenform eingegeben werden. Vitamine sind lebenswichtige chemische Verbindungen, die den Körper gesund und funktionsfähig erhalten. Da sie bei Mensch und Tier nur in ganz geringen Mengen gebildet werden, müssen sie über die Nahrung zugeführt werden. Fehlen sie, kommt es zu Vitaminmangelkrankheiten. Empfehlenswert sind Vitaminpräparate, die die wichtigsten Vitaminverbindungen enthalten. Dadurch wird mehreren Mangel- zuständen gleichzeitig entgegengewirkt.

Die ärztlichen Anweisungen musst Du streng befolgen. Der Arzt kennt Dein Kätzchen und dessen körperliche Verfassung. Auch hat er die Möglichkeit, den Krankheitsverlauf zu beobachten und kann danach seine Behandlung ausrichten. Medikamente, die er verordnet, sollten dem Kätzchen regelmäßig und in der vorgeschriebenen Menge eingegeben werden. Erst dann entfalten Medikamente ihre volle Wirkung und Dein Kätzchen kann recht bald genesen. Wir können Dir Richtlinien geben, die Dir helfen, Krankheiten zu erkennen und Dein Kätzchen ordnungsgemäß zu pflegen. Was aber im akuten Fall geschehen muss, kann nur der Arzt entscheiden. Also vertraue Du Dich ihm an; dies gilt ganz besonders für die Infektionskrankheiten.

Hygienische Maßnahmen sind außerordentlich wichtig. Der Katzenpatient und sein Krankenlager sind sauber zu halten. Die Ausscheidungen des Tieres müssen vernichtet werden. Du kannst sie verbrennen oder desinfiziert vergraben. Natürlich muss das Krankenlager und die Umgebung der Samtpfote auch desinfiziert werden. Desinfektionsmittel gibt es flüssig oder als Spray.

Für Katzenkörbchen aus empfindlichem Holz empfehlen wir ein Spray, für unempfindliche Gegenstande ein flüssiges Desinfektionsmittel, das später abgewaschen werden kann. Die Desinfektion schützt Dich und Deine Haustiere vor Ansteckungen, befreit die infizierten Gegenstande von Bakterien, vermindert die Bildung von Hautpilzen und wirkt relativ schnell und anhaltend. Hat das Kätzchen die Krankheit überstanden, solltest Du alle Gegenstande, mit denen die Katze in Berührung gekommen ist, desinfizieren und abwaschen. Bei besonders gefährlichen Infektionskrankheiten (Katzenseuche) solltest Du das Krankenlager verbrennen. Du solltest dann für mindestens drei Monate, wir empfehlen sogar ein ganzes Jahr, kein neues Katzchen ins Haus nehmen, da die Infektionsgefahr sehr hoch ist

Auch die Hygiene des Menschen ist wichtig. Waschen und desinfiziere Deine Hände immer dann, wenn Du mit der kranken Katze in Berührung gekommen bist. Die Pflege des Tieres sollte möglichst immer nur einer Person übertragen werden, damit die Krankheit nicht verschleppt wird. Das erkrankte Katzchen darf man nicht unnötig berühren. Spreche mit ruhiger Stimme zu ihm, das beruhigt das Kätzchen und wirkt manchmal besser als Kraulen. Wenn Du Deine Katze behandelst, solltest Du eine Schürze tragen und über die Schuhe Plastikbeutel stülpen. Diese Kleidung kannst Du im Raum des erkrankten Tieres ablegen. Damit wird die Gefahr, andere Tiere anzustecken, vermindert.

Die Isolierung der kranken Katze kann sehr hilfreich sein. Schirme alle Haustiere von ihr ab, damit sich die Infektionskrankheit nicht weiterverbreiten kann. Günstig wäre es, wenn der kranken Katze und den gesunden Tieren eigene Räume zugewiesen werden könnten. Denke bitte daran, dass Katzen auf Infektionskrankheiten sehr empfindlich reagieren, so robust sie auch bei anderen Verletzungen sein mögen. Die Legende von den sieben Leben der Katze, die Du bestimmt kennst, trifft keinesfalls auf die Infektionskrankheiten zu. Im Alter von sechs bis sieben Wochen verfügen die Jungkatzen meist nur noch über 50 % der mütterlichen Immunstoffe. Der eigene Organismus ist wohl in der Lage, die restlichen 50 % Immunstoffe selbst zu bilden, was jedoch nur unter bestimmten Voraussetzungen möglich ist. Genau zu diesem Zeitpunkt müssen wir daher von einem gewissen Risikofaktor ausgehen, den wir durch eine rechtzeitige Schutzimpfung ausschalten können.

Tipps und Tricks
1. Langhaarkatzen täglich bürsten, sonst verfilzen die Haare der Katzen. Kurzhaarkatzen zur Zeit des Haarwechsels bürsten. Die speziellen Kämme gibt es in vielen Ausführungen im Zoofachhandel.
2. Damit sich kein Zahnstein bildet, sollte man für die entsprechende Ernährung sorgen. Ist doch Zahnstein aufgetreten, wird dieser vom Tierarzt entfernt. Die Entfernung beim Arzt wird mittels Laserstrahl durchgeführt. Diese Laserstrahlen sind für die Katze nicht schmerzhaft. Trotzdem wird die Entfernung des Zahnsteins unter Narkose durchgeführt, da die Katze niemals freiwillig lange genug ihr Maul aufhalten würde.
3. Die Katze ist nicht in der Lage, ihre Ohren von innen selbst zu reinigen. Daher sollte der Katzenhalter immer wieder in die Ohren sehen, ob sich dort Schmutz angesiedelt hat.
4. In den Augenwinkeln zeigen sich oft leichte Verkrustungen. Diese lassen sich am besten mit einem angefeuchteten, weichen Papiertaschentuch entfernen.
5. Hygiene ist das A und O der Katzenpflege. Reinige den Futterplatz und die Futtergefäße täglich und gründlich. Vergesse nicht, das Katzenklo in angemessenen Intervallen zu reinigen und natürlich auch zu desinfizieren. Desinfiziere Dich auch nach jeder Reinigung.
6. Um Krankheiten erst gar nicht einzuschleppen, solltest Du am besten den Kontakt mit anderen Katzen und Tieren meiden und Deine Schuhe von unten desinfizieren, wenn Du von draußen kommst.
7. Als Futter gebe der Katze hochwertiges und vitaminreiches Futter, denn eine gesunde und gut genährte Katze ist seltener krank, als eine Katze, die nur einseitig, wenig und schlecht genährt wird.
8. Den Tierarzt solltest Du in regelmäßigen Abständen aufsuchen und die Impfungen und Entwurmungen solltest Du auch nicht vergessen. Es kann immer mal passieren , dass eine Katze mit einem kranken Tier in Berührung kommt, oder Du an Deinen Schuhen oder Deiner Kleidung Krankheitserreger einschleppst.
9. Freilaufende Katzen sollten in den Sommermonaten regelmäßig auf Zecken untersucht werden. Gehe bei Zeckenbefall am besten direkt zum Tierarzt oder hole Dir eine geeignete Zeckenzange.
10. Um den Katzen es zu erleichtern, den Haarballen zu erbrechen, solltest Du Deiner Katze Katzengras bereitstellen.
11. Atembeschwerden, Husten, rasselnde und erschwerte Atmung können eine ganze Reihe von verschiedenen Ursachen haben. Ursachen können Herzprobleme, Lungenödem (Wasser in der Lunge), felines Asthma, aber auch eine Entzündung des Rachens und Kehlkopfs, der Luftröhre oder der Lunge sein. Um auf Nummer sicher zu gehen, sollte man bei Atembeschwerden seiner Katze auf jeden Fall diese tierärztlich untersuchen lassen.



Pflege

Allgemeines zu Pflege/Medizin – Erste Hilfe
Die Anleitungen sollen Dir nur zur Ersten Hilfe oder bei entsprechendem Handlungsbedarf, wie verabreichen von Medikamenten/Vitaminpräparaten, die Du vom Tierarzt erhalten hast, dienen. Versuche auf jeden Fall vor der Pflege bzw. medizinischen Maßnahmen, Deine Katze zu beruhigen oder sie in einem ruhigen ausgeglichenen Zustand (bei Pflege) zu „erwischen“. Wenn Deine Katze aber eher unruhig oder sogar wild reagiert, solltest Du unbedingt einen Helfer hinzuziehen und/oder aber die nachfolgende Methode mit dem Einbinden in den Leinenbeutel benutzen.
Pflege
Ohrenpflege

Du selbst solltest nur die äußere Ohrmuschel und den Anfang des Gehörgangs reinigen. Die tiefe Ohrreinigung bleibt dem Tierarzt überlassen. Zur Reinigung verwendest Du unter anderem weiche Wattestäbchen und ein Ohrenpflegemittel, das Du in jedem Zoofachgeschäft erhältst. Dann nimmst Du die Katze auf den Schoß, fasst die Ohrspitze und wendest die Ohrmuschel etwas nach außen. Nun feuchte das Wattestäbchen mit Ohrenpflege an und beginne mit der Reinigung am Anfang des Gehörgangs. Dabei führst Du das Wattestäbchen stets leicht von unten nach oben und hebst den Schmutz ab. Besser als Wattestäbchen sind Papiertaschentücher, da Du damit auf jeden Fall schonender die Katze reinigst.

Du merkst auf jeden Fall am Verhalten der Katze, wann eine Ohrreinigung fällig ist. Sie wird sich dann unaufhörlich kratzen und keine Ruhe geben. Kratzt sie sich nach der Reinigung weiter, solltest Du das Ohr vom Tierarzt untersuchen lassen.

Augenpflege

Normalerweise müssen die Augen weder gepflegt noch gereinigt werden. Auch bei Katzen sorgt der Tränenfluss für saubere und feuchte Augen. Bei Augenentzündungen kann aber auch das Einträufeln von Tropfen notwendig werden. Nimm das Kätzchen auf den Schoß, drücke mit dem Daumen das untere Augenlid ein wenig herunter und träufele die zuvor angewärmten Tropfen in den inneren Augenwinkel. Die Tropfen bitte nicht in das Auge fallen, sondern sachte hineinfließen lassen. Du darfst auch nur Tropfen verwenden, die der Tierarzt verordnet hat. Da die Tränenflüssigkeit den Staub von den Augen spült und sich auch noch mit anderen Staubteilchen vermischt, entsteht in den Augenwinkeln manchmal Tränenstein. Diesen entfernst Du vorsichtig mit einem feuchten Wattestäbchen.

Fellpflege

Kamm und Bürste sind die besten Pflegemittel. Besonders beim Haarwechsel muss die Katze täglich gekämmt und gebürstet werden. Kämmen und Bürsten erfolgt immer vom Kopf zum Schwanz hin. Niemals umgekehrt! Du würdest die Katze sonst vergraulen. Verwendet wird ein biegsamer Kamm mit nicht allzu eng nebeneinander stehenden Zähnen. Die Bürste sollte mittelharte Borsten haben. Zuerst wird das Fell gekämmt und anschließend leicht überbürstet. Manche Katzen müssen ab und zu auch gebadet werden. Daran findet allerdings nicht jedes Katzentier Vergnügen. Du bereitest in einer Badewanne lauwarmes Wasser, so, dass es dem Tierchen gerade bis zum Bauch reicht. Dann nehme etwas Katzenshampoo und beginne von unten her zu waschen. Danach spüle das Fell mit klarem Wasser ab. Katzen, die sich nicht waschen lassen, kann man auch mit einem Trockenshampoo reinigen. Dieses Präparat gibt es in allen Zoofachgeschäften.

Macht sich Ungeziefer bemerkbar, muss die Katze mit einem Ungezieferpuder oder Ungezieferspray behandelt werden. Man kann es aber auch vorbeugend verwenden. Läuse, Flöhe und Zecken werden somit ferngehalten. Das Spray solltest Du auf ein Tuch geben , mit dem Du die Katze gut abreibst. Wenn Du Puder verwendest, musst Du das Katzenfell mit der Hand gegen den Strich hin aufstreichen und das Puder unter das Fell streuen. Gut ist es, wenn Du dies möglichst geräuschlos tust, damit die Katze nicht erschrickt. Vorbeugend kannst Du auch ein Ungezieferhalsband anlegen. Zur vollendeten Fellpflege gehört auch die Gabe von entsprechenden Nährstoffen und Vitaminen.

Krallenpflege

Das Krallenhorn der Vorderpfoten bildet sich besonders rasch. Kann es nicht auf natürlichem Wege abgenutzt werden, muss es mit einer speziellen feinen Krallenzange oder einem Nagelknipser gekürzt werden. Nagelscheren eignen sich zur Krallenpflege nicht, da sie das Krallenhorn mehr quetschen als schneiden. Zur artgerechten Pflege gehört also auch, dass Du die Krallenlänge Deines Lieblings regelmäßig kontrollierst. Besonders wichtig ist die Krallenkontrolle dann, wenn Deine Katze längere Zeit einen behindernden Pfotenverband tragen musste oder lange nicht mehr am Kratzbaum gekratzt hat.
Routinemäßiges Krallenkürzen kann darüber hinaus bei sehr alten Tieren mit ihrer oft erheblich nachlassenden oder eingeschränkten Bewegungsaktivität nötig werden.
Und so wird es gemacht: Die Katze auf Deinen Schoß nehmen und gut festhalten. Mit einer Hand ein Vorderpfötchen greifen, mit dem Daumen auf den Zehenrücken und gleichzeitig mit dem Zeigefinger auf den entsprechenden Zehenballen drücken. Dann kommt nämlich die Kralle zum Vorschein und kann gestutzt werden – aber nur bis maximal zwei Millimeter vom Blut- und Nervenbahnen führenden Mark entfernt! Meist sind Katzenkrallen ja unpigmentiert, was das Erkennen ihres rötlich gefärbten Anteils erleichtert, doch es gibt auch dunkel gefärbte Krallen. Hier empfiehlt es sich, häufiger, dafür aber immer nur winzige Stückchen zu kürzen.
Falls Du Dir das nicht zutraust oder Deine Katze nicht ruhig hält gehe, genauso wie im Falle von eingewachsenen Krallen (dabei unbedingt immer zum Tierarzt!) lieber zum Tierarzt.

Haltegriffe

Der Schultergriff

Du greifst die Katze mit beiden Händen links und rechts an der Schulter so, dass die Zeigefinger über den Oberarm fassen und sich die Daumen auf dem Rücken treffen. Mittel-, Ring- und kleiner Finger liegen an der Brust an.

Der Brust-Bauchgriff

Die rechte Hand fasst unter die Brust zwischen die Vorderbeine während die linke Hand unter den Bauch zwischen die Hinterschenkel gelegt wird. Der Daumen liegt am rechten Oberschenkel außen an.

Der Genick-Haltegriff

Die Katze wird auf einen Tisch gesetzt und fest am Nackenfell gehalten. Mit der flachen Hand drückst Du zusätzlich zwischen Oberschenkel und Schwanzwurzel das Tier herunter.

Kalt und Warm

Katzen lieben es warm und können Hitze wesentlich besser als andere Tiere aushalten. So sind z. B. Zentralheizungen beliebte Ruheplätze. Temperaturschwankungen sind für Katzen relativ unproblematisch. Sie haben sogar mit dem extremene Temperaturunterschieden zwischen draußen und drinnen im Winter keine Schwierigkeiten. Eine Erkältung bekommt Deine Katze normalerweise nur dann, wenn sie Zugluft ausgesetzt ist oder wenn sie als reine Wohnungskatze an extrem kalten Wintertagen ins Freie gelangt.

Nass und Trocken

Die meisten Katzen haben es lieber trocken als nass. allerdings gibt es auch hier spektakuläre Ausnahmen. Manche Katzen lieben das Geräusch von laufendem wasser und nehmen auch nasse Pfoten in Kauf, wenn sie nur nahe genug an den Wasserhahn oder in die Badewanne kommen können. Diese Liebe zum nassen Element geht jedoch meistens nicht so weit, dass sie sich auch Regen oder nassen Straßen aussetzen würden. Wenn Deine Katze völlig durchnässt von einem Spaziergang zurückkommt ist es am besten, sie mit einem Handtuch trocken zu reiben. Auf diese Weise wird der Kreislauf angeregt und eine Unterkühlung verhindert. Die „Feinarbeit“ übernimmt sie dann ganz von allein, indem sie sich sorgfältig trocken leckt. Solange die Katze noch feucht ist, darf sie keiner Zugluft ausgesetzt werden. Meistens achten die Tiere allerdings ganz von selbst darauf.

Baden einer Katze (in Ausnahmefällen bei starker Verschmutzung oder bei Kontakt mit giftigen Stoffen)

Normalerweise halten Katzen sich selber sehr sauber. Wenn es in einem Haushalt mehrere Katzen gibt, kann man ab und zu beobachten, wie sich manche ausschließlich von ihren Kameraden waschen lassen und sich selber gewissermaßen nur noch symbolisch säubern. Sollte Deine Katze einmal richtig schmutzig geworden sein, weil sie Ruß, Lehm oder sonstigen Schmutz nicht ausweichen konnte, muss sie gebadet werden. Allerdings wirklich nur in diesem Fall, da Wasser den Feuchtigkeitsmantel der Haut austrocknet. Die meisten Katzen sind von der Prozedur auch keineswegs begeistert und geben ihrem Unwillen mehr oder weniger vehement Ausdruck. Führt nun wirklich kein Weg mehr am Bad vorbei, dann ist es am besten, wenn Du ein wenig warmes Wasser in eine Schüssel oder auch in die Badewanne tust und eine kleine Gummimatte auf den Boden legst. Die Matte gibt der Katze Halt und verhindert, dass sie sich mit den Krallen haltsuchend in Deinen Arm verankert. Zum Einseifen eignet sich eine spezielle Katzenseife. Feuchte die Katze mit Ausnahme des Kopfes ganz an. Beginne dann am Hals, indem Du dort etwas Schaum bildest und ihn über den Rücken bis unter den Schwanz verteilst. Anschließend kommen die restlichen Körperteile an die Reihe. Wenn das Gesicht sehr schmutzig ist, säuberst Du es vorsichtig mit einem feuchten Waschlappen. Genauso wie beim Baden von Kindern ist es auch hier wichtig, dass keine Seife in die Augen oder Wasser in die Ohren, Nase oder Maul der Katze kommt. Um die Katze wieder vom Seifenschaum zu befreien, muss sie vorsichtig mindestens zweimal mit frischem, warmen Wasser abgewaschen werden. Ist auch der letzte Seifenrest aus dem Fell entfernt, kannst Du die Katze abfrottieren. Meistens geht das Baden nicht ohne Proteste ab, die aber in kürzester Zeit wieder völlig vergessen sind.

Transport der Katze

Wenn Du die Katze im Auto mitnehmen oder tragen willst, empfiehlt sich ein Katzenkorb oder ein geschlossener Karton, in den Luftlöcher geschnitten worden sind. In ihm kann die Katze schonend und ohne Risiko befördert werden.

Ernährung der kranken Katze

Bitte schaue dazu doch unter Katzenernährung/Allgemeines nach. Dort findest Du Informationen zur Ernährung der kranken Katze.

Tipps zur Katzenpflege
1. Langhaarkatzen täglich bürsten, sonst verfilzen die Haare der Katzen. Kurzhaarkatzen zur Zeit des Haarwechsels bürsten. Die speziellen Kämme gibt es in vielen Ausführungen im Zoofachhandel.
2. Damit sich kein Zahnstein bildet, sollte man für die entsprechende Ernährung sorgen. Ist doch Zahnstein aufgetreten, wird dieser vom Tierarzt entfernt. Die Entfernung beim Arzt wird mittels Laserstrahl durchgeführt. Diese Laserstrahlen sind für die Katze nicht schmerzhaft. Trotzdem wird die Entfernung des Zahnsteins unter Narkose durchgeführt, da die Katze niemals freiwillig lange genug ihr Maul aufhalten würde.
3. Die Katze ist nicht in der Lage, ihre Ohren von innen selbst zu reinigen. Daher sollte der Katzenhalter immer wieder in die Ohren sehen, ob sich dort Schmutz angesiedelt hat.
4. In den Augenwinkeln zeigen sich oft leichte Verkrustungen. Diese lassen sich am besten mit einem angefeuchteten, weichen Papiertaschentuch entfernen. Augen nicht mit Kamille spülen, nur mit Wasser.
5. Hygiene ist das A und O der Katzenpflege. Reinige den Futterplatz und die Futtergefäße täglich und gründlich. Vergesse nicht, das Katzenklo in angemessenen Intervallen zu reinigen und natürlich auch zu desinfizieren. Desinfiziere Dich auch nach jeder Reinigung.
6. Um Krankheiten erst gar nicht einzuschleppen, solltest Du am besten den Kontakt mit anderen Katzen und Tieren meiden und Deine Schuhe von unten desinfizieren, wenn Du von draußen kommst.
7. Als Futter gebe der Katze hochwertiges und vitaminreiches Futter, denn eine gesunde und gut genährte Katze ist seltener krank, als eine Katze, die nur einseitig, wenig und schlecht genährt wird.
8. Den Tierarzt solltest Du in regelmäßigen Abständen aufsuchen und die Impfungen und Entwurmungen solltest Du auch nicht vergessen. Es kann immer mal passieren , dass eine Katze mit einem kranken Tier in Berührung kommt, oder Du an Deinen Schuhen oder Deiner Kleidung Krankheitserreger einschleppst.
9. Freilaufende Katzen sollten in den Sommermonaten regelmäßig auf Zecken untersucht werden. Gehe bei Zeckenbefall am besten direkt zum Tierarzt oder hole Dir eine geeignete Zeckenzange.
10. Um den Katzen es zu erleichtern, den Haarballen zu erbrechen, solltest Du Deiner Katze Katzengras bereitstellen.
 
Medizin – Das wichtigste auf einen Blick
Puls zählen

Er wird in der Leistenbeuge getastet. Dort kreuzt in Lendennähe die Oberschenkelarterie den Hüftknochen innen am Oberschenkel. Den Puls kannst Du mit Mittel- und Zeigefinger fühlen. Aber nicht mit dem Daumen, da Du sonst Deinen eigenen Pulsschlag zählst. Du zählst 15 Sekunden lang die Anzahl der Pulsschläge und multiplizierst sie mit vier. So erhältst Du die Pulsschläge pro Minute.

Normalpuls: Jungtier 140 pro Min. Erwachsene Katze 100 – 120 pro Minute. Im Krankheitsfall verändert sich der Puls drastisch nach oben oder auch nach unten. Er kann dann hart und kräftig, aber auch flach und kaum spürbar sein. Insgesamt wird der Puls durch das Krankheitsbild bestimmt. So kann er im Endstadium schwerer Infektionskrankheiten und bei verschiedenen Vergiftungen auf 30 bis 50 Schläge pro Minute absinken. Bei Fieberanfällen, insbesondere bei beginnenden Infektionskrankheiten, erreicht er bis zu 160 Schläge pro Minute. Wichtig ist, dass Du die Gefahr eines zu hohen und zu niedrigen Pulsschlages erkennen kannst und rechtzeitig den Arzt verständigst. Je weiter sich der Pulsschlag vom Normalwert entfernt, desto größer ist die Gefahr eines Kreislaufzusammenbruchs.

Fieber messen

Die Temperatur wird mit dem Fieberthermometer grundsätzlich im After gemessen. Versuche nicht, die Temperatur durch das Katzenmäulchen zu ermitteln. Die Katze wird hierfür nur wenig Verständnis haben und das Fieberthermometer zerbeißen. Dann müsstest Du mit schweren Verletzungen der Mundhöhle und vielleicht noch mit einer Quecksilbervergiftung Deiner Katze rechnen.

Und so misst Du die Temperatur
1. Das Thermometer wird mit lauwarmem Wasser und etwas Spüli gereinigt.
2. Du nimmst es in die rechte Hand und schüttelst es ruckartig nach unten, bis die Quecksilbersäule bei 37° C steht.
3. Dann creme die Thermometerspitze mit Gleitgel ein, damit sie gleitfähig wird.
4. Hat Deine Katze viel Vertrauen zu Dir, drehe das Tierchen mit der linken Hand auf die Seite, hebe den Schwanz an der Schwanzwurzel an und führe unter Drehbewegungen das Thermometer etwa 2 cm tief in den After ein.
5. Ist die Katze nervös und wehrt sich, ziehe einen Helfer hinzu. Setze die Katze auf einen Tisch, fasse sie mit der linken Hand am Nackenfell und hebe mit der rechten Hand den Schwanz an der Schwanzwurzel leicht nach oben hin an. In der Regel wird die Katze stillhalten, so dass Dein Helfer bequem die Temperatur messen kann. Am besten verwendest Du ein unzerbrechliches, aber auch kleines Thermometer.
Medizin – Erste Hilfe
Nach dem Messen muss das Thermometer gereinigt werden. Passiert Dir das seltene Mißgeschick, dass das Thermometer in der Katze abbricht, musst Du sofort den Tierarzt aufsuchen. Ist er nicht gleich erreichbar, darfst Du vorläufig 3 x täglich einen Teelöffel Paraffinöl eingeben. Dadurch wird die Chance erhöht, dass die Katze das abgebrochene Thermometerstück über den Darm wieder ausscheidet.

Medikamente eingeben

Medikamente sollen immer so schonungsvoll wie möglich verabreicht werden, damit die Katze nicht unnötig leiden muss. Am besten ist es, wenn sie gar nicht merkt, dass sie ein Medikament bekommt. Dies ist dann möglich, wenn die Medikamente keine Bitterstoffe enthalten und gut unter das Futter gemischt werden können. Besonders günstig für diesen Zweck sind Medikamente in flüssiger Form. Man kann aber auch Tabletten zerstampfen und unter das Futter mischen. In der Allgemeinheit weit verbreitet ist auch der Trick, die Vorderpfoten der Katze mit Tropfen zu beträufeln, so dass sie diese durch ihr putzen aufnimmt. Dies funktioniert aber meist nur mit Tropfen, die nicht bitter schmecken.

Hast Du Medizin, die wegen ihres Geschmacks von der Katze nicht aufgenommen wird oder als Tabletten nicht pulverisiert werden darf, musst Du diese der Katze schnell und schonend eingeben. Bittere Medizin kann in ein aus Katzenfutter geformtes Kügelchen gegeben werden. Du formst ein pillengroßes Kügelchen, machst mit einer Stricknadel ein Loch hinein und träufelst die vorgeschriebene Tropfenzahl ein. Dann schließe es mit Daumen und Zeigefinger.

So werden Tabletten/Pillen verabreicht

Du nimmst die Katze auf Deinen Schoß, fasst mit der linken Hand den Oberkiefer, mit der rechten Hand den Unterkiefer und öffnest das Katzenmäulchen. Das offene Mäulchen hältst Du dann mit dem Zeige- und Ringfinger der linken Hand offen und legst mit der rechten Hand die Pille auf den Zungengrund. Dann lässt Du die Katze los. Sie schluckt ein- bis zweimal und hat die Pille im Magen. Was natürlich am einfachsten und am unangenehmsten für Dich und Deine Katze ist: Du nimmst die Tablette und zerkleinerst sie zwischen einem Stück Papier und gibst sie dann in besonders leckeres Futter. Schaue aber nach, ob Deine Katze alles aufgegessen hat.
Wie es auch gemacht wird findest Du HIER (nicht ernst zu nehmen).

Lese bitte auch den Katzenwelt Ratgeber – Arzneimittel

Verbände (- gehe am besten direkt zum Tierarzt)

Sie sind bei der Katze allgemein schlecht anzubringen, da das Tierchen ständig bemüht ist, diese ungeliebte Verzierung wieder loszuwerden. Bei Verletzungen am Kopf, die auf keinen Fall berührt oder angekratzt werden dürfen, empfiehlt sich daher ein Halskragen. Er wird aus steifer Pappe hergestellt und ragt so hoch über den Kopf des Kätzchens hinaus, dass es mit den Pfoten nicht mehr an die Wunde kommt. Der Kragen muss am Hals gut sitzen und wird an der offenen Stelle mit festen Klebestreifen zugeklebt. Dadurch kann er jeder Zeit wieder geöffnet und abgenommen werden.

Kopfverband

Du legst den Anfang einer Mullbinde am Scheitel der Katze an und führst die Binde am Kinn/Halsbereich entlang wieder zum Scheitel zurück. Nach zwei Umwicklungen gehst Du mit der Binde am Hinterkopf schräg nach oben, führst die Binde um die Stirn und schräg am Nacken herab. Die Ohren müssen frei bleiben. Dieser Verband dient als Wundbedeckung und als Schutz nach operativen Eingriffen. Die zusätzliche Verwendung eines Halskragens ist zu überlegen.

Bauchverband

Zunächst legst Du eine Mullkompresse auf, die mit einer breiten Binde gut befestigt wird. Anschließend ein genügend großes Stück Schlauchmull, in das für die Extremitäten kleine Löcher geschnitten werden. Du steckst die Katze von oben mit dem Hinterteil zuerst in diesen Mullverband und gibst die Hinter- und Vorderbeine durch die Löcher.

Pfotenverband

Mit einer Mullbinde wird die Pfote gut umwickelt und mit Leukoplast überklebt, das oben und unten am Haaransatz der Pfoten festgeklebt werden muss, da sonst der Verband verrutscht.

Schwanzverband

Bei Verletzungen wird mit einer Mullunterlage und Mullbinde verbunden und mit Leukoplast überwickelt.

Die Flohbehandlung

Wenn Deiner Katze schwarze Brösel aus dem Fell fallen, solltest Du überprüfen, ob es sich im normalen Dreck/Staub von draußen handelt, oder aber, ob es sich um Flohkot handelt. Dies machst Du, indem Du die Brösel z. B. mit einem feuchten Stück Küchenrolle aufwischt und kontrollierst, ob sich die Brösel auflösen und rot färben. Dann handelt es sich nämlich um getrocknetes Blut von den Flöhen.

Erstmaßnahmen

Katze mit Flohkamm auskämmen, als Unterlage alles, was hell ist (helle Fliesen, Badewanne, weißes Bettlaken etc.) nehmen.
Die gefangenen Flöhe in ein Gefäß mit Wasser und Spülmittel werfen oder mit einem Stück Tesafilm fangen und zerdrücken.
Decken, Kissen, Matten u.ä. öfters waschen, denn die meisten Flöhe befinden sich nicht auf der Katze, sondern in deren Umgebung. Hier empfiehlt sich auch ein Dampfreiniger. Auf jeden Fall solltest Du ein Präparat beim Tierarzt holen. Zudem gibt es auch einige Mittel zum selber machen, wie z. B. Kieselgur Flohpulver HT, Ungeziefershampoo, Niemwischwasser (alle Hobbythek). Nach erfolgreicher Flohbehandlung ist eine Wurmkur empfehlenswert, da Flöhe als Zwischenwirt für Bandwürmer dienen.

Aufzucht mutterloser Tiere
Sie wird meist dann erforderlich, wenn die Mutterkatze durch einen Unfall gestorben ist oder aus gesundheitlichen Gründen zum Stillen nicht in der Lage ist. Zunächst ist es empfehlenswert, eine passende Amme für die kleinen Tiere zu finden. Sofern eine Amme gefunden wird, muss man sie erst an die fremden Kätzchen gewöhnen. Dazu nimmt man ihre Ruheunterlage und gibt die Kleinkatzen für eine kurze Zeit hinein. Man kann ihnen aber auch etwas Ammenmilch um die Nase streichen. Anschließend wird die Ersatzmutter beruhigt und von einem Helfer ein wenig festgehalten, während die kleinen Katzen angesetzt werden. Danach redet man der Katze gut zu. Kann keine Amme gefunden werden, müssen die Kätzchen von Hand aufgezogen werden. Dabei ist auf folgendes zu achten: Die Kätzchen brauchen stets ein warmes Lager, das eine Temperatur um 30° C sichert. Notfalls muss durch ein Rotlicht die Temperatur aufrechterhalten werden. Nach 14 Tagen genügt die normale Zimmertemperatur.

Präparate zur Aufzucht von Kleinkatzen sollten vom Spezialhandel oder Tierarzt bezogen werden. Sie müssen nach Vorschrift zubereitet sein. Zur Fütterung wählt man entweder eine kleine Saugflasche, ähnlich der Babywäsche, die man im Zoofachhandel erhält oder man füttert mit einer Pipette, die von der Apotheke bezogen werden kann. Die Pipettenfütterung ist dann empfehlenswert, wenn die Kätzchen nicht genügend an der Flasche saugen können.

In den ersten drei Lebenstagen wird bei Tag und Nacht alle zwei Stunden gefüttert. Bis zum fünften Lebenstag füttert man am Tag alle zwei Stunden, nachts alle drei Stunden. Ab dem fünften Lebenstag tags alle drei Stunden und nachts alle vier bis fünf Stunden. Nach zwei Wochen darf wieder eine Mahlzeit weggelassen werden. Nach der Nahrungsaufnahme streicht man den Babykatzen mit einem mittelharten, leicht feuchten und warmen Schwamm über das Bäuchlein. Dies ersetzt das Lecken der Mutter. Die Katzenbabynahrung kann man auch selbst zubereiten. Kuhmilch allein genügt allerdings nicht. Sie muss mit Traubenzucker, Vitaminpaste, Pflanzenöl und Fleischextrakt angereichert werden.

Rezeptvorschlag: Ein zehntel Liter Kuhmilch, ein bis zwei Teelöffel Traubenzucker und 1,5cm Strang Fleischextrakt werden gut gemischt und auf 30° C erwärmt gefüttert. Alle zwei Tage gebe auch l cm Strang Vitaminpaste hinzu. Nach den Mahlzeiten reibe die Babykatzen mit einem feuchten Wattebausch in der Analgegend, um sie zur Harn- und Kotabgabe zu veranlassen. Sobald die Tiere kriechen können, zeige ihnen das Katzenklo.

 

Wie man einer Katze eine Tablette verabreicht! Bitte nicht ernst nehmen…
1. Packe die Katze fest in ihren Armen. Bette ihren Kopf in Deiner Ellenbogenbeuge, gerade so, als wolltest Du einem Baby eine Flasche geben. Sage Deiner Katze vertraulich: „Was für eine liebe Katze“. Drücke mit Daumen und Zeigefinger der rechten Hand vorsichtig auf beide Kiefergelenke. Wenn sich das Mäulchen öffnet, werfe die Pille hinein.
Gebe der Katze Gelegenheit das Maul zu schließen und zu schlucken.
2. Hebe die Pille auf und hole die Katze hinter dem Sofa vor.
3. Wiederhole die Schritte in 1. aber klemme die Katze unter den linken Arm
4. Werfe den unförmigen Rest der Tablette fort und hole die Katze aus dem Schlafzimmer.
5. Nehme eine neue Tablette aus der Verpackung. Halte nun die Vorderpfoten der Katze mit der linken Hand und die Hinterpfoten mit dem Ellenbogen des rechten Arms nieder. Stecke die Pille mit dem rechten Zeigefinger ins Maul.
Halte das Maul zu und zähle langsam bis 18.
6. Fische die Tablette aus dem Aquarium und die Katze von der Stehlampe. Wiederstehe der Versuchung Dir eine neue Katze zu besorgen.
7. Knie Dich auf den Boden, presse die Katze zwischen Deine Beine und halte Vorder- und Hinterpfoten fest. Ignoriere das laute Knurren der Katze. Nehme dann ein hölzernes Lineal und sperre damit das Maul auf Deiner Katze auf. Lasse die Tablette am Lineal herunter in das Maul rollen. Reibe anschließend ausgiebig über die Kehle der Katze.
8. Lasse die Katze in den Gardinen hängen und die Pille in Ihren Haaren stecken. Wenn Du eine Frau bist, heule laut auf. Wenn Du ein Mann bist, heule besonders laut auf.
9. Notiere Dir, dass Du Dir ein neues Lineal besorgen willst. Hole die Katze von der Gardinenstange und nehme eine neue Tablette.
10. Stecke die Katze nun so in eine Schublade, dass nur noch der Kopf herausschaut. Öffne das Maul mit einem Teelöffel und blase die Pille mittels eines, zuvor auf ca. 40 cm abgeschnittenen Gartenschlauchs, hinein.
11. Vergewissere Dich anhand des Beipackzettels, dass die Tabletten für Menschen nicht schädlich sind. Hole einen Schraubenzieher und setze die Schublade wieder zusammen.
12. Gehe ins Badezimmer und nehme ein großes Badetuch. Breite es auf dem Fußboden aus.
13. Hole die Katze vom Küchenschrank und eine Pille aus der Schachtel. Breite die Katze nahe dem Ende des Badetuchs so aus, dass der Kopf über das lange Ende hinausragt. Beuge die Vorder- und Hinterläufe der Katze platt über ihren Bauch. Wiederstehe der Versuchung gleich die ganze Katze zu plätten.
14. Rolle die Katze in das Tuch. Arbeite schnell! Die Zeit und Katzen warten auf niemanden.
15. Öffne das Maul mit einem kleinen Schuhlöffel. Werfe die Pille hinein und ein Stück Filet hinterher. Halte den Kopf der Katze senkrecht, gieße ein Schnapsglas voll Wasser ins Maul und lasse die Katze schlucken.
16. Lege Dir einen Zinksalbenverband auf die Unterarme und entferne das Blut vom Teppich mit kaltem Wasser.
17. Rufe die Feuerwehr, damit sie die herrenlose Katze draußen vom Baum herunterholt und ins Tierheim bringt.
18. Nehme Dir gleich vor, demnächst mal in der Zoohandlung nach Hamstern zu fragen.
Quelle: “ Internet“; Verfasser: „unbekannt“

 



Organe

Allgemeines zu Organe
Erkrankungen der Organe kannst Du niemals selber diagnostizieren. Es ist unbedingt bei Verdacht erforderlich, den Tierarzt zu konsultieren. Mann kann durch Tasten bei schweren Erkrankungen zwar die entsprechende Stelle lokalisieren, aber natürlich nicht bestimmen, was sich genau dahinter verbirgt, wenn Deine Katze sich dann durch ihre Schmerzen bemerkbar macht.
Herz, Blutkreislauf, Blut
Entzündung des Herzens

Im Gefolge von Infektionskrankheiten und anderen kreislaufbelastenden Erkrankungen kommt es gelegentlich zu Entzündungen des Herzens. Wir kennen die Herzbeutelentzündung, die Herzmuskelentzündung und die Entzündung der Herzinnenhaut. Die Ursachen sind bakterielle und virusbedingte Erkrankungen. Die Symptome gehen über eine allgemeine Abgeschlagenheit und Appetitlosigkeit bis hin zur Schlaffheit und Schwäche. Der Arzt behandelt die Grundkrankheit. Die Katze braucht Ruhe, frische Luft, wenig Stress und nahrhafte, leichte Kost.

Herzbeutelwassersucht (Hydroperikard)

Sie entsteht häufig als Komplikation einer Herzschwäche oder Brustwassersucht. Verursacht wird sie durch einen Blutstau, ähnlich der Brustwassersucht. Die abgesonderte Flüssigkeit gelangt in den Herzbeutel, der sich dadurch vergrößert und die Herztätigkeit stört.
Symptome: Atemnot, die sichtbaren Schleimhäute verfärben sich bläulich, schwere Kreislaufstörungen und Kreislaufzusammenbruch.
Therapie: Der Arzt behandelt die Grundkrankheit. Die Katze braucht Ruhe, frische Luft und eine leichte, nahrhafte Kost.

Herzschwäche (Cardiale Insuffizienz)

Bei dieser Erkrankung ist der Herzmuskel nicht in der Lage, die erforderliche Blutmenge an den großen und kleinen Blutkreislauf abzugeben.
Ursachen: Angeborene Schwäche oder Ergebnis eines zu hohen Körpergewichts durch falsche Ernährung und mangelnde Bewegung. Erkrankung tritt auch nach Infektionskrankheiten auf.
Symptome: Atemnot, bläuliche Schleimhäute, Bewusstlosigkeit durch Kreislaufzusammenbruch. Allgemeine Abgeschlagenheit und Schwäche.
Therapie: Bleibt dem Arzt überlassen. Täglich mehrere kleine Mahlzeiten mit leichtverdaulicher Kost. Unterbringung im sauerstoffreichen Raum. Kleinere und gemütliche Spaziergänge.

Blutkreislauf
Lungen- und Leberstauung

Bei Versagen der linken Herzkammer kommt es zu einem Blutstau in der Lungenvene und dadurch auch in der Lunge. Die Krankheitsanzeichen sind: bläuliche Verfärbung der Schleimhäute und Atemnot, insbesondere nach körperlicher Leistung, geringfügiger Bewegungsdrang, Husten und Würgen mit weißem Schaum. Eine Behandlung ist nur durch den Arzt möglich. Das Tier braucht Ruhe und eine sauerstoffreiche Umgebung. Ebenfalls ist eine leicht verdauliche Kost angezeigt. Eine Leberstauung entsteht häufig durch Versagen der rechten Herzkammer. Das Blut staut sich in den Venen des großen Blutkreislaufs, was über das Pfortadersystem zur Leberstauung führt.
Symptome: Das Kätzchen nimmt ab und leidet unter Erbrechen. Ebenfalls können Durchfälle auftreten, die mit Blut vermengt sind. Die Katze vermeidet Anstrengungen und wirkt matt.
Behandlung: Zur Behandlung wird der Tierarzt aufgesucht. Die Katze bekommt leicht verdauliche aber dennoch kräftige Kost in kleinen Portionen über den Tag verteilt. Weiterhin braucht sie eine sauerstoffreiche Umgebung. Übergewichtige Katzen sollten unbedingt abnehmen. Hier wird Dich Dein Tierarzt beraten. Du musst darauf achten, dass im Futter nicht zu viel Kochsalz enthalten ist.

Blut

Anämie (Blutarmut)

Diese Erkrankung tritt in vielen Formen auf. So gibt es beispielsweise Blutungsanämien, Eisenmangelanämien und Anämien, die auf Vergiftungen zurückzuführen sind. Alle entstehen durch eine Verminderung der roten Blutkörperchen. Dadurch kann der Organismus nicht mehr genügend mit Sauerstoff versorgt werden. Die Krankheitsanzeichen zeigen sich langsam. Das Tier wird matt, unlustig und vermindert die Futteraufnahme. Die sichtbaren Schleimhäute werden blass. Die Katze vegetiert vor sich hin. Bei solchen Anzeichen ist sofort der Arzt aufzusuchen. Außer der ärztlichen Behandlung braucht die Katze eine sauerstoffreiche Umgebung. Der Arzt wird die Grundkrankheit behandeln und blutbildende Mittel verordnen. Die Pflege erfolgt nach seinen Anweisungen. Besonders gefährlich ist die ansteckende Blutarmut, die durch einen Blutparasiten verursacht wird. Ist der Organismus durch mangelnde oder falsche Ernährung geschwächt, breitet sich diese Erkrankung eher aus. Im akuten Fall bekommt die Katze bis zu 40,5° Fieber, leidet unter Appetitmangel und die Schleimhäute werden blass. Sie wird matt und magert rasch ab. Die Diagnose stellt der Arzt durch Blutausstriche. Die Behandlung bleibt ebenfalls dem Arzt überlassen.

Leukämie (krankhafte Vermehrung der weißen Blutkörperchen)

Im Volksmund wird diese Krankheit als Blutkrebs bezeichnet. Auch hier gibt es verschiedene Formen. Ausgelöst wird die Leukämie durch ein Virus mit dem wissenschaftlichen Namen „Felines Leukämievirus“ (FeLV). Dieses Virus verursacht die abnorme Vermehrung der weißen Blutkörperchen, wodurch der Organismus geschädigt wird. Es hat eine Ähnlichkeit mit dem Leukämievirus der Mäuse und Hühner. Es gibt auch Katzen, die das Virus in sich tragen, aber selbst keine Krankheitsmerkmale aufweisen. Trächtige Katzen können ihre Jungen infizieren.
Krankheitszeichen: Vergrößerte Lymphknoten, Mattigkeit und Auszehrung. Im fortgeschrittenen Stadium haben die Katzen ein hohes Schlafbedürfnis. Da es keine genügend wirksame Behandlung gibt, wäre die Einschläferung des Tieres zu überlegen. Im akuten Fall entscheidet der Arzt.

Bronchial- und Lungenerkrankungen
Bronchitis (Entzündung der Bronchien)

Eine Bronchitis entsteht meistens im Anschluss an eine Entzündung des Nasen- und Rachenraumes. Ausschlaggebend sind hier die Eitererreger, die durch die vorausgegangene Entzündung in die Bronchien gelangen oder mit der Atemluft eingeatmet werden. Chemische Reize können ebenfalls eine Bronchitis hervorrufen.

Die Symptome sind typisch: Zunächst entsteht ein trockener Husten, der später mit Schleim und Eiter vermischt ist. Die Katze hat eine erhöhte Temperatur und die Bronchialschleimhäute schwellen an. Auffallend sind die immer wiederkehrenden Hustenanfälle, die das Tierchen quälen. Die Bronchitis kommt in verschiedenen Formen vor. Als Komplikation kann eine Lungenentzündung auftreten.
Die Behandlung wird vom Arzt vorgenommen. Er gibt ein fiebersenkendes und schleimhautabschwellendes Mittel. Weiterhin verordnet er ein Inhalat oder Tropfen zur Lösung des Schleimes. Die Nahrung wird nach seinen Anweisungen, dem Krankheitszustand des Tieres entsprechend, zubereitet.

Lungenentzündung (Pneumonie)

Sie entwickelt sich häufig aus einer Bronchitis und tritt in verschiedenen Formen auf. Bei Katzen steht die sogenannte Bronchialpneumonie im Vordergrund. Wir kennen Pneumonien, die bakteriell und viral bedingt sind. Es kommen auch gemischte Formen vor. Auf eine bakterielle Pneumonie pfropft sich gerne eine Virusinfektion auf. Ebenso können Schmarotzer, beispielsweise Wurmlarven, die in die Lunge gelangen, eine Lungenentzündung bewirken. Die Krankheitsanzeichen beginnen mit Fieber über 40° C. Die Atmung wird oberflächlich und anschließend schwer und geräuschvoll. Der Allgemeinzustand des Kätzchens ist schlecht. Es macht einen schweren Leidenseindruck und frisst nicht mehr. Die Behandlung wird vom Arzt durchgeführt. Er wird ohne Antibiotikagaben nicht auskommen. Das Tier braucht einen sauberen, gut gelüfteten Raum. Die weitere Behandlung besteht aus einem Prießnitzwickel, wobei ein gut angefeuchtetes Tuch auf die Brust des Patienten gelegt und mit einem Plastikstück abgedichtet wird. Dann wird ein Wolltuch drum herum gewickelt. Der Wickel bleibt ein bis zwei Stunden angelegt. Nicht jedes Tier macht diese Prozedur mit. Lehnt die Katze heftig ab, muss sie auf andere Weise warm gehalten werden.

Lungenblähung (Lungenemphysem)

Die Lungenblähung entsteht durch eine Überdehnung der Lungenbläschen. Die Sauerstoffzufuhr ist größer, als sie sich zu dehnen vermögen. Dieser Belastung halten sie nicht stand und platzen. Die Folge ist eine verminderte Sauerstoffversorgung des Körpers.

Die Symptome: Das Kätzchen atmet schwer und bekommt schließlich Atemnot. Dabei hat es einen sogenannten „leeren“ Husten. Das typische Hustengeräusch fällt weg: an seine Stelle tritt ein mehr hauchendes Husten.
Zur Behandlung wird das Tier dem Arzt vorgestellt. Es braucht viel Sauerstoff und muß ruhiggehalten werden. Futter bekommt es in kleinen Portionen, damit das Zwerchfell und die damit verbundene Atmung nicht durch den zu sehr gefüllten Magen behindert wird. Darüber hinaus erhält es die vom Arzt verordnete Medizin.

Lungenödem (Flüssigkeitsansammlung in der Lunge)

Diese Erkrankung tritt häufig im Zusammenhang mit einer Lungenentzündung auf. Die Lungenbläschen (Alveolen) füllen sich mit der abgesonderten Flüssigkeit und erschweren den Sauerstoffaustausch oder machen ihn unmöglich.
Dementsprechend sind auch die Symptome: Die Katze hat Schwierigkeiten beim Einatmen und einen trockenen Husten, der später feucht (enthält Sekret) wird. Sie kann auch Schaum aushusten. Das Tier vermeidet Bewegungen und unterstützt das Atmen durch die Bauchmuskulatur. Atmung und Puls sind beschleunigt. Kreislaufstörungen stellen sich ein. Behandelt wird die Katze nur durch den Arzt.

Pneumothorax (Luftbrust)

Er entsteht durch Verletzungen der Brustwand oder durch Lungenrisse. Es dringt Luft in den Brustfellraum ein, wodurch der im Lungenbereich herrschende Unterdruck vermindert wird. Dadurch kann sich die Lunge beim Einatmen nicht mehr ganz ausdehnen.

Symptome: Große Atemnot, dabei typische Kopf- und Halshaltung. Um besser atmen zu können, streckt die Katze Kopf und Hals weit nach vom.
Behandlung: Das Tier muss unbedingt ruhiggestellt werden und braucht viel sauerstoffreiche Luft. Sofort zum Arzt!

Hydrothorox (Brustwassersucht)

Hier kommt es zu einer Flüssigkeitsansammlung zwischen Rippen- und Brustfell. Sie entsteht nicht durch eine Entzündung, sondern durch Venenstauungen im Lungenkreislauf, die durch Schwellung der Lymphgefäße zustande kommen.

Symptome: Langsam einsetzende Atemnot, die schließlich zum Lufthunger führt. Die Katze streckt den Kopf weit nach vorn und macht mit den Flanken pumpende Bewegungen. Die Schleimhäute werden rötlich und wirken verwaschen.
Behandlung: So früh wie möglich zum Tierarzt. Er entfernt die Flüssigkeit mittels Punktion, unterstützt den Kreislauf durch entsprechende Mittel und gibt möglicherweise, als Ersatz für die entnommene Flüssigkeit, eine Infusion, die gleichzeitig als Nahrung dient. Bis zu den ersten Genesungsanzeichen sollte der Katze leichte, aber nahrhafte Kost gegeben werden.

Tuberkulose:

Siehe Infektionskrankheiten

Lungenkrebs

Er ist relativ selten. Meistens entwickelt er sich im Verlauf der Katzenleukämie. Betroffen sind häufig die Mittelfell-Lymphknoten.

Brustfellentzündung (Pleuritis)

Das Brustfell ist ein feines, elastisches Häutchen, das die Innenseiten der Brustwand auskleidet und die Lungen überzieht. Die häufigsten Entzündungen entstehen im Verlauf von Infektionskrankheiten und nach Verletzungen.

Die Krankheitsanzeichen sind Fieber, allgemeine Abgeschlagenheit, schmerzhafter Husten und eine typische oberflächliche Atmung unter Zuhilfenahme der Bauchmuskulatur.

Behandeln darf nur der Arzt. Das Tier darf sich nur wenig bewegen und muss in einem gut gelüfteten Raum untergebracht werden. Es benötigt viel Sauerstoff, darf aber auf keinen Fall Zugluft bekommen. Man gibt Appetitanreger in Form von Leckerbissen und eine kräftige, aber nicht belastende Kost.

Zwerchfellriss (Hernia diaphragmatica)

Das Zwerchfell kann infolge eines Autounfalls, eines Sturzes, einer Schlag- oder Trittverletzung reißen. Dadurch können Teile der Leber und des Darms in die Bauchhöhle vorfallen. Die Atmung wird behindert.
Symptome: Die Katze bekommt schwere Atemnot und atmet über den Brustkorb.
Behandlung: Sofort zum Arzt. Er wird chirurgisch eingreifen müssen.

 

Erkrankungen des Bauches und der Milz
Erkrankungen des Bauches

Sie sind immer ernst zu nehmen und das Tier ist sofort dem Arzt vorzustellen. Eine sichere Diagnose durch den Laien ist nicht möglich. Es gilt, anhand der Symptome eine Verletzung oder Erkrankung zu erkennen und schnell zu handeln. Besonders bei sogenannten stumpfen Verletzungen nach Unfallen muss aus dem Verhalten des Tieres auf eine Schädigung geschlossen werden können. Als stumpfe Verletzung bezeichnet man eine innere Verletzung, die durch die äußere Betrachtung nicht erkannt werden kann, weil keine Wunde zu sehen ist.
Die Symptome: Bauchschmerzen und dadurch bedingt Verkrampfungen und Krümmen. Ungewöhnliche Bauchschwellungen und rasche Zunahme des Bauchumfangs. Schwierigkeiten beim Kotabsetzen und Fressunlust. Absonderliche Atmung, Erbrechen und Durchfall.

Krankhafte Veränderung der Milz

Das größte Organ des Lymphsystems ist die Milz. Sie hat verschiedene Funktionen: Einerseits dient sie als Blutspeicher, baut die roten und weißen Blutkörperchen ab, andererseits bildet sie aus dem Hämoglobin (Blutfarbstoff) die Gallenfarbstoffe und speichert das Bluteisen. Kommt es durch einen Unfall zum Milzriss besteht akute Verblutungsgefahr. Bei weniger schweren Verletzungen heilt die Milz aus, lässt jedoch Narben zurück, die ihre Funktion beeinträchtigen können. Milzvergrößerungen findet man besonders während oder nach Infektionskrankheiten. Milzveränderungen kann nur der Arzt durch Abtasten feststellen. Die Milz liegt unter der linken Zwerchfellkuppel. Behandelt wird die Grundkrankheit.

Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Harnorgane
Wie bei allen Erkrankungen, gibt es auch bei den Krankheiten des Geschlechtsapparates seltene und häufiger vorkommende Fälle. Wir möchten uns auch hier auf diejenigen beschränken, die in der Praxis anzutreffen sind.

Scheidenentzündung

Die Scheidenentzündung (Vaginitis) stellt sich bei der Katze häufig als Folgeschädigung während einer Infektionskrankheit ein. Sie kann aber auch durch hormonelle Störungen ausgelöst werden.
Krankheitserscheinungen: Die Scheidenschleimhaut rötet sich und schwillt an; darüber hinaus hat das Tier einen schleimig-eitrigen Ausfluss, der manchmal auch blutig ist. Die Katze beleckt sich ständig und macht oft Gebärden, als wolle sie Wasser lassen. Die Behandlung wird vom Tierarzt durchgeführt.

Entzündung des Gesäuges

Gelegentlich wird auch die Entzündung des Gesäuges (Mastitis) angetroffen. Besonders gern entzünden sich die Zitzen während der Säugezeit. Sie werden durch den Saugvorgang sehr beansprucht, und manchmal entstehen durch Kratzen der kleinen, scharfen Katzenkrallen winzige Wunden, die für Bakterien einen guten Nährboden darstellen. Werden die Babykatzen entwöhnt, kann es zu einem Milchstau kommen, der ebenfalls eine Entzündung auszulösen vermag.

Krankheitserscheinungen: Die Katze bekommt meist über 40° C Fieber, die Zitzen röten sich und weisen eine erhebliche Schwellung auf. Die betroffenen Zitzen können sich aber auch verhärten und ledrig werden. Darunter leidet auch die Qualität der Milch. Auch hier wird die Behandlung dem Arzt überlassen. Bei einer Gesäugeentzündung dürfen die jungen Kätzchen nicht mehr trinken. Sie müssen entwöhnt und mit der Flasche aufgezogen werden.

Haarverlust nach Kastration

Nach der Kastration stellt sich beim Kater manchmal ein Haarverlust (Alopezie) ein. Die Haare fallen zuerst am Unterbauch und an den Schenkelinnenflächen aus, danach erstreckt sich der Haarausfall auf die Außenflächen der Schenkel, auf den Rumpf und die Vorderbeine. Zurückzuführen ist diese Erkrankung auf eine hormonale Veränderung. Der Tierarzt wird die Behandlung einleiten.

Hoden in der Bauchhöhle

In einzelnen Fällen kann es passieren, das ein Hoden sich in der Bauchhöhle entwickelt hat. Dies kann dazu führen, dass viel zu viele Hormone produziert werden und der Kater verfrüht die Geschlechtsreife erlangt. Hier ist die einzige Möglichkeit die Kastration und die somit operative Entfernung des in der Bauchhöhle befindlichen Hodens, um spätere Komplikationen und Beschwerden auszuschließen. Unser Kater hatte dies leider auch. Er zeigte schon im Alter von 5 Monaten die für die Geschlechtsreife typischen Merkmale wie Harnspritzen usw. Die Operationskosten beliefen sich auf 75,00 Euro.

Erkrankungen der Harnorgane

Zu den Harnorganen gehören die Nieren, die Harnleiter, die Blase und die Harnröhre. Die Erkrankung dieser Organe kann sich auf den gesamten Organismus auswirken.

Nierenentzündung

Hier gibt es die Nierenbeckenentzündung (Pyelonephritis) und die Nierenentzündung (Nephritis). Beide Erkrankungen können akut oder chronisch verlaufen. Durch die Entzündungsprozesse wird das Nierengewebe geschädigt und kann seine entgiftende Funktion nicht mehr wahrnehmen. Nierenentzündungen stellen sich auch häufig nach Infektionskrankheiten ein. Die allgemeinen Symptome sind: Mattigkeit, Appetitlosigkeit, hohes Schlafbedürfnis, erhöhter Durst und Abmagerung. Ebenso können sich Erbrechen und Durchfall hinzugesellen. Bei besonders gravierender Nierenschädigung kann es zur Harnvergiftung (Urämie) kommen. Sie entsteht dadurch, dass die harnpflichtigen Stoffe, insbesondere die Stickstoffschlacken, nicht mehr genügend ausgeschieden werden können und sich im Gewebe oder im Blut ansammeln. Die Katze hat eine verminderte Harnabsonderung, magert ab, erbricht und hat einen schlechten Mundgeruch (nach Ammoniak). Letztlich trocknet sie aus und stirbt. Bei allen unklaren Symptomen sollte daher der Arzt aufgesucht werden. Das Tier braucht viel Flüssigkeit und vor allem eine salzarme Diät.

Blasenentzündung (Zystitis)

Sie kann durch Bakterien ausgelöst werden, aber auch durch Blasensteine oder Blasengrieß entstehen. Die Symptome sind eindeutig: Die Katze hat Schmerzen beim Wasserlassen und sondert auch nur geringe Harnmengen ab. Das Tier hat besonders viel Durst und krümmt sich möglicherweise beim Gehen. Der Arzt wird Antibiotikagaben verabreichen. Die Katze braucht Ruhe und Wärme.

Harnblasensteine

Man vermutet, dass sie sich aufgrund einer bestimmten Konstellation zwischen dem Mineralstoffgehalt des Wassers und des Futters entwickeln. Krankheitsanzeichen: Schmerzen beim Wasserlassen und Blut im Harn. Gebildete Steine müssen chirurgisch entfernt werden. Prophylaktisch kann eine Diät verordnet werden. Der Arzt entscheidet über die Fütterung von Fall zu Fall.

Harnröhrengrieß

Hier wird durch Ablagerung gröberer Harnbestandteile die Harnröhre verstopft. Besonders betroffen sind kastrierte Kater und Perserkatzen. Die Ursachen sind noch nicht ganz geklärt. Es könnte jedoch auch ein gewisser Zusammenhang mit der Flüssigkeitsaufnahme bestehen. Katzen, die zu wenig Wasser zu sich nehmen, laufen eher Gefahr, Harnröhrengrieß zu bekommen, da die harnpflichtigen Stoffe nicht genügend ausgeschwemmt werden können.
Die Symptome sind ähnlich der Harnblasensteinkrankheit: Schwierigkeiten und Schmerzen beim Wasserlassen, Absonderung geringer Urinmengen und Blut im Urin. Nur der Arzt entscheidet über die Behandlung. Salzarme Diät und mit viel Flüssigkeit ist angezeigt.

weiterführender Bericht: Harnstein – Verursacht Trockenfutter Harnstein?
Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes
Appetitlosigkeit

Ursache ist häufig eine Entzündung des Magen-Darm-Bereichs. Bei Futterverweigerung sollte man die Katze zunächst einen Tag fasten lassen. Danach darf ihr leicht verdauliche und appetitanregende Kost angeboten werden.

Erbrechen

Ist ebenfalls ein Symptom von Magen- und Darm-Störungen. Es kann vielerlei Ursachen haben, die für den Laien nicht erkennbar sind. Manchmal erbrechen Katzen auch Haarballen, da sie beim Putzen oft Haare schlucken. Haben sie Mäuse oder Vögel verzehrt, würgen sie das Gewöll heraus.
Behandlung bei Erbrechen ohne sichtbare Ursache: Einen Tag fasten lassen, danach leicht verdauliche Kost. Es darf auch ein wenig Kamillentee verabreicht werden. Bei Erbrechen sollte auch an eine Verwurmung gedacht werden. Wenn Deine Katze über einen längeren Zeitraum erbricht ist unbedingt ein Tierarzt aufzusuchen.

Verstopfung

Wird oft auf Ernährungsfehler und mangelnde Bewegung zurückgeführt. Kann auch eine Grundkrankheit als Ursache haben.
Behandlung: Zuerst eine etwas fettere Mahlzeit anbieten und einen halben Teelöffel Paraffinöl hinzugeben. Wird nach zwei Tagen keine Besserung beobachtet, muss der Tierarzt aufgesucht werden. Bei chronischer Verstopfung ist eine gröbere Mahlzeit mit entsprechenden Ballaststoffen anzubieten.

Darmentzündungen

Darmentzündungen gibt es in verschiedenen Formen. Sie können akut und chronisch verlaufen. In besonders schlimmen Fällen bilden sich Darmgeschwüre. Auch die Entwicklung von Darmkrebs ist möglich. Betroffen ist die Schleimhaut des Dünn- und Dickdarms. Der Dünndarm entzündet sich gern, wenn eine Magenschleimhautentzündung vorausgegangen ist. Die Ursachen sind sehr vielschichtig. Die Entzündungen können durch Bakterien und Viren entstehen, aber auch Folge eines Wurmbefalls, einer Verletzung, einer Vergiftung oder eines Fütterungsfehlers sein. Die Katze hat möglicherweise Durchfall und Blut im Stuhl. In einem solchen Fall muss das Tier dem Arzt vorgestellt werden. Man verabreicht leichte Kost und bringt die Katze In einem ruhigen Raum unter.

Leberentzündung (Hepatitis)

Die Leber ist eines der wichtigsten Organe. In ihr vollziehen sich die meisten Stoffwechselprozesse, sie speichert Kohlehydrate in Form des Glykogens, scheidet Galle und Stoffwechselschlacken aus, entgiftet Stoffwechselprodukte, körperfremde Gifte und sorgt für deren Ausscheidung. Wird die Leber durch Viren, Bakterien oder starke Gifte empfindlich gestört, entzündet sie sich.

Die Krankheitserscheinungen sind vielseitig: Die Katze frisst nur noch wenig und wirkt matt. Der Harn wird dunkelgelb und bei fortgeschrittener Entzündung werden auch die Schleimhäute gelblich (Augen und im Mäulchen). Der Kot wird lehmfarben und glänzt fettig, es folgt Durchfall oder Verstopfung. Die Katze wird unruhig und bekommt Muskelzuckungen. Verhärtet die Leber, kann es zur Bauchwassersucht kommen.
Behandeln darf nur der Tierarzt. Die Katze erhält eine fettfreie und leicht verdauliche Kost. Die Leberentzündung kann chronisch oder perakut sein.

Iktems (Gelbsucht)

Die Gelbsucht ist keine Krankheit, sondern ein Symptom, das auf eine Grundkrankheit hinweist, die die Leber in Mitleidenschart zieht. Sie entsteht durch Absonderung von Gallenfarbstoffen und Gallensäuren in das Gewebe. Die Augen und Schleimhäute färben sich gelb, die Katze leidet unter Erbrechen, Durchfall oder Verstopfung. Sie frisst kaum noch und wird teilnahmslos. Die Gelbsucht kann auch durch einen Leberegelbefall hervorgerufen werden. Der Arzt behandelt die Grundkrankheit. Ebenfalls ist eine fettfreie und leicht verdauliche Kost zu verabreichen.

Zuckerharnruhr (Diabetes mellitus)

Kommt bei der Katze nur selten vor. Hier werden größere Mengen Zucker über den Harn ausgeschieden. Dies geschieht vor allem dann, wenn die Bauchspeicheldrüse erkrankt ist. Die Bauchspeicheldrüse produziert Verdauungssäfte und in den „Langer- hansschen Inseln“ das Zuckerhormon Insulin. Ist dieser Teil der Drüse geschädigt, kann die Zuckerausschüttung nicht mehr richtig reguliert werden. Dadurch wird der Stoffwechsel erheblich gestört. Die Folgen sind: Gewichtsabnahme trotz vermehrter Fresslust. Erhöhte Flüssigkeitsaufnahme, Neigung zu Hautausschlägen und Mattigkeit bis hin zur Apathie. Die Behandlung ist sehr schwierig. Hier muss der Tierarzt entscheiden, ob er behandelt und wie das Tier ernährt werden muss.



Nerven

 

Erkrankungen der hormonproduzierenden Drüsen
Schilddrüsenfehlfunktion

Die Schilddrüse liegt vor dem oberen Ende der Luftröhre und dem Kehlkopf. Ihre Hormone beeinflussen viele Stoffwechselvorgänge. Die Schilddrüsenvergrößerung führt zum Kröpf. Die Ursachen hierfür sind vielfältig. Manchmal ist auch ein Tumor daran beteiligt. Die Überfunktion der Schilddrüse bewirkt eine Abmagerung des Tieres mit Neigung zu Herzstörungen, Unruhe und Durchfällen. Besteht eine Unterfunktion, erfolgt meist eine Gewichtszunahme, verbunden mit Trägheit und Antriebslosigkeit. Ebenfalls kann es zu Haarausfall kommen. Die Diagnose und Behandlung ist schwierig. Der Arzt ist zu befragen.

Nebennierenerkrankungen

Die Nebennieren sitzen kappenartig auf den Nieren auf und bestehen aus zwei Geweben: der Rinde und dem Mark. In der Nebennierenrinde werden Hormone gebildet, die beispielsweise für den Salz-, Wasser- und Zuckerstoffwechsel verantwortlich sind. Sie spielen auch eine Rolle bei der Infektionsabwehr. Wir kennen Cortison, Hydrocortison und Aldossteron usw. Das Nebennierenmark produziert das Hormon Adrenalin. Es regelt den Blutdruck und die Blutverteilung und hat die wesentliche Aufgabe, den Organismus in Notfällen abwehrfähig zu machen. So ist die Wehrhaftigkeit einer Katze, die von einem Hund in die Enge getrieben wird, auf eine vermehrte Ausschüttung des Adrenalins zurückzuführen. Adrenalin erfüllt noch mehr Aufgaben im Organismus, auf die wir hier nicht eingehen können. Störungen der Nebennieren machen sich bemerkbar durch Ermüdungserscheinungen, Abmagerung, Kreislaufstörungen, Magen- und Darmbeschwerden und mangelnden Appetit. Die Symptome sind also vielfältig und für den Laien nicht direkt erkennbar. Diagnose und Behandlung sind nicht einfach und bleiben dem Arzt überlassen.

Erkrankungen der Katzenpsyche – Depression
Dass Katzen an Depressionen erkranken können, ist eine neuere Erkenntnis. Die Schlüsselfunktion für die Entstehung einer Depression ist dem limbischen System (das Gehirnareal, welches für das komplette Gefühlsleben zuständig ist, – es ähnelt sehr dem Menschen und so weißt das Gefühlsleben einer Katze die gleiche Bandbreite an Gefühlen auf wie beim Menschen) zuzuschreiben. Die Diagnose einer Depression bei Deiner Katze ist sehr schwierig, da die Verhaltensweisen einer depressiv gewordenen Katze sich gegensätzlich äußern können.

Auslöser für eine Depression können sein:

  • permanent ausweglose, traurige, beängstigende oder bedrohliche Situation ausgesetzt
  • Verlust des geliebten Menschen oder tierischen Gefährten
  • Verlust des Territoriums
  • Verlust der Zuneigung und Zuwendung von Menschen
  • dominante bzw. junge zu lebhafte Zweitkatze
  • größere Veränderungen im Alltag
  • unerkannte schmerzhafte Krankheiten
  • Katzen-Massenhaltung auf engem Raum
  • ständiges Alleingelassen werden
  • einer Katze urplötzlich den Freigang nicht mehr gewähren
  • anhaltende Langeweile

Anzeichen für eine Depression können sein:

  • Verlust des Appetits – Fresssucht
  • Apathie – Hyperaktivität
  • extreme Anhänglichkeit – totale Ablehnung
  • Reizbarkeit, Aggressivität – Lethargie
  • zwanghaftes Fell-Lecken  – totale Vernachlässigung der Körperpflege
  • Schlafstörungen – Dauerschlaf
  • Unsauberkeit

hier kann man auch die gegensätzlichen Verhaltensweisen erkennen.

Depressionen können auch krankheitsbedingt als begleitende Depression einhergehen. Es ist auch bei den Senior-Katzen möglich, das eine Alters-Depression auftritt. Die älteren Katzen müssen körperlich und geistig angeregt werden, um einer solchen Alters-Depression vorzubeugen.

Auf jeden Fall ist eine nicht erkannte und nicht behandelte Depression eine sehr große Gefahr für das Wohl der Katze. Die Depression mündet dann oft in eine körperliche Erkrankung, in Organversagen und schlimmstenfalls führt sie sogar zum Tode der Katze.

Behandlungsmöglichkeiten gegen eine Depression können sein:

  • Behebung der auslösenden Ursache
  • begleitend medikamentöse Behandlung
  • sehr viel Zuwendung durch den Katzenhalter
  • positive Veränderung in Form von neuen Spielideen, Spielzeug, Futter, Leckerlies
  • viel Liebe und Geduld
  • Verhaltenstherapeut zu Rate ziehen
  • die Katzenintelligenz durch z.B. Verstecken von Leckerlies in z.B. Spielzeugball mit Löchern
  • Zusätzliche Hilfe kann die Alternative Medizin bieten (Bachblüten, Aromatherapie, TTouch, etc.)
Erkrankungen der Katzenpsyche – Die ängstliche bzw. die nervöse Katze
An nervösen oder ängstlichen Katzen hat man oft wenig Freude, insbesondere dann, wenn es im Haus eher lebhaft zugeht. Sobald es einmal lauter wird  oder Besucher kommen, verkriecht sich die Katze unters Bett oder dem Schrank oder zischt ganz schnell aus dem Zimmer und kommt erst wieder, wenn wieder Ruhe eingekehrt ist. Die Katze ist eine Einzelgängerin und daher auf sich selbst angewiesen. Es bleibt ihr nur die Möglichkeit zur Flucht. Daher lebt die nervöse Katze in ständiger Anspannung. Ob es gelingen kann, der Katze mehr Selbstvertrauen zu geben hängt von vielen Faktoren ab – auch davon wie die Katze aufgewachsen ist. Wenn sie bis zur achten Lebenswoche keinen Kontakt mit Menschen hatte, ist es gänzlich unmöglich, sie vollkommen an den Menschen zu gewöhnen. Wurde das nervöse Verhalten dagegen erst später ausgelöst (z.B. traumatische Erfahrung),  kann es mit Geduld und gutem Zureden doch noch gelingen, die Reaktionen der Katze auf Lärm und Menschen zu normalisiern.

Es ist wichtig, die Katze davon zu überzeugen, dass es ihr mehr Vorteile bringt, bei Dir zu bleiben als wegzulaufen. Man sollte dabei nie außer Acht lassen, dass Deine nervöse – ängstliche Katze bei ihrer Flucht unter die Couch glaubt, gerade noch einmal mit ihrem Leben davongekommen zu sein!
Das schreckhafte Verhalten lässt sich nur dann beseitigen, wenn die Katze die Erfahrung macht, dass die von ihr anfänglich wahrgenommene Bedrohung in Wirklichkeit gar nicht existiert.

Wie kann man vorgehen:

  • Als Katzenhalter sehr viel Geduld üben und sehr viel Zeit aufwenden
  • Langsam Kontakt aufbauen, nichts überstürzen
  • Körperkontakt und Sprechen mit der Katze
  • Nicht aufgeben, es kann sehr lange dauern, bis die Katze Vertrauen gewinnt
  • Der Katze eine Rückzugsmöglichkeit in Form einer Katzenhöhle geben
  • Immer loben, wenn die Katze sich zutraulich verhält und beruhigend zureden
  • Langsam mit neuen Situationen konfrontieren
  • Erst nach einiger Zeit mit Besuch konfrontieren, dieser sollte erst einmal sehr ruhig bleiben und die Katze mit ihrer Lieblingsleckerei füttern. So lernt sie auch den Besuch positiv kennen.
Erkrankungen des Nervensystems
Epilepsie (Fallsucht)

Hier unterscheiden wir zwischen dem „großen“ und „kleinen“ epileptischen Anfall. Die allgemeinen Symptome sind: Bewegungsstörungen, taumelnder Gang, starre, weit geöffnete Pupillen, Reaktionslosigkeit, zur Seite fallen, heftige Zuckungen, Schaum vor dem Mund. Ursachen können sein: Vergiftungen, äußere Gewalteinwirkungen, wie Schläge in die Kopf- und Nackengegend, Tumore, die das Nervensystem einengen und Hirnentzündungen. Es können sich auch Folgeschäden wie zurückbleibende Koordinationsstörungen bei differenzierten Bewegungsabläufen und Balanceakten einstellen. Bei akutem Anfall siehe „Pflege/Medizin“. Behandeln darf nur der Arzt.

Hirnhautentzündung (Meningitis)

Entzündet sind die Häute um das Gehirn und des Rückenmarks. Meistens handelt es sich um eine Virusinfektion. Aber auch durch eine falsch oder nicht behandelte Mittelohrentzündung können durch die Ausweitung des Entzündungsherdes die Hirnhäute be- troffen werden. Die Erkrankung beginnt mit hohem Fieber (41,7°C). Es kommt zu Krämpfen und unkoordinierten Bewegungen. Das Bewusstsein wird stark getrübt. Die Behandlung ist schwierig und bleibt dem Arzt überlassen.



Kopfbereich

Allgemeines zu Kopfbereich (Augen, Nase, Ohren, Mund, usw.)
Es gibt eine Anzahl an Erkrankungen im Kopfbereich. Sie können durch Wunden, aber auch durch Viren entstehen. Da es in diesem Bereich schwer ist eine Deutung bezüglich der Schwere der Erkrankung zu stellen, sollte auf jeden Fall der Tierarzt hinzugezogen werden. Eine feuchte Nase ist bei der Katze ein Anzeichen für eine Erkrankung. Bei Hunden ist es umgekehrt.
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Augenerkrankungen
Grundsätzlich muss hier als erstes gesagt werden, dass das Auswaschen der Augen mit Kamillenteelösung zu Schäden führen kann. Deswegen lieber mit klarem Wasser spülen und am besten immer sofort den TA zu Rate ziehen.

Augenliderentzündung

Sie kann verschiedene Ursachen haben. Einerseits entsteht sie häufig durch eine Wundinfektion nach verschiedenen Verletzungen, andererseits kann sie durch Viren und allergische Reaktionen ausgelöst werden.
Die Symptome sind eindeutig:
Das Augenlid schwillt an und verdeckt den Augapfel ganz oder teilweise. Dazu kommt eine erhöhte Flüssigkeitsabsonderung. Gehe am besten zum TA und lasse ihn die weitere Behandlung abklären. Oft verordnet der Tierarzt auch ein Breitbandantibiotikum.

Bindehautentzündung (Konjunktivitis)

Auch hier gibt es verschiedene Formen. Die einfachste ist der Bindehautkatarrh. Die Ursachen können vielschichtig sein. In das Auge geratene Fremdkörper, beginnende Infektionskrankheiten und zu alte Augentropfen lösen die Erkrankung aus.
Die Symptome sind nicht zu übersehen:
Zunächst tränt das Auge stark und es kommt zu schleimig-eitrigem Augenfluss. Der Bindehautsack rötet sich und schwillt durch Flüssigkeitsansammlung an. Die Katze bekommt Schmerzen und wird lichtscheu. Wird oft mit einer Salbe in den Bindehautsack behandelt. Auf jeden Fall sollte der Arzt hinzugezogen werden, der noch wirksamere Medikamente verordnen kann.

Nickhautvorfall

Diese Krankheit tritt oft bei altersschwachen und schwerkranken Tieren auf. Die Nickhaut, auch das dritte Augenlid genannt, findet man im vorderen Augenwinkel zwischen Augapfel und Lid. Erkrankt die Katze, überzieht diese feine Haut teilweise das Augenlid. Die Ursachen sind oft sehr vielschichtig:
Vergiftungen, Magen-Darm-Verstimmungen, beginnende Infektionskrankheiten (vor allem Katzenschnupfen), Wurmbefall und andere Störungen, auch seelischer Natur, können diese Krankheit auslösen. Den Nickhautvorfall selbst kann man schlecht behandeln. Der Tierarzt muss die Grundkrankheit finden und kurieren. Danach verschwindet das Krankheitsbild von alleine.

Hornhautentzündung (Keratitis)

Zunächst kommt es zu einer Entzündung der oberen Hornhautschichten. Die Hornhaut nimmt eine stahlgraue bis weißliche Farbe an und wird später undurchsichtig. Entwickelt sich die Entzündung weiter, kommt es zum Hornhautgeschwür. Durch den entstehenden Juckreiz hat die Katze das Bedürfnis, sich zu kratzen. Sie wird lichtscheu und hält das Auge geschlossen. Wegen des Schmerzes wird es nur vorsichtig berührt und geputzt. Es gibt verschiedene Formen der Keratitis. Die Behandlung ist dem Arzt vorbehalten. Er schaltet die Ursachen (Fremdkörper, Grundkrankheiten) aus und verabreicht Salben. Solange die Katze erkrankt ist, gebe sie in einen abgedunkelten Raum. Die Nahrung soll weich sein, damit das Tier sich beim Kauen nicht zu sehr anstrengen muss.

Irisentzündung (Iritis)

Auch hier gibt es verschiedene Krankheitsformen. Richtig erkennen kann diese Krankheit nur der Arzt unter Zuhilfenahme eines Augenspiegels. Die Pupille ist verengt und die Iris sieht trübe aus. Meistens geht diese Augenerkrankung mit einer anderen Krankheit einher. Hellhörig solltest Du werden, wenn Dein Kätzchen plötzlich empfindlich auf Licht reagiert und ständig die Augen zusammenkneift. Die Behandlung ist dem Arzt vorbehalten.

Glaukom (Grüner Star)

Damit bezeichnet man jede krankhafte Zunahme des Augeninnendrucks, der den Sehnerv, die Netzhaut und die Augenblutgefäße schädigt. Das Glaukom existiert in verschiedenen Formen und stellt grundsätzlich nur einen Sammelbegriff für Krankheitszustände verschiedener Ursachen dar. Ausschlaggebend für die Steigerung des Augeninnendrucks ist die Behinderung oder Verlegung des Kammerwasserabflusses. Somit kann die Augeninnenflüssigkeit nicht mehr durch den Kammerwinkel nach außen abfließen. Dadurch wird der Augeninnendruck erhöht. Der Augapfel vergrößert sich und schmerzt. Darüber hinaus kann es zu Entzündungen des Augenlids kommen. Die Katze reibt ständig am Auge herum. Letztlich wird die Sehnervpupille geschädigt, wodurch das Sehvermögen erheblich eingeschränkt wird. Wird die Krankheit nicht behandelt, kann es zur Erblindung kommen. Die Behandlung wird durch einen operativen Eingriff vorgenommen, bei dem die Linse entfernt wird. Es können auch druckmindernde Augentropfen gegeben werden. Nach der Operation muss die Katze ohnehin die speziellen Augentropfen erhalten.

Augentuberkulose

Entstehung und Verlauf siehe bei der Tuberkulosebeschreibung unter den Infektionskrankheiten.

Grauer Star

Hier kennen wir den Jugendstar, den angeborenen Star und den diabetischen Star. Bei dieser Krankheit trübt sich die Linse und zeigt eine milchglasähnliche Farbe. Auch hier können die Ursachen sehr vielschichtig sein:
Die Krankheit kann durch Diabetes, durch Verletzungen und Ernährungsstörungen des Auges entstehen. Die Therapie besteht in der operativen Entfernung der Linse. Die Nachbehandlung erfolgt durch den Arzt. Unbehandelt führt die Krankheit zur Erblindung.

Schielen

Die Ursachen sind unterschiedlich. Es kann angeboren sein, durch Verletzungen oder Tumore entstehen. Ebenfalls wird es durch Lähmung der Augennerven oder durch ungleiche Entwicklung der Augenmuskeln hervorgerufen. Beim Schielen können die Pupillen einander genähert sein, aber auch nach außen stehen. Manchmal macht sich das Schielen nur bei einer bestimmten Augenstellung bemerkbar. Die Sehkraft kann beeinträchtigt sein, wenn das Schielen auf Verletzungen oder krankhafte Prozesse zurückzuführen ist. Eine operative Behandlung kann versucht werden, ist jedoch dann nicht notwendig, wenn keine ausdrücklichen krankhaften Veränderungen vorliegen. Allerdings gibt es eine Katzenrasse, bei der das Schielen keine krankhaften Ursachen hat. So gut wie alle Siamkatzen schielen von Geburt.

Ohrenerkrankungen
Ohrräude (Otitis externa parasitica)

Sie entsteht durch Milbenbefall am äußeren Gehörgang. Der verursachende Parasit ist hier die Saugmilbe, die sich durch Eiablage am äußeren Gehörgang fortpflanzt. Nach etwa drei Wochen Entwicklungszeit mit verschiedenen Stadien schlüpfen die jungen Quälgeister aus. Bei der Nahrungsaufnahme (saugen) verletzen sie die Haut, was nach einiger Zeit zu erheblichen Entzündungen führt. Im Anfangsstadium zeigt sich zunächst ein reifartiger, grauweißer Belag, der später körnig wird und bräunlich aussieht. Im fortgeschrittenen Stadium verstopft dieser Belag den gesamten Gehörgang und führt zu eitrigen Erscheinungen, die unangenehm riechen. Während die Katze zu Beginn des Milbenbefalls einen Juckreiz verspürt und das Ohr ständig kratzt, leidet sie später unter starken Schmerzen. Das Tier ist unaufhörlich in Bewegung und aufgeregt, wodurch der Allgemeinzustand zusehends verschlechtert wird. Die Katze leidet unter Appetitmangel, wird apathisch und das Fell wirkt stumpf und ungepflegt.

Wird die Erkrankung nicht behandelt, breitet sich die Entzündung bis in das Innenohr aus, durchbricht das Trommelfell und schädigt die Nerven. Hierdurch kann die Katze sterben. Die Behandlung beginnt mit einer gründlichen Ohrreinigung durch den Tierarzt. Danach wird ein Milbenabtötendes Mittel eingeträufelt und ein Medikament zur Linderung des Juckreizes verabreicht. Nach Anweisung des Arztes wird die Behandlung durch den Katzenbesitzer zu Hause weitergeführt.

Andere Ohrenentzündungen

Es gibt noch eine ganze Reihe von Ohrenentzündungen mit ähnlichem Verlauf. Während ein Teil als Weiterentwicklung der Ohrräude zu betrachten ist, entsteht der andere Teil durch Fremdkörper und chemische Einflüsse. Darüber hinaus können auch Tumore die Ursache für ein Ohrleiden sein.

Die Entzündungsentwicklung und die Symptome sind jedoch immer ähnlich. Die Katze lässt das betroffene Ohr hängen, scharrt und kratzt sich. Dabei schüttelt sie mehrmals den Kopf. Bei Beobachtung dieser Symptome sollte auf jeden Fall der Tierarzt hinzugezogen werden. Prophylaktisch ist die regelmäßige Ohrpflege dringend zu empfehlen.

Blutohr (Othämatom)

Das Blutohr entsteht durch Verletzung der Blutgefäße, wobei die äußere Hautschicht nicht verletzt wird. Das Blut läuft unter die Haut und es bildet sich sozusagen eine Blutblase, die Juckreiz auslöst. Die Ursache für die Entstehung des Blutohrs liegt im Verhalten der Katze begründet. Die inneren Blutgefäße können durch Kämpfe, aber auch durch häufiges Kratzen und Anschlagen des Ohres entstehen. Sobald die Katze die Schwellung am Ohr verspürt, die einerseits juckt, andererseits schmerzt, kratzt sie sich nur noch sehr vorsichtig und bewegt den Kopf zeitlupenhaft. Die Behandlung besteht zunächst aus kühlen Umschlägen und einem Ohrverband, der das Ohr vor weiteren Verletzungen schützen soll. Hilft dies nicht, muss das Blutohr operativ eröffnet und nachbehandelt werden. Der Juckreiz ist unbedingt zu bekämpfen, damit die Katze sich nicht mehr kratzt. Andernfalls könnte der Teufelskreis „Blutohr – Behandlung – Blutohr“ entstehen.

Nasenerkrankungen
Nasenkatarrh (Rhinitis)

Die häufigste Ursache dieser Krankheit ist die Erkältung durch nasskaltes Wetter und Zugluft mit staubigen Partikeln. Aber auch ätzende Mittel können diese Erkrankung auslösen.

Oftmals tritt sie aber auch als Teilerkrankung einer Bakterien- oder Virusinfektion auf, besonders im Zusammenhang mit den klassischen Infektionskrankheiten. Sie kann akut und chronisch verlaufen.

Als erstes Symptom wird dem Katzenbesitzer das häufige Niesen auffallen. Bei näherem Hinsehen bemerkt er die Schwellung der Nasenschleimhäute, und bald danach tritt eine wässrige Flüssigkeit aus der Nase, die später schleimig und eitrig wird. Durch das im Nasenbereich angestaute Sekret wird die Atmung des Tieres behindert. Die Nase kann einseitig oder ganz verstopft sein, so dass die Katze mit halb geöffnetem Mund atmet. Nach einiger Zeit zeigen sich Entzündungen an den Schleimhäuten der Nase und das Kätzchen bekommt Schluckbeschwerden. Wird diese Erkrankung nicht rechtzeitig behandelt, geht die Entzündung auf die Nebenhöhlen über.

Die Behandlung besteht aus Antibiotika- und Vitamingaben. Darüber hinaus muss dem Tierchen die Nahrung in weicher Form angeboten werden, da es möglicherweise nicht gut schlucken kann. Die Nase muss regelmäßig mit Paraffinöl gereinigt und mit Vaseline oder einer Antibiotikasalbe versorgt werden. Inhalationen, Nasentropfen und Sprays nach ärztlichem Rat sind ebenfalls ratsam.

Sinusitis (Entzündung der Nebenhöhlen)

Die Ursachen der Sinusitis sind oftmals die gleichen wie beim Nasenkatarrh. Häufig entsteht die Entzündung der Nebenhöhlen als weitere Erkrankung des Nasenkatarrhs.

Die Symptome sind für den Laien zunächst nicht ganz so offensichtlich. Das Tier reagiert auf Druck an der Stirn empfindlich und lässt Schmerzen erkennen. Bei genauerer Betrachtung sieht man die vorgefallene Nickhaut und bei vorangeschrittener Erkrankung leidet die Katze unter Tränenfluss und schwerer Atmung. Wird das kleine Stirnloch durch Sekretstau verschlossen, kommt es zu Flüssigkeitsansammlungen (Ödemen) zwischen den Augen.

Die genaue Diagnose wird durch das Röntgenbild gesichert. Die Behandlung besteht aus Bestrahlung mit Rotlicht, Inhalationen mit Aerosol und den bereits genannten Medikamenten bei der Rhinitiserkrankung.

Erkrankungen des Kehlkopfs
Die Katze bekommt zunächst einen trockenen Husten, der später durch die überreichliche Sekretbildung feucht wird. Die Stimme des Tieres kann heiser werden und in schlimmen Fällen ganz aussetzen. Das Kätzchen öffnet dann das Mäulchen, bekommt aber keinen Ton heraus. Die Temperatur ist erhöht und die Katze leidet unter Fressunlust. Die Ursachen für diese Erkrankung sind ähnlich wie beim Nasenkatarrh und bei der Sinusitis. Behandelt wird das Kätzchen wie bei der Sinusitis. Es bekommt viel Frischluft, die auf keinen Fall trocken sein darf. Darüber hinaus stellt man in geschlossenen Räumen Wasserbehälter auf die Heizkörper, damit die Luft befeuchtet wird. Vitamin-C- Gaben sind nach Befragen des Arztes ratsam.
Rachenraum und Zähne
Alle Entzündungen haben immer einen ähnlichen Verlauf. Wir kennen die Entzündung der Mundschleimhaut (Stomatitis), die Entzündung des Zahnfleisches (Gingivitis), die Zungenentzündung (Glossitis) und die Mandelentzündung (Tonsilitis). Die betroffenen Stellen röten sich zunächst, danach schwellen sie an und bekommen eine kräftige dunkelrote Fleischfarbe. Die Temperatur ist innerhalb der entzündeten Bereiche erhöht. Ursachen können Verletzungen, Zahnwechsel, Verbrennungen, unverträgliches Futter oder Infektionen sein. Als unterstützende Behandlung kann neben den verordneten Medikamenten eine Kamillen- oder Salbeiteespülung vorgenommen, und die erreichbaren Schleimhäute dürfen auch mit Rosenhonig eingepinselt werden. Die Nahrung ist auf das jeweilige Krankheitsbild einzustellen, da die Katze in diesem Zustand wahrscheinlich nicht gut beißen und schlucken kann. Unter alternative Medizin findest Du weiterführendes zu Salbeitee bei Zahnfleischentzündungen.

Zahnstein

Entsteht durch mangelnde Zahnpflege. Die Zahnbeläge setzen sich fest und verhärten. Vermieden wird Zahnstein durch Fütterung von Lebensmitteln, die von der Katze kräftig gekaut werden müssen. Halbgegarter Pansen ist hier vorteilhaft. Durch den kräftigen Biß scheuem sich die Zahnbeläge ab. Hat sich Zahnstein erst einmal gebildet, muss er vom Arzt mit entsprechenden Instrumenten entfernt werden. Man bemerkt den Zahnstein durch ständige Blutungen des Zahnfleisches oder durch Braunfärbung der Zähne. Lese hierzu auch den Ratgeber: „Zahnlose Räuber“.

Zahnfleischtaschen

Sie entstehen durch Zahnstein. Es bilden sich kleine Spalten am Zahnfleischansatz, in die sich Nahrungsmittelreste festsetzen. Dadurch kommt es zu Entzündungen. Behandlung: Pinselung mit einem verordneten Medikament. Kamillen- oder Salbeiteespülungen. Bei Besserung leichte Zahnfleischmassage und regelmäßige Zahnpflege durch geeignete Fütterung.

Eine detaillierte Übersicht zum Thema Zahnerkrankungen findet ihr unter www.vet-dent.com/wissenswertes.htm



Infektionen

Allgemeines zu Infektionen
Unsere Ausführungen sollen Dir helfen, bestimmte Krankheiten im Ansatz zu erkennen, um rechtzeitig handeln zu können. Da die ärztlichen Maßnahmen sehr vielfältig sind und ganz spezielle Arzneimittel erfordern, die dem Laien ohnehin unzugänglich sind, haben wir teilweise auf die Behandlungsbeschreibung verzichtet. Da der Katzenfreund auf keinen Fall selbst behandeln darf und auch nicht zu Experimenten verleitet werden soll. Bei den ersten Anzeichen solltest Du unbedingt den Rat eines Arztes einholen. Noch mehr Infos über Infektionen im allgemeinen Sinn erhältst Du unter der Rubrik Tipps u. Tricks. Lese auch den Katzenwelt-Ratgeber Hilfe, meine Katze niest
Katzenseuche
Der Begriff Katzenseuche steht für eine ganze Reihe virusbedingter Erkrankungen. Hier kennen wir die Panleukopenie (krankhafte Verminderung der weißen Blutkörperchen) und Infektionen der Atemwege, wie den Katzenschnupfen, die Katzenstaupe und den Virusschnupfen. Um Dich nicht zu verwirren, möchten wir die infektiöse Panleukopenie und den Virusschnupfen besprechen. Du erhältst dadurch genügend Kenntnisse, um Gefahren aus dem Gesamtkomplex „Katzenseuche“ zu erkennen. .

Die Infektiöse Panleukopenie

Auslöser dieser Erkrankung ist ein Virus, das sehr widerstandsfähig ist und nicht ohne weiteres durch chemische Mittel, Hitze oder Kälte vernichtet werden kann. Hat es sich erst einmal in einem Raum festgesetzt, kann es über ein Jahr infektionsfähig bleiben. Selbst Kälteeinwirkungen verträgt es gut und kann sogar bei minus 60° C mehrere Jahre existieren. Hat das Virus die Katze befallen, schädigt es die weißen Blutkörperchen und vermindert so die Abwehrkräfte des Tieres. Das Kätzchen zeigt schwere Krankheitserscheinungen und kann rasch sterben. Junge Katzen werden bevorzugt befallen. Du solltest also doppelt vorsichtig sein. Hat sich die Katze infiziert, dauert es etwa vier bis zehn Tage, bis die Krankheit ausbricht. Übertragen wird die Panleukopenie durch Tröpfcheninfektion von Katze zu Katze oder auch durch beißende Flöhe und stechende Insekten. Allerdings muss das Virus nicht direkt übertragen werden. Du kannst es auch an Deinen Schuhen oder Kleidungsstücken ins Haus schleppen. Das Kätzchen kann sich aber auch an allen Gegenständen anstecken, mit denen eine kranke Katze in Berührung gekommen ist. Katzen, die diese Krankheit überstanden haben, können auch Monate danach das Virus ausscheiden und gesunde Tiere infizieren. Im Frühjahr und Herbst sind Katzen besonders gefährdet.

Die Krankheit beginnt mit heftigen Krankheitsanzeichen. Das Kätzchen wird teilnahmslos und reagiert nur noch schwerfällig. Es hat hohes Fieber, das Temperaturen von 40° und 41°C erreichen kann, manchmal auch noch höhere Werte anzeigt. Die Katze erbricht eine wässrig-gallige Flüssigkeit; später ist das Erbrochene schleimig und zäh. Durchfälle, die äußerst unangenehm riechen, eine ungewöhnliche Farbe haben und Blut enthalten können, treten nach dem ersten oder auch nach mehreren Krankheitstagen auf. Die Durchfälle können aber auch ganz fehlen und es kann in den ersten Krankheitstagen sogar zur Verstopfung kommen. Das Tier macht einen schweren Leidenseindruck und hat starke Bauchschmerzen. Typisch ist, dass sich das Kätzchen im Toilettenkistchen auf den Bauch legt, den Kopf zur Seite dreht und die Pfoten von sich streckt. Dabei vermeidet es den Körper zu dehnen, da dies sehr schmerzhaft sein würde. Oft sitzt die Katze vor der Trinkschüssel und hält den Kopf darüber, als wolle sie trinken. Die genaue Beobachtung ergibt jedoch, dass sie keine Flüssigkeit zu sich nimmt. Der Krankheitsverlauf ist meist sehr akut und führt innerhalb weniger Stunden oder spätestens nach drei bis vier Tagen zum Tode. Er kann auch so akut sein, dass die Katze ohne erkennbare Krankheitsanzeichen stirbt. In diesen Fällen wird die Krankheit oft mit Vergiftungen oder mit einer akuten Toxoplasmose verwechselt.

Verläuft die Krankheit akut, erfolgt eine rasche Abmagerung mit schnellem Kräfteverfall. Durch das häufige Erbrechen besteht die Gefahr der Austrocknung. Die Haut wird faltig und fühlt sich wie Pergamentpapier an. Das Fell wird struppig, matt und durch die fehlende Körperpflege unansehnlich. Die hohen Temperaturwerte fallen nach einigen Tagen wieder auf normal ab, manchmal sogar unter den Normalwert. Überlebt die Katze die ersten drei bis vier Tage, bestehen gute Heilungschancen. Die Krankheit kann bis zu zehn Tagen andauern. Da sich die Panleukopenie auch leichter äußern kann, solltest Du ganz besonders bei erhöhter Temperatur, die einige Tage andauert, den Arzt aufsuchen! Die Panleukopenie kann auch böse Folgeschäden hinterlassen. Wird eine trächtige Katze angesteckt, kommt es bei den Kätzchen im Mutterleib zu Kleinhirndegenerationen, wodurch einige Monate nach der Geburt starke Bewegungsstörungen (verkrampfter, taumelnder Gang) auftreten. Es kann auch zur Abtötung der Kätzchen im Mutterleib und damit zur Totgeburt kommen. Infiziert sich ein neugeborenes Kätzchen, wird es in der Regel auch befallen, wenn es noch keine neun Tage alt ist. Nach diesem Zeitpunkt ist die Gefahr einer Hirnschädigung nicht mehr gegeben, da das aktive Wachstum der Rindenzellen abgeschlossen ist. Steckt sich ein Kätzchen nach dem neunten Lebenstag an, können das lymphatische System, das die Abwehrkräfte mobilisiert, und das Knochenmark geschädigt werden.

Virusschnupfen

Der Virusschnupfen ist in vielen Ländern und Erdteilen verbreitet. Mit diesem Krankheitsbegriff meinen wir alle Erkrankungen der oberen Atemwege, die ein grippeähnliches Krankheitsbild haben und durch Viren ausgelöst werden. Die Krankheitsursachen sind sehr vielfältig. Besonders erwähnenswert ist hier die schlechte und nur kurz andauernde Immunitätsbildung, aber auch die herabgesetzte Widerstandsfähigkeit durch einschneidende Umwelteinflüsse und enorme psychische Belastungen. So konnte beispielsweise bei Katzen, die nach einem Besitzerwechsel viel Heimweh hatten, beobachtet werden, dass sie für diese Erkrankung besonders anfällig waren und übermäßig lange erkrankten. Ebenso begünstigen klimatische Einflüsse den Virusschnupfen. Nasses, kaltes Wetter und feuchte Hitze sind geradezu die idealen Brutstätten. Die Krankheit tritt da vermehrt auf, wo viele Katzen zusammen leben müssen. Nach einem Krankheitsausbruch im Tierheim kann rasch die Hälfte der Katzen erkranken und sterben. Die Krankheit kann auch in unsere Wohnung eingeschleppt werden.

In der Regel infizieren sich nur Katzen. Dabei spielt das Alter keine wesentliche Rolle. Menschen, Hunde und Kleinsäuger (z.B. Hamster) werden meistens nicht befallen. Trotzdem ist erhöhte Vorsicht im Umgang mit erkrankten Tieren geboten, da es durchaus auch Krankheitserreger gibt, die bei Menschen und Katzen grippeähnliche Erkrankungen verursachen. Wie bereits erwähnt, sind die Auslöser des Virusschnupfens Viren unterschiedlicher Gattung. Wir kennen zwei bedeutende Gruppen, die häufig Infektionen hervorrufen: Herpes- und Picornaviren. Die Wirkungsweise der einzelnen Viren bestimmt grundsätzlich den Krankheitsverlauf. Durch Superinfektion wird das Krankheitsbild verändert. Über die Widerstandsfähigkeit der einzelnen Viren ist nicht viel bekannt. Sie sind jedoch recht säureempfindlich und können durch chemische Substanzen unschädlich gemacht werden. Übertragen wird der Virusschnupfen durch Tröpfchen- und Schmierinfektion von Katze zu Katze. Das Tier kann sich aber auch an ausgeflossenem Speichel infizieren, der überall da sein kann, wo sich erkrankte Katzen aufgehalten haben. Die Viren siedeln sich in der Schleimhaut des Nasen-Rachenraums an und rufen die katarrhalischen Erscheinungen hervor.

Die Inkubationszeit beträgt in der Regel zwei bis fünf Tage. Spätestens nach einer Woche werden die ersten Krankheitsanzeichen sichtbar. Aus heiterem Himmel beginnt unsere Katze zu nießen und zeigt bereits am ersten Tag einen Temperaturanstieg auf etwa 40° C. An ihrer sonst so beliebten Katzennahrung macht sie sich auffallend weniger zu schaffen; sie kann die Nahrungsaufnahme auch ganz einstellen. Innerhalb kurzer Zeit schwellen oft die Augenlider an. Bei Jungen Katzen nehmen die Schwellungen ein solches Ausmaß an, dass die Augenlider völlig geschlossen sind. Ebenfalls schwellen die Nasenschleimhäute und behindern die Atmung. Das Kätzchen atmet dann meistens mit offenem Mäulchen.

Während der Erkrankung schwankt die Temperatur zwischen 38,5°C und 40° C, kann aber auch bis zu 40,6°C ansteigen. Häufig beginnt die Krankheit auch mit 40° C. In den Augenwinkeln und in der Nase bildet sich zähflüssiges Sekret. Es kommt zu vermehrtem Speichelfluss und dadurch bedingt zu Fellverunreinigungen um das Mäulchen, die Brust und die Vorderpfoten. Verläuft die Krankheit schwer, verweigert die Katze, infolge akuter Entzündungserscheinungen der Mundschleimhaut, das Futter gänzlich. Gelegentlich wurde Haarausfall beobachtet. Eigentlich sollte die Krankheit nach zwei bis drei Wochen vorüber sein, sie kann sich aber auch mehrere Wochen, ja sogar einige Monate hinziehen. Trotz guter ärztlicher Behandlung und intensiver Pflege kann es zu Folgeschäden kommen. Hier kennen wir Stirnhöhlenentzündungen, Bronchitis und, wenn auch seltener, Lungenentzündungen. Schütze daher das Kätzchen vor jeglichem Luftzug.

Erkrankung durch das feline Immunschwäche-Virus (FIV)
Ursache und Übertragung: Das feline-Immunschwäche-Virus (FIV) ist verwandt mit dem HIV-Virus des Menschen. Eine mit dem FIV-infizierte Katze stellt jedoch keine Gefahr für den Menschen dar!

Die Übertragung von Katze zu Katze findet in erster Linie über Bisse statt. Wenn eine weibliche Katze während der Trächtigkeit angesteckt wird, kann es auch zu einer Übertragung auf die Jungtiere über die Plazenta während der Schwangerschaft oder über die Milch während der Stillzeit kommen. Die Übertragung durch den Deckakt ist wahrscheinlich aber noch nicht abschließend geklärt. Katzen sind am meisten gefährdet, die mit vielen anderen Katzen zusammen verkehren und häufig in Kämpfe verwickelt sind. Daher kommt die FIV-Infektion bei Katzen mit freiem Auslauf besonders häufig vor. Nach der Ansteckung vergehen oft viele Jahre bis die Erkrankung ausbricht.

Krankheitsanzeichen: Im Körper der Katze befällt das Virus das Lymphsystem und schwächt die Immunabwehr. Die Krankheitsanzeichen stehen häufig mit Zahnfleisch- und Mundschleimhautentzündungen sowie bakteriellen Infektionen von Haut, Harnblase und Atmungsapparat in Verbindung. Erkrankte Tiere haben häufig Durchfall oder leiden an zentralnervösen Störungen. Schließlich kann das erworbene Immunschwäche-Syndrom mit tumorösen Lymphknotenveränderungen und Nierenversagen einhergehen. Die Symptome können so vielgestaltig sein, dass eine Klärung der Krankheitsursache nur über einen Bluttest mit Nachweis spezifischer Antikörper gegen das FIV gelingt, die bereits einige Wochen nach der Infektion vorhanden sind.

Vorbeugung und Behandlung: Leider gibt es bis heute keine Möglichkeit, durch eine gezielte Therapie das FIV aus dem Körper der Katze zu eliminieren. Die Behandlung beschränkt sich auf die Symptome und auf die Stärkung der Abwehrkraft.

Die bei AIDS-kranken Menschen eingesetzten chemotherapeutischen Verfahren befinden sich für Katzen noch in Erprobung. Mit großer Sicherheit kann eine Infektion nur dann verhindert werden, wenn eine Katze ausschließlich mit FIV-negativ getesteten Tieren zusammenlebt. Bei freilaufenden Katzen kann eine Ansteckung nicht verhindert, das Risiko aber durch Kastration und nächtliches Ausgangsverbot reduziert werden. Zur Zeit gibt es noch keinen Impfstoff gegen das FIV.

Erkrankung durch das feline Leukämie-Virus (FeLV)
Ursache und Übertragung: Die durch das feline Leukämievirus (FeLV) verursachte Erkrankung gehört zu den häufigsten schwerwiegenden Infektionskrankheiten der Katze.

Glücklicherweise gibt es bis heute keinen Hinweis dafür, dass dieser Krankheitserreger auch dem Menschen gefährlich werden könnte. Eine infizierte Katze – sie muss noch nicht sichtbar erkrankt sein – scheidet das Virus unter anderem in großen Mengen über den Speichel aus. Die Ansteckung gesunder Katzen erfolgt meist direkt von Tier zu Tier durch gegenseitiges Beschnüffeln und Belecken. Der Erreger kann aber auch indirekt zum Beispiel bei der Benutzung derselben Ess- und Trinknäpfe übertragen werden. Die Infektion ist sogar von der Mutterkatze auf das ungeborene oder neugeborene Kätzchen möglich. Nach der Ansteckung können Monate bis Jahre vergehen, bis die Krankheit ausbricht.

Krankheitsanzeichen: Die Krankheitsanzeichen sind derart vielgestaltig, dass sie hier nicht alle genannt werden können. Erkrankte Katzen werden mit der Zeit immer schwächer, magern ab, leiden oft an einer Veränderung ihres Blutes, und bei einigen entwickeln sich auch durch das Virus verursachte bösartige Tumoren.

Vorbeugung und Behandlung: Die Behandlung gegen die Ursache der Erkrankung – gegen das Virus – ist nicht möglich. Wenn der Krankheitsprozess noch nicht weit fortgeschritten ist und die Katze offensichtlich noch nicht daran leidet, können die Symptome kuriert und die Abwehrkraft der Katze gestärkt werden. Die Katze muss sofort von anderen Katzen getrennt werden, um eine weitere Verbreitung zu verhindern.

Das gilt natürlich für alle infizierten Katzen. Dabei muss daran gedacht werden, dass Katzen, die bereits infiziert aber noch nicht erkrankt zu sein brauchen, das Virus trotzdem schon übertragen können. Da es keine sinnvollen Therapieverfahren gibt, muss auf die Vorbeugung besonderen Wert gelegt werden. Zunächst müssen die Katzen erkannt werden, die das Virus weiterverbreiten können. Alle Mitglieder einer Katzengemeinschaft sollten daher getestet werden. Mit dem Test, der das Virus im Blut nachweist, können die meisten infizierten Tiere erkannt werden. Wer ganz sicher sein möchte, lässt seine Katzen zweimal im Abstand von drei Monaten testen. Natürlich darf in dieser Zeit kein Kontakt zu anderen Katzen bestehen. Außerdem sollte jede neu aufgenommene Katze getestet werden. Diese Vorsichtsmaßnahmen können allerdings nur bei Katzen ohne freien Auslauf voll wirksam sein. Eine weitere Möglichkeit vorzubeugen, ist die Impfung. Inzwischen gibt es gut verträgliche Impfstoffe, die einen guten, wenn auch nicht 100%igen Schutz vor der Infektion bieten. Vor der Impfung sollte durch einen Bluttest sichergestellt sein, dass die Katze nicht bereits infiziert ist. Auf die vorherige Blutuntersuchung kann bei Jungkätzchen mit einer nachweislich nichtinfizierten Mutter verzichtet werden. Im Sinne einer effektiven Prophylaxe ist zu fordern, dass möglichst viele Katzen getestet und geimpft werden.

Erkrankung der Katzenpfoten (hier auch durch Verletzungen)
Infolge von Verletzungen sowie Infektionen mit Hautpilzen oder einzelnen Viren (etwa dem felinen Leukämievirus) kann es zur Entwicklung äußerst schmerzhafter Rötungen des Krallenbettes kommen. Davon betroffen können einzelne oder gleich mehrere Krallen sein. Oft ist auch die beteiligte Krallenbasis stark verkrustet oder mit schmierigen Ablagerungen überzogen. Zudem können die Krallen nun brüchig werden. Zur Behandlung solcher Krallenbettentzündungen empfehlen sich die gründliche Desinfektion der betroffenen Hautareale und das regelmäßige Waschen mit einem krustenlösenden Mittel sowie die Gabe gezielter Antibiotika über einen längeren Zeitraum. Sollte die Erkrankung auf ein Pilzbefall zurückzuführen sein, ist der Einsatz sogenannter Mykotika geeigneter.
Damit sich die entzündeten Stellen nach und nach erholen können, muss die Katze durch tragen eine Halskrause davon abgehalten werden, sich über die Pfoten zu lecken bzw. an ihnen zu nagen/knabbern. Ein Pfotenverband würde nicht lange standhalten. Sie sollte außerdem nicht mehr Freigang bekommen.
Durch allergische Reaktionen, etwa auf Mückenstiche, kann es zu einer übermäßig starken Verhornung an den Rändern der Sohlenpolster kommen. Dem typischen Bild dieser so genannten Hyperkeratose gehen oft Rötungen, Schwellungen, Schmerzhaftigkeit und eine mehr oder weniger tiefe Rissbildung an den betroffenen Ballen voraus. Meist erkranken alle vier Pfoten gleichzeitig. Zudem gibt es weitere Symptome auch an den Ohrmuscheln und auf dem Nasenrücken. Derartige Hautveränderungen treten in den Sommermonaten und dann vor allem in sehr warmen Gegenden auf – im Winter verschwinden sie rasch wieder.
Quelle: „Auszugsweise aus diversen Fachzeitschriften“
Feline Infektiöse Peritonitis (FIP)
Ursache und Übertragung: Die FIP ist eine weitere häufige Infektionskrankheit der Katze, die durch ein Virus – ein Coronavirus – verursacht wird. Coronaviren werden von infizierten Katzen mit dem Stuhl ausgeschieden und von anderen Katzen über Mund und Nase aufgenommen. In der Umwelt bleibt das Virus bis zu 6 Wochen ansteckend. Deshalb ist eine Ansteckung nicht nur direkt von Katze zu Katze sondern auch über den kontaminierten Boden, Käfige, Decken, Kissen und Polster, Ess- und Trinkgefäße, Pflegeutensilien sowie über Hände und Kleidung der Menschen möglich. Besonders empfänglich sind Jungtiere. Das Coronavirus ist in den meisten Fällen recht harmlos. Etwa die Hälfte aller Katzen beherbergen dieses Virus in ihrem Darm. Und nur ein kleiner Teil dieser Katzen – etwa 5 % – erkrankt an FIP Wie kommt das? Die Wissenschaft ist derzeit der Meinung, dass es bei einigen Katzen, die das Coronavirus in sich tragen, zu Mutationen (= Änderung der Erbinformation) der Viren kommt. So werden die zunächst harmlosen Viren bösartig. Sie können dann aus dem Darm auswandern und über befallene Blutzellen (Makrophagen) den ganzen Körper infizieren. Offenbar schützt ein intaktes Immunsystem, insbesondere eine intakte zelluläre Immunabwehr, viele Katzen vor der FIP Eine Schwächung des Immunsystems, Stress und andere Infektionen fördern die Vermehrung der Coronaviren im Darm und erhöhen damit das Risiko, dass bösartige FIP-verursachende Coronaviren entstehen.

Krankheitsanzeichen: Anfänglich sind die Symptome recht unspezifisch (Fieber, Lustlosigkeit, mangelnder Appetit, evtl. Durchfall). Meist entsteht dann die feuchte Form der FIP, die mit eiweißreichen Ergüssen in die großen Körperhöhlen, z.B. in die Bauchhöhle, einhergeht. Der Bauch der Katze schwillt dann stark an. Viele Katzen haben wiederkehrendes Fieber, das auf keine Behandlung anspricht. Einige Katzen entwickeln eine trockene Form der FIP ohne Ergüsse.

Diagnose: Bei der feuchten Form der FIP ist die Diagnose durch Untersuchung der Ergussflüssigkeit (Rivaltaprobe) einfach. Die Diagnose der trockenen Form der FIP ist nur durch umfangreichere Laboruntersuchungen sicher zu stellen.

Vorbeugung und Behandlung: Leider besteht bei der FIP keine Aussicht auf Heilung, wirksame Behandlungsverfahren sind nicht bekannt. Deshalb muss der Schwerpunkt bei der Bekämpfung dieser Erkrankung auf der Vorbeugung liegen.

Züchter und private Katzenfreunde haben die Möglichkeit, Coronavirus-freie Katzengemeinschaften aufzubauen. Allerdings dürfen die Katzen dann keinen Freilauf haben. Durch Untersuchung von Blutproben kann leicht festgestellt werden, ob die Katzen infiziert sind. (Hinweis: Geimpfte Katzen sind schwieriger zu überwachen, weil auch in ihrem Blut Antikörper nachweisbar sind. Antikörper-Teste können dann nicht unterscheiden, ob die Antikörper von der Impfung oder einer Infektion stammen). In vielen Fällen werden Antikörper nachgewiesen, und das ist zunächst kein Grund zur Panik. Die meisten Katzen überwinden das Virus schließlich, werden nicht krank und meist auch im Test negativ (keine Antikörper mehr nachweisbar). Wenn keine neue Katze angeschafft wird, besteht eine gute Chance, dass kleine, nicht überbesetzte und stabile Katzengemeinschaften Coronavirus-frei werden. Wenn die Katzenhaltungen erst einmal frei sind, sollten nur Katzen hinzukommen, die nachweislich negativ getestet wurden, bei denen eine Infektion also nicht nachweisbar ist.

Da Jungtiere besonders empfänglich sind und häufig durch die Mutter selbst angesteckt werden, sollte der Zucht besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden. Durch ein Frühabsetzprogramm, das leider recht aufwendig ist, kann erreicht werden, dass Jungkätzchen infizierter Mütter Coronavirus-frei aufwachsen. Dazu kommt die werdende Mutter in einen Raum, zu dem andere Katzen keinen Zugang haben. Der Raum ist mit allen nötigen Utensilien wie Katzenklo, Ess- und Trinkgefäßen ausgestattet. In den ersten fünf Wochen sind die Kätzchen durch Antikörper in der Milch der Kätzin geschützt und erst danach für die Infektion empfänglich. Deshalb wird die Kätzin nach fünf Wochen aus dem Raum genommen, oder die Welpen werden zur weiteren Aufzucht in einen anderen separaten Raum verbracht. Der Kontakt zur Mutter oder zu anderen möglicherweise infizierten Katzen ist dann streng verboten. Auch der Mensch, der diesen Raum betritt, kann ja Coronaviren von den in anderen Räumen gehaltenen Katzen einschleppen und sollte deshalb die Hände waschen, eine extra Paar Schuhe und einen Kittel überziehen, der nur in diesem Raum getragen wird. So kann es gelingen, nicht infizierte Kätzchen zu vermitteln.

Alle Katzenhaltungen mit Freilauf haben jedoch keine Möglichkeit, eine Infektion zu verhindern. Die wichtigste Vorsorgemaßnahme ist dann, die Gemeinschaft stabil zu halten, nicht zu viele Katzen zusammenzuhalten und für eine katzengerechte, stressarme Umgebung zu sorgen. Es gibt einen FIP-Impfstoff, der Katzen ab einem Alter von 16 Wochen in die Nase gegeben wird und bisher nicht infizierten Katzen einen gewissen Schutz bietet. Kätzchen, die bereits infiziert sind, werden durch die Impfung nicht geschützt. Deshalb ist es sinnvoll, vor der Impfung durch die Untersuchung einer Blutprobe zu klären, ob bereits eine Infektion vorliegt.

Toxoplasmose
Sie ist für Mensch und Tier eine nicht gerade harmlose Infektionskrankheit. Auslöser ist der Erreger Toxoplasma gondii, ein widerstandsfähiger und zäher Bursche. Er gehört zur Familie der Protozoen. Aufzufinden ist er in rohem Fleisch, wobei Schweinefleisch eine besondere Rolle spielt. Ebenfalls kann er sich in den Innereien anderer Schlachttiere, in Vögeln und Mäusen halten. Nach dem Verzehr durch die Katze setzt er sich im Darm fest, wo er sich vermehrt. Danach werden die gebildeten Oozysten mit dem Katzenkot ausgeschieden. Frisch ausgeschiedene Oozysten werden innerhalb von ein bis vier Tagen infektiös. Je nach Erregerart vergehen von der Aufnahme bis zur Ausscheidung drei bis zehn Tage. In feuchter Umgebung kann der Toxoplasmoseerreger bis zu 17 Monaten infektionsfähig bleiben. Resistent ist er gegen Alkali und Säuren, rasch zerstört wird er durch Ammoniak, Hitze und Trockenheit.

Wie bereits erwähnt, erfolgt die Übertragung hauptsächlich durch Aufnahme von infiziertem Fleisch. Durch den Katzenkot können auf dem Wege der Schmierinfektion auch andere Tiere angesteckt werden. Möglich ist auch eine Tröpfcheninfektion durch das Nasensekret, den Speichel und den Harn erkrankter Tiere. Landschnecken, Fliegen und Regenwürmer, die mit den Exkrementen der kranken Katze in Berührung kamen, verschleppen diese Krankheit ebenfalls. Auf den Blut- und Lymphwegen gelangen die Erreger in die verschiedenen Organe des Tieres. Je nach Immunlage der Katze überleben die Toxoplasmoseerreger reaktionslos in Form von Zysten, oder sie führen zu entzündlichen Prozessen. Die Inkubationszeit ist recht unterschiedlich. Es vergehen einige Tage oder auch Wochen, bis die ersten Krankheitsanzeichen sichtbar werden. Einen typischen Verlauf der Toxoplasmose gibt es nicht. Meist verläuft sie komplikationslos! Die Krankheitsanzeichen sind uncharakteristisch, so dass zunächst eine Verwechslung mit anderen Infektionskrankheiten möglich ist. Endgültigen Aufschluss gibt im akuten Zustand die Untersuchung des Blutes und des Katzenkots.

Bei akuter Erkrankung, die glücklicherweise sehr selten ist, verweigert das Kätzchen die Nahrungsaufnahme, zeigt sich teilnahmslos, hat Fieber und Atemstörungen. Sei bitte ganz besonders aufmerksam, wenn Deine Katze längere Zeit schwer und geräuschvoll atmet oder ständig Fieber hat. Der chronische Verlauf der Toxoplasmose ist durch wechselnde Fieberschübe, Erbrechen, Durchfall und langanhaltende Lungenentzündungen gekennzeichnet. Augenkomplikationen treten auf und es kann zur Degeneration und Entzündungen der Netzhaut kommen. Die hinzukommenden zentralnervösen Störungen machen sich dadurch bemerkbar, dass die Katze taumelnd geht. Die Krankheit kann sich auch lediglich durch Fieber, Erbrechen und schwere Durchfälle äußern. Folgeschäden wie Lungenödeme und Gelbsucht sind nicht selten. Die Infektion mit dem Toxoplasmoseerreger bildet eine gewisse Immunität aus, die die Infektionsprozesse unterbinden kann. Die Immunität kann lange Zeit mehr oder weniger erhalten bleiben. Dies hängt stark von der körperlichen Verfassung der Katze ab. Geschwächt wird die Resistenz durch überdurchschnittlichen Stress und erneute Infektionen.

Tollwut (Lyssa, Rabies)
Sie ist eine der heimtückischsten, gefährlichsten und für Mensch und Tier grausam verlaufende Infektionskrankheit, die nach der Inkubationszeit absolut zum Tode führt. Eine besondere Heilmethode gibt es nicht; der einzige Schutz beim Tier und bei Menschen, die häufig mit Tieren zusammen sind (Tierärzte, Tierpfleger), ist die Impfung. Erkrankte Tiere, die nicht geimpft sind, werden grundsätzlich getötet. Für sie besteht ein Behandlungsverbot! Geimpfte Katzen, bei denen Tollwutverdacht besteht, können mit behördlicher Genehmigung erneut geimpft werden, wenn die Impfung mindestens vier Wochen und längstens ein Jahr alt ist. Infizierte Menschen versucht man durch nachträgliche Impfungen, die während der Inkubationszeit wirken, zu behandeln. Diese Impfungen sind jedoch nicht ganz unproblematisch. Der Tollwuterreger, Formido inexorabilis genannt, wurde zwischen 1881 und 1884 von Louis Pasteur entdeckt. Pasteur entwickelte schließlich auch die Tollwutschutzimpfung.

Bereits einige Tage vor Krankheitsausbruch befindet sich das Virus im Speichel des erkrankten Tieres. Es wird durch den Biss in die Blutbahn anderer Tiere übertragen und entfaltet dort seine Schädlichkeit. Allerdings ist eine Erkrankung erst dann möglich, wenn das Virus in die Blutbahn gerät. Das Tollwutvirus gelangt durch die Nervenbahnen in die graue Substanz des Zentralnervensystems und schädigt dort die Nervenzellen. Man unterscheidet die stille und die rasende Wut. Bei der stillen Wut können die Krankheitsanzeichen sehr vielschichtig und für den Laien oftmals nur schwer erkennbar sein. Manchmal wird eine sonst unruhige und wilde Katze plötzlich zutraulich und liebevoll. Die rasende Wut zeichnet sich durch Angriffslust, Beißen und Kratzen aus. Die Katze macht dann selbst vor bekannten Personen nicht halt. Dies gilt als sicheres Anzeichen für den dringenden Tollwutverdacht. Jedes abartige, nicht katzengerechte Verhalten ist verdächtig.

Zwischen Biss und Krankheitsausbruch (Inkubationszeit) vergehen in der Regel etwa zwei Wochen bis zu einem Jahr. Das Wesen des Kätzchens verändert sich. Anschließend kommt es zu den typischen Krankheitserscheinungen. Die Katze hat Schluckbeschwerden, die mit vermehrtem Speichelfluss einhergehen. Weiterhin erfolgt die Lähmung der Hinterpfoten, so dass sich das Tierchen nur noch mühsam davon schleppen kann. Beim Anblick von Flüssigkeiten beginnt die Katze zu speicheln. Unter heftigen Krämpfen tritt nach einigen Tagen der Tod ein. Wenn Du bei Deiner Katze abnorme Verhaltensweisen beobachtest, suche bitte sofort den Tierarzt auf. In tollwutgefährdeten Gebieten solltest Du ohnehin alle Wunden vom Tierarzt begutachten lassen. Fasse bei Verdacht das Tierchen mit bissfesten Handschuhen an und setze die Katze bis zur Klärung durch den Arzt in einen sicheren Behälter. Bei fremden, freilaufenden Katzen verständige den Tierarzt oder das Veterinäramt.

Tollwut zählt zu den anzeigepflichtigen Infektionskrankheiten. Bereits die Berührung eines tollwutverdächtigen Tieres gilt als Krankheitsverdacht und muss dem zuständigen Veterinäramt und Gesundheitsamt gemeldet werden. Dies gilt auch für das eigene Tier. Unter behördlicher Aufsicht kann ein ansteckungsverdächtiges Tier bis zu sechs Monaten beobachtet werden, ob sich der Tollwutverdacht bestätigt. Glücklicherweise erkranken Katzen nicht sehr häufig. Die beste Vorbeugung ist die Schutzimpfung. Außerdem dürfen in gefährdeten Bezirken Katzen nicht frei herumlaufen.

Aujeszkysche Krankheit (Pseudowut)
Diese Krankheit wurde nach ihrem Entdecker, dem ungarischen Mediziner Aujeszky, benannt. Im Krankheitsverlauf ist sie der Tollwut täuschend ähnlich. Nur fehlen hier die für die Tollwut typischen, aggressiven Verhaltensweisen. Ausgelöst wird die Krankheit durch Viren, die sich in rohem Schweinefleisch befinden können. Die Inkubationszeit ist relativ kurz. Sie beträgt zwei bis vier Tage. Die Krankheit kann so akut verlaufen, dass die erkrankte Katze innerhalb von zwei Tagen stirbt. In besonders akuten Fällen tritt der Tod schon nach zwölf Stunden ein. Eine Behandlung ist nicht möglich. Infizierte Katzen sterben.
Die Krankheitsanzeichen:
Wesensveränderung mit einhergehender motorischer Unruhe. Vermehrter Speichelfluss, jedoch mit fehlender Unterkieferlähmung. Enormer Beiss-, Kratz- und Scheuertrieb. Zunehmende Atemnot. Kieferkrämpfe. Erbrechen und Fieber. Außerdem kann das Kätzchen schmerzvoll brummen und miauen. Der ausgeprägte Juckreiz, wodurch das Tierchen ständig zum Kopfschütteln verleitet wird, muss nicht unbedingt auftreten. Er wurde nur an rund 60 % der erkrankten Tiere festgestellt. Die einzige Chance zur Krankheitsverhütung liegt in vorbeugenden Maßnahmen. Schweinefleisch sollte daher niemals roh, sondern stets abgekocht gefüttert werden. Das gleiche gilt für die Innereien, wie Schlund, Nieren, Herz und Leber. Auch Schweinemett darf der Katze nicht gegeben werden.
Besonders in ländlichen Gegenden muss gewährleistet sein, dass das Kätzchen nicht mit Schweinen in Berührung kommt. In diesem Umfeld muss man auftretende Kiemnager (Mäuse, Ratten usw.) umgehend vernichten.
Septikämie (Blutvergiftung)
Auslöser dieser nicht ungefährlichen Krankheit sind Bakterien, die sich, im Entzündungsherd festgesetzt, vermehren und in den Organismus der Katze eindringen. Es kommt zu einem Kampf zwischen Bakterien und weißen Blutkörperchen, wodurch schließlich ein Eiterherd entsteht, der sich aus den Leichen der weißen Blutkörperchen und aus Gewebetrümmern zusammensetzt. Die Bakteriengifte und das zerstörte Gewebsmaterial werden durch die Lymphe abtransportiert. Auf diesem Wege können vermehrungsfähige Bakterien in die Lymphspalten und Lymphgefäße eindringen und Entzündungen hervorrufen. Gelangen die Bakterien von dort aus in die Blutbahn, kommt es zur Blutvergiftung. Natürlich können die Bakterien auch auf dem direkten Wege in die Blutbahn geraten. Diese Art der Bakterienausbreitung im Blut kommt sogar häufig vor.

Besonders gefährdet sind Katzen, deren Organismus durch einen schlechten Gesundheitszustand geschwächt ist, da hier die krankheitserregenden Keime einen guten Nährboden finden. Eine präzise Inkubationszeit ist nicht bekannt. Sie ist sehr unterschiedlich und von der Bildung der Bakterien am Krankheitsherd abhängig. Zwischen Verletzung und Ausbruch der Krankheit können wenige Tage, aber auch eine Woche vergehen. Natürlich kann die Blutvergiftung, wie viele andere Infektionskrankheiten, auch unliebsame Folgeschäden hinterlassen. So sind Leber- und Nierenschädigungen, aber auch Lungen- und Brustfellentzündungen bekannt.

Eine Isolation des erkrankten Tieres ist eigentlich nicht erforderlich. Dennoch solltest Du vorsichtig sein und mit der Katze verantwortlich umgehen. Denke bitte auch an die eigene Hygiene, wenn Du mit der erkrankten Katze in Berührung gekommen bist. Der Blutvergiftung kannst Du durch vorbeugende Maßnahmen entgegentreten. Halte das Fell der Katze stets sauber, damit bei einer Verletzung nicht unnötig Schmutzpartikel in die Wunde gelangen. Wunden solltest Du fachgerecht versorgen oder versorgen lassen. Darüber hinaus solltest Du Parasiten (Flöhe usw.) von der Katze fernhalten. Die Katze muss gut ernährt werden, da eine schlechte körperliche Verfassung die Krankheit begünstigt.

Tetanus (Wundstarrkrampf)
Diese Krankheit wird durch den Tetanusbazillus ausgelöst. Tetanusbazillen gehören zur Gruppe der Anaerobier, das sind Kleinstlebewesen, die auch ohne Sauerstoff wachsen können. Ihre Heimat ist der Erdboden, wir finden sie in Feld-, Wald- und Gartenerde. Glücklicherweise kommen Infektionen bei der Katze nur selten vor. Dies ist auf die hohe, natürliche Resistenz unserer Samtpfote zurückzuführen. Hat sich die Katze jedoch infiziert, beginnen die Gifte der Tetanusbazillen ihr vernichtendes Werk. Theoretisch gelangen sie durch alle Wunden, die mit Erde Berührung hatten, in den Körper des Tieres. Sie vermehren sich dort und führen durch ihre Gifte zur Nervenlähmung, wodurch insbesondere die Skelettmuskulatur betroffen wird. Mehr gefährdet sind Katzen mit tiefliegenden Verletzungen. Hier dürfen wir an Bein Verletzungen und Kastrationswunden denken.

Die Inkubationszeit beträgt 6 bis 18 Tage, manchmal auch mehr. Je länger die Inkubationszeit dauert, je unvollständiger sich das Krankheitsbild entwickelt, desto besser ist die Heilungschance. Langsam, aber mitunter auch sehr schnell und deutlich sichtbar, können die Symptome auftreten. Werde bitte hellhörig, wenn Deine Katze träge wird, Schluckbeschwerden bekommt und die Nahrung verweigert. Dabei spielt es keine Rolle, wie ausgeprägt die Beschwerden sind. Sicherheitshalber solltest Du den Tierarzt aufsuchen. Den anfänglichen Beschwerden folgen schnell Zuckungen der Skelettmuskulatur und allmählich stellen sich Lähmungen ein. Das Kätzchen steht mit leicht gespreizten, steifen Beinen auf dem Boden und kann den ganzen Körper nicht mehr bewegen. Die Wissenschaftler haben dafür den Begriff „Sägebockstellung“ geprägt. Tiere, die im Moment der Lähmung liegen, können nicht mehr aufstehen. Das Katzengesicht bekommt einen maskenhaften Ausdruck. Die Ohren werden hochgezogen, die Nickhaut der Augen fällt möglicherweise vor und auf der Stirn bilden sich Falten. In diesem Stadium sollte aus tierschützerischen Gründen die Euthanasie eingeleitet werden.

Sind die Krankheitserscheinungen nicht so ausgeprägt und überlebt die Samtpfote die ersten vier bis zehn Tage, sind die Heilungschancen gut. Der Krankheitszustand bessert sich dann und klingt rasch ab. Nach Beobachtungen konnte eine Katze bereits am sechsten Behandlungstag wieder selbständig Nahrung aufnehmen, am achten Tag stehen und nach 17 Tagen laufen Wir sehen, eine Behandlung ist durchaus möglich und erfolgreich Die Isolation des erkrankten Kätzchens ist nicht erforderlich, aber empfehlenswert, damit das Tier nicht gestört wird und ordentlich genesen kann. Fremde Menschen und Haustiere sollten dem Krankenlager fernbleiben. Eine besondere Bedeutung kommt den prophylaktischen Maßnahmen zu. Alle Verletzungen müssen versorgt werden. Es bildet sich bald ein Schorf, der das Eindringen von Kleinstlebewesen verhindert. Bleibt die Schorfbildung aus, ziehe bitte den Tierarzt zu Rate. Größere Verletzungen behandelt auf jeden Fall der Arzt. Der verletzten Katze darfst Du für kurze Zeit keinen Ausgang in Gebiete geben, in denen sie aufgrund der Verschmutzung besonders gefährdet ist.

Salmonellose (Paratyphus)
Diese Krankheit kommt bei der Katze nicht sehr häufig vor. Ob sich das Kätzchen infiziert, hängt von der Umgebung, in der es lebt, und von seinen Lebens- und Eßgewohnheiten ab. Es gibt unterschiedliche Erregertypen, darunter auch solche, die Menschen und Katzen befallen. Fachleute bezeichnen diese Erreger als „Serotypen“. Da Katzen dagegen recht resistent sind, tritt diese Krankheit meistens in Verbindung mit anderen Infektionen auf. Durch die neue Infektion wird die Widerstandsfähigkeit des Tierorganismus herabgesetzt, wodurch die Erreger der Salmonellose krankmachend reagieren. Auslöser dieser ernstzunehmenden Infektionskrankheit sind Bakterien, die in Nagetieren und Geflügel vorkommen. Die Bezeichnung „Salmonellen“ ist der Gattungsbegriff für die bestimmte Art von Bakterien. Hierzu möchten wir bemerken, dass für die Katze nicht alle Bakterienarten krankheitsauslösend sind. Die Salmonellen setzen sich in der Darmschleimhaut fest und entfalten dort ihre vernichtende Wirkung.

Übertragen wird die Salmonellose durch Schmierinfektion von Katze zu Katze. Der hochgradig infizierte Katzenkot, der praktisch überall hin verschleppt werden kann und an dem Katzen eben mal schnuppern, steckt unser Kätzchen an. Die Tiere können sich aber auch an verseuchtem Futter und infizierten Getränken anstecken. Hier denken wir an Wasser, was besonders für freilaufende, wassertrinkende Katzen, die ihren Bedarf aus einem Rinnsal oder Flüsschen decken, in Frage kommt. Aber auch der Verzehr von Ratten, Mäusen, Vögeln und Geflügel ist eine Infektionsquelle. Die Inkubationszeit lässt sich bei dieser Erkrankung nicht genau nennen. Sie hängt, wie bereits erwähnt, von der Konstitution des Tieres ab. Wir müssen davon ausgehen, dass die Krankheitserreger lange Zelt im Körper des Tieres ruhen können und erst durch die Schwächung des Organismus krankmachend werden. In anderen Fällen treten die ersten Krankheitsanzeichen einige Tage nach dem Genuss infizierten Futters auf.

Je nach Krankheitsform sind die Symptome recht unterschiedlich. Bei der sogenannten latenten oder ruhenden Form werden überhaupt keine Symptome sichtbar. Die Enteritisform, die Entzündungen im Dünndarm hervorruft, beginnt mit heftigen Durchfällen und Erbrechen. Die septikämische Form, die Vergiftungserscheinungen auslöst, geht mit hohem Fieber einher. Eine Isolation ist erforderlich, da die Ausscheidungen der erkrankten Katze ansteckend sind. Du solltest stets alles abwaschen und desinfizieren. Daher sollten Katzen auch nicht auf Kinderspielplätze gelassen werden. An Folgeschäden können Gelbsucht, Bauchfellentzündung und andere Organschädigungen auftreten.

Den besten Schutz vor dieser Infektionskrankheit kannst Du durch prophylaktische Maßnahmen erreichen. Sorge dafür, dass die Katze nicht zu viele Mäuse verzehrt und mache ihr den Zugang zu Gebieten schwer, die von Ratten und Mäusen verseucht sind. Erziehe Deine Mieze so, dass sie sich nicht an Vögeln oder Geflügel zu schaffen macht. Verwehre dem Tier den Zutritt zu verschmutzten Wasserstellen. Entferne immer den Katzenkot und desinfiziere die Umgebung der Katze mit 3%iger Cloraminlösung. Diese erhältst Du in der Apotheke. Falls sie nicht vorrätig ist, wird sie Dein Apotheker gern bestellen. Auf diese Art schützt Du Dich und Deine Katze sehr erfolgreich.

Tuberkulose
Die Tuberkulose kann bei unserer Katze sehr vielfältig auftreten. Wir kennen die Erkrankung der Lunge, aber auch der anderen Organe. Theoretisch können alle Organe von den Tuberkelbakterien befallen werden. Bei der Katze gelten die Atemwege, der Verdauungstrakt, die Haut, der Kehlkopf und der Darm als besonders anfällig. Betroffen sind junge und alte Katzen, wobei die Krankheit junge und Tiere mittleren Alters bevorzugt heimsucht. Siamkatzen haben eine besondere Neigung zur Tuberkulose. In den vergangenen Jahrzehnten wurde die Tuberkulose stark zurückgedrängt. Die Früherkennung bei Milchkühen kam nicht nur uns Menschen, sondern auch unserer Katze zugute. Als Milchliebhaber infizierte sie sich nämlich häufig durch Kuhmilch. Die Kuh stellte damals eine der wichtigsten Infektionsquellen dar. Heute ist es mehr der Mensch. Ihren Namen hat die Tuberkulose von den Knötchen, die sich im Gewebe bilden und von den Wissenschaftlern als Tuberkel bezeichnet werden.

Auslöser der Tuberkulose sind die Tuberkelbakterien, die in verschiedenen Typen existieren. Die Katze erkrankt am Typus bovinus, den Rindertuberkelbazillen. Darüber hinaus gibt es den Typus humanus, also die menschlichen Tuberkelbazillen, den Typus gallinaceus, die Tuberkelbazillen der Vögel, und den Typus poikilothermus, die Tuberkelbazillen der Frösche, Schildkröten und Schlangen. Die Tuberkelbazillen können nicht so ohne weiteres vernichtet werden, denn sie sind säurefest. Die Krankheitskeime gelangen in die Lymphe und in das Blut. Von dort werden sie in das Gewebe ausgeschwemmt. Hierdurch wird es möglich, dass sich in allen Organen ein Krankheitsherd bilden kann. Übertragen wird die Erkrankung durch Tröpfcheninfektion von Katze zu Katze. Das gesunde Tier steckt sich hier am Speichel des erkrankten Tieres an. Auch eine Schmierinfektion kommt in Betracht. Die gesunde Katze reibt sich meist durch den Putzvorgang den keimhaltigen Speichel eines erkrankten Tieres in die Haut. Oft werden Augen, Gebärmutter und Haut befallen; Leber, Niere und die serösen Häute sind weniger empfindlich. Erkrankte Katzen leiden meistens unter einer offenen Tuberkulose. Von einer offenen Tuberkulose spricht man dann, wenn der Entzündungsherd nicht abgekapselt ist. Die Erregerausscheidung ist sehr intensiv. Aber auch gesunde Katzen können für einige Monate Tuberkuloseerreger ausscheiden, wenn sie mit einer kranken Katze in Berührung gekommen sind. Sie selbst müssen nicht unbedingt infiziert worden sein. Die Tuberkulose kann sich bei schlechten hygienischen Verhältnissen besonders gut ausbreiten.

Im klinischen Bereich werden drei voneinander abgegrenzte Stadien der Tuberkulose unterschieden: das Primärstadium, das Sekundärstadium und das Tertiärstadium. Als Primärstadium bezeichnen wir die Erstinfektion mit Tuberkelbakterien. Es kann bei der Katze ohne besondere Symptome verlaufen und für uns verborgen bleiben. Möglicherweise heilt es aus, ohne dass wir jemals etwas davon bemerken. Die Tuberkelbakterien können aber auch in das Lymphsystem und in die Blutbahn verschleppt werden, wo dann offene Krankheitsherde entstehen. Die Krankheit kann sich langsam entwickeln, aber auch sehr schnell voranschreiten. Dem Primärkomplex kann unmittelbar das Sekundärstadium folgen. Es entsteht dann, wenn das Primärstadium nicht ausheilen konnte und Krankheitskeime in andere Organe verschleppt wurden. Dieses Stadium beginnt mit uncharakteristischen Krankheitsmerkmalen und schwerem Krankheitsgefühl. Dem Sekundärstadium folgt das Tertiärstadium. Wir verstehen darunter eine erneute Infektion, die sich meistens erst nach völliger Abheilung des Primär- und Sekundärstadiums einstellt. Ein abgekapselter Krankheitsherd ist in diesem Fall wieder aufgebrochen. Das Tertiärstadium beginnt mit schwerem Krankheitsbild und starkem Leidensgefühl.

Wir können hier nicht alle möglichen Verlaufsformen aufzeigen und möchten uns daher auf die allgemeinen, für Dich sichtbaren, Symptome beschränken. Anfangs fühlt sich die Katze lediglich unwohl, was von uns nicht unbedingt bemerkt werden muss. Die Krankheitsanzeichen steigern sich rasch. Das Tier magert ab, wird auffällig ruhig und beginnt zu husten. Dann folgen mittlere bis schwere Durchfälle. Es können Wunden entstehen, die nicht heilen wollen. Die Körpertemperatur ist entweder normal oder nur leicht erhöht. Verändern können sich auch die Nasenschleimhäute, die speckig werden und eine grau-rötliche Farbe annehmen. Die Katze hat zuvor starken Nasenfluss. Je nach der Tuberkuloseform treten die Krankheitsanzeichen unterschiedlich zutage. Manche Formen verlaufen sehr schwer. Darüber hinaus kommt es vor, dass sich verschiedene Tuberkulosearten zusammengesellen.

Die Lungentuberkulose zeigt deutlich vergrößerte Mandeln, die porzellanartig und speckig aussehen. Ein Phänomen, das im Krankheitsfall wohl die wenigsten Tierfreunde zu sehen bekommen. Die Lymphknoten sind stark vergrößert und die entzündlichen Prozesse greifen auf das Gewebe in der Kehlgegend über. Bei der Hauttuberkulose bilden sich Knötchen unter der Haut, die nicht unbedingt schmerzhaft sein müssen. Nach und nach wird das Hautgewebe von den Tuberkelbakterien zersetzt, wobei Aussehen und Farbe stark verändert werden. Durch die Entzündungen können sich Fisteln oder Geschwüre bilden. Besonders betroffen sind Backen- und Kehlgegend. Die Entzündung geht meistens von den Kehllymphknoten aus, kann jedoch auch ihren Ursprung in anderen Lymphknoten haben. Am betroffenen Körperteil entsteht eine immer tiefer werdende Grube, die dunkelbraune Punkte oder Flecken aufweist und sich unansehnlich verformt. Die Hauttuberkulose kommt natürlich in verschiedenen Formen vor, die die eine oder andere Katzenrasse unterschiedlich bevorzugt heimsucht.

Die knotige Hauttuberkulose befällt vorwiegend Siamkatzen. Zunächst entstehen in der Unterhaut knotige Gebilde, die sich flächenartig ausbreiten können. Später dringen sie in die Oberhaut vor und führen zu scheußlichen Geschwüren. Betroffen ist vorwiegend die Nase. Die Geschwüre können in der Nasenhöhle voranschreiten und die gesamte Nasenscheidewand zerstören. Die Infektion geht meist vom Nasenrücken aus. Das tuberkulöse Hautgeschwür stellt sich oft an Gliedmaßen und Rücken ein. Es entstehen rundliche oder ovale Herde, die speckig und grauweiß aussehen und schmale Ränder aufweisen. Typisch ist wieder, dass die Geschwüre nicht heilen wollen. Die Diagnose sichert man durch Hautabstriche, Kot- und serologische Untersuchungen.

Eine Behandlung wird wegen der hohen Ansteckungsgefahr allgemein abgelehnt. Für wissenschaftliche Zwecke wurden zwar schon Behandlungsversuche durchgeführt, die jedoch nicht den gewünschten Erfolg brachten. Die Chance des Tierfreundes liegt wieder in der Krankheitsverhütung. Gute hygienische Verhältnisse, ausgewogene und kräftige Ernährung, Erhöhung der Widerstandskraft durch geeignete Vitaminpräparate und frische Luft sind wichtige Faktoren. Hinzu kommt eine gewisse psychische Ausgeglichenheit. Du solltest jedoch immer dann den Tierarzt aufsuchen, wenn:
eine Erkältung bei der Katze sich nicht bessern will, das Tierchen ständig hustet oder rasselnde Atemlaute hat, eine Bronchitis nicht abheilt, die Körpertemperatur ununterbrochen leicht erhöht ist, das Kätzchen rasch und ohne ersichtlichen Grund abmagert, chronische Durchfälle immer wieder auftreten, Hautfisteln oder Geschwüre trotz sachkundiger Versorgung nicht heilen wollen, sich auf der Haut dunkle Flecken bilden, die Katze ständig das Futter verweigert.
Hier gilt wieder unser alter Grundsatz: „Vorbeugen ist besser als Heilen“.



Impfen

Allgemeines zu Impfung/Kastration/Sterilisation/Entwurmung
Die Kastration bietet Dir die absolute Sicherheit gegen ungewollte Katzenbabys. Sie ist ein sinnvolles Mittel zur Geburtenkontrolle und verhindert so die Überpopulation von Katzen. Auf der anderen Seite ist eine Kastration eines Katers, wenn er in der Wohnung gehalten wird, unerlässlich. Die Urin-Markierungen eines unkastrierten Katers sind vom Geruch her unerträglich! Impfungen bieten einen guten Vorbeugeschutz gegen bekannte Katzenkrankheiten. Vor allem  bei Katzen, die  vielerlei Kontakt zu anderen Artgenossen haben, bietet es sich an, die Katze impfen zu lassen. Vor einer Impfung sollte die Katze jedoch schon entwurmt sein.
Impfung
Gegen Tollwut

Allgemein genügt eine Impfung im Alter von sieben bis zehn Wochen. Eine jährliche Wiederholungsimpfung ist besonders bei freilaufenden Katzen unbedingt erforderlich. Katzen, die sich lediglich in der Wohnung aufhalten und mit freilaufenden Katzen und anderen Tieren nicht in Berührung kommen, brauchen nicht geimpft zu werden. Die Tollwutschutzimpfung gibt es in Kombination mit der Impfung gegen die Katzenseuche. Sei aber hier vorsichtig, denn nicht jede Katze verträgt die kombinierte Impfung. Dein Arzt berät Dich sicherlich gerne.

Bei Auslandsreisen wird die Tollwutschutzimpfung in der Regel nur dann anerkannt, wenn sie mindestens 30 Tage vor der Einreise durchgeführt wurde und nicht älter als zwölf Monate ist. Beachten bitte aber auf jeden Fall die Einreisebestimmungen der einzelnen Länder. In manchen Ländern wird die Katze an der Grenze nochmals geimpft.

Gegen Katzenseuche

Hier sind zwei Impfungen nötig. Die erste Impfung erfolgt im Lebensalter von acht bis zehn Wochen, die zweite Impfung zwischen der 12. und 16. Lebenswoche. Alle ein bis zwei Jahre empfiehlt sich eine Wiederholungsimpfung. Katzen, die mit Frauchen und Herrchen oft unterwegs sind oder sich regelmäßig auf Ausstellungen herumtreiben, sollten laut Pharmaindustrie jährlich geimpft werden.

Gegen Katzenschnupfen

In der Regel sind drei Impfungen im Abstand von drei bis vier Wochen notwendig. Die erste Impfung erfolgt zwischen der neunten und zehnten Lebenswoche, die zweite Impfung zwischen der 12. und 13. Lebenswoche und die dritte Impfung zwischen der 16. und 17. Lebenswoche. Eine jährliche Wiederholungsimpfung ist sehr zu empfehlen, wenn man sich auf den Beipackzettel bezieht. Wie lange der Schutz wirklich anhält, kann nicht genau gesagt werden, da diese Forschungen nicht erforderlich sind.

Im konkreten Fall muss der Tierarzt über die Art und Weise der Impfung entscheiden. Er hat in seinem Praxisgebiet den besten Überblick der jeweiligen Seuchenlage. Durch die Forschung werden auch ständig neue Impfstoffe entwickelt, die kombiniert verabreicht werden können. Dein Tierarzt hat hierüber stets die neuesten Informationen.

Gebräuchliche Kombinationsimpfungen sind:
Katzenschnupfen + Katzenseuche oder
Katzenseuche + Tollwut

Achtung: Es sollten nicht alle Impfungen mit einer einzigen Spritze und an einer einzigen Stelle gegeben werden, auch wenn es für Tierarzt und Patient so am bequemsten ist und am schnellsten geht. Je mehr Impfungen auf einmal, desto höher das Sarkomrisiko (bösartiges Krebsgeschwulst).

Handelt es sich bei Deiner Katze um eine ausschließlich in der Wohnung lebende Katze ist eine Kombination aus Katzenschnupfen und Katzenseuche ausreichend. Bei freilaufenden Katzen ist eine zusätzliche Impfung gegen Tollwut sinnvoll. Eine wirklich 100% zutreffende Übersicht über die Impfwiederholungen können wir Dir hier nicht nennen, da wir der Meinung sind, dass es nicht immer wirklich erforderlich ist, jede Schutzimpfung jährlich zu wiederholen. Trotzdem haben wir Dir nachfolgend eine Tabelle über die allgemein üblichen Impfungen und Termine aufgeführt. Näheres findest Du weiter tiefer auf dieser Seite unter Wissenswertes zum Thema Impfen – Impfen wir zuviel?

Der internationale Impfpass

Er ist ein wichtiges Dokument, das besondere Beachtung verdient. In ihm werden alle durchgeführten Schutzimpfungen eingetragen, die dadurch allen interessierten Personen und Behörden nachgewiesen werden können. Der Pass entspricht den Vorschriften der internationalen Fachverbände und dient als Impfnachweis bei Auslandsreisen.

Die Tollwut-Impfplakette

Diese Plakette erhältst Du von Deinem Tierarzt. Sie wird mit einem Halsband an der Katze befestigt und dient damit zusätzlich als Ausweis für die Tollwut-Schutzimpfung. Polizei und Forstpersonal können im Zweifelsfall hieraus ihre Schlüsse ziehen. Die Plakette enthält das Jahr der Impfung und muss nach Ablauf von zwölf Monaten erneuert werden.

Vor der Schutzimpfung sind Katzen auf jeden Fall zu entwurmen! Der Impfschutz tritt erst nach ca. 1-2 Wochen ein!

Vorbedingungen für die Impfung:

– es dürfen nur klinisch gesunde Tiere geimpft werden
– der Tierarzt kontrolliert den Gesundheitszustand des Tieres anlässlich der Impfung
– auch ein eventuell vorhandener Parasitenbefall muss unbedingt vorher beseitigt werden
– die Katze sollte daher ca. 14 Tage vor der Impfung entwurmt werden

Über die benötigten Grenzpapiere bei Ausreise ins Ausland erfährst Du unter der Rubrik Katzenwelt – Ratgeber – Grenzpapiere

Außerdem:
Sollte Ihre erwachsene Katze keine Grundimmunisierung bzw. gar keinen Impfschutz haben, ist es
dafür in keinem Alter zu spät! Sie sollten in jedem Fall auch eine ausgewachsene Katze impfen lassen!

Allgemeiner Impfplan 
Krankheit Erstimpfung Zweitimpfung Wiederholung
Katzenschnupfen 9. Lebenswoche 12. Lebenswoche jährlich
Katzenseuche 9. Lebenswoche 12. Lebenswoche jährlich
Tollwut 12. Lebenswoche jährlich
Leukamie 14. Lebenswoche 16. Lebenswoche jährlich
FIP 16. Lebenswoche 19. Lebenswoche jährlich
Kastration
Gewöhnliche Hauskatzen werden normalerweise kastriert. Die Gründe, die für eine Kastration der Hauskatzen sprechen, sind sehr zahlreich. Der Kastration des Katers entspricht die Ovariektomie der Kätzin. Auch bei letzterer handelt es sich um eine Kastration und nicht nur um eine Sterilisation.

Die unkastrierte Kätzin wirft Junge – das weiß wohl jedermann. Aber sie wirft viele Junge: drei Würfe jährlich zu je 4 oder 5 (wenn nicht gar bis zu 8!) Kätzchen sind nicht selten. Auch wenn Dein Bekannten- und Freundeskreis sehr groß ist, wirst Du niemals genügend Plätze für all den Nachwuchs finden. Es müssen alljährlich sehr viele unerwünschte Kätzchen mangels Nachfrage getötet werden. Die Verhütung einer «Bevölkerungsexplosion« ist demnach ein ausgezeichneter Grund, weibliche Katzen zu kastrieren.

Es gibt aber, wie bereits gesagt, viele gute Gründe. Die häufigen Trächtigkeiten und Geburten stellen für die Katze eine schwere körperliche Belastung dar. Als Mutterkatze ist sie meist mager, oft wenig aktiv, immer mit der Aufzucht ihrer Jungen beschäftigt, und ihre Lebenserwartung ist kürzer als die einer «operierten » Hauskatze. Eine kastrierte Katze wird sehr oft 14 bis 15 Jahre alt und noch viel älter, eine unkastrierte Kätzin hingegen selten älter als 12 Jahre.

Die Rolligkeit der Katze ist eine sehr lautstarke Angelegenheit. Die Katze schreit, rollt sich auf dem Boden, präsentiert ihr Hinterteil und benimmt sich manchmal so, als ob sie todkrank wäre. Jedem Tierarzt sind mehr als einmal « sterbende » Katzen als Notfall eingeliefert worden, die sich bei näherer Betrachtung als rollig entpuppten. Die Kastration beseitigt die Rolligkeit und die damit verbundenen Unannehmlichkeiten. Wenn die Katze nicht gedeckt wird, wiederholt sich die Rolligkeit alle 2 bis 3 Wochen, während ungefähr 8 Monaten im Jahr. Außerdem sind die meisten Katzen schlau und entschlossen genug, um bei der erstbesten Gelegenheit ins Freie zu gelangen und einen Partner zu finden.

Auch beim Kater ist die Paarungszeit eine lautstarke Angelegenheit. Kater melden sich als Freier bei ihrer Auserwählten mit beachtlichem Stimmvolumen. Sie jodeln, bekämpfen einander (sehr geräuschvoll!) und verspritzen eine sehr übelriechende Visitenkarte. Dass diese Aktivitäten meist noch vor dem ersten Hahnenschrei stattfinden, macht sie womöglich noch unangenehmer. Unkastrierte, geschlechtsreife Kater sind nur ausnahmsweise richtige Haustiere. Sie bleiben vielleicht zwei bis drei Monate vor Weihnachten zuhause und verbringen den Rest des Jahres als Landstreicher. Der liebeshungrige Kater kann wochenlang von zuhause fernbleiben und sich nur wieder melden, wenn er zwischendurch etwas Ruhe braucht oder sich von einer Verletzung, die er sich im Konkurrenzkampf um eine Kätzin zugezogen hat, erholen muss. Bei diesen sporadischen Besuchen verbreitet er einen penetranten Geruch. Bei seinen ausgedehnten Wanderungen riskiert der Kater oft, von Autos überfahren zu werden, und von seinen zahlreichen Auseinandersetzungen mit Rivalen trägt er nicht selten schmerzhafte, eiternde Wunden (Abszesse) davon. Dieser Stress, diese Unruhe und dieses ungeregelte Dasein verkürzen die Lebenserwartung eines unkastrierten Katers um ein Beträchtliches.

Wenn diese Tatsachen Dich von der Notwendigkeit der Kastration überzeugt haben, tauchen weitere Fragen auf.

Wann wird kastriert? Frage Deinen Tierarzt. Die Meinungen über den idealen Zeitpunkt einer Kastration gehen etwas auseinander, aber man ist sich im allgemeinen einig, dass eine Kätzin 5 bis 6 Monate und ein Kater etwas älter sein sollte (ca. 10 Monate). Die Operation kann auch zu jedem beliebigen späteren Zeitpunkt erfolgen, d.h. die Katzen sind nie zu alt für diesen Eingriff.

Was geschieht? Beim weiblichen Tier werden beide Eierstöcke, manchmal auch noch die Gebärmutter, unter Vollnarkose entfernt. Der Eingriff erfolgt meist ambulant, d.h. die Katze muss nicht hospitalisiert werden, oder dann höchstens bis zum darauffolgenden Morgen. Die Nebenwirkungen sind minimal, aber der Besitzer sollte wissen, dass die Katze beim Erwachen aus der Narkose während einigen Stunden wie eine Betrunkene umhertorkelt. Das wegrasierte Haar wächst schnell wieder nach. Der Einschnitt erfolgt üblicherweise in der Mittellinie des Bauches, an der «Schweißstelle» der Muskeln. Nach wenigen Wochen ist nicht einmal mehr eine Narbe zu sehen.

Beim Kater werden beide Hoden entfernt. Die Operation erfolgt meist unter Allgemeinnarkose, obschon eine Lokalbetäubung ebenfalls möglich wäre. Auch beim Kater handelt es sich um einen ambulanten Eingriff. Es treten keine unerwünschten Nebenwirkungen auf, und bei beiden Geschlechtern scheint die Genesung beschleunigt zu werden, wenn das Tier am Tag nach der Operation bereits seine normale Aktivität wieder aufnehmen darf.

Sterilisation
Die bloße Sterilisation (Durchtrennung der Eileiter bei der Kätzin oder der Samenstränge beim Kater) bietet keine Vorteile. Der Geschlechtstrieb bleibt erhalten und die Produktion der Geschlechtshormone findet weiterhin statt. Natürlich stellt sich nach diesem Eingriff kein Nachwuchs mehr ein, aber das unsoziale Verhalten, das Geschrei, die üblen Gerüche und alle anderen Nachteile der «Katzenheirat» bleiben erhalten. Das kommt zwar dem Artverhalten der Katzen entgegen, führt bei der Wohnungshaltung aber zu keinerlei Entspannung.

Bei der weiblichen Katze ist es möglich, die Rolligkeit durch Hormontabletten oder -einspritzungen zu unterdrücken (sollte aber keine Dauerlösung sein). Wenn erst später mit der Katze gezüchtet werden soll, helfen diese Maßnahmen bis dahin, dass Rollig sein mit allen unangenehmen Begleiterscheinungen und unerwünschtem Nachwuchs zu vermeiden.

Entwurmung
Zur regelmäßigen Schutzimpfung gehört auch eine Entwurmung der Katze, wobei allzu häufige Wurmbehandlungen nicht nötig sind, wenn die mikroskopische Untersuchung von Kotproben ergibt, dass kein Wurmbefall mehr vorliegt. Frage Deinen Arzt nach dem richtigen Mittel und der Art der Verabreichung. Es gibt Wurmkuren in Tablettenform und flüssig in Pipetten. Erfahrungsweise sind Wurmkuren in Pipettenform leichter zu Verabreichen und durch einen Drehmechanismus mit Ableseskala leicht zu dosieren. Die verschiedenen Wurmarten findest Du unter der Rubrik Katzenkrankheiten/Verdauung beschrieben. Unter der Rubrik Katzennews-Medizin kannst Du Dich über eine neue Errungenschaft auf dem medizinischen Sektor informieren – die Wurmkur mit Wurstgeschmack!
Entwurmungsplan
Alter/Bedingungen Zeitpunkt Intervall
Jungkatzen 1. Behandlung mit 14 Tagen wöchentlich bis zur 12. Woche
Katzen ab der 13. Woche (u. ausgewachsene) alle 3 Monate 14tägig bis zum Absetzten
Zuchtkatzen 14 Tage nach dem Wurf Wiederholung nach 2-3 Wochen
bei starkem Wurmbefall sofort
Wissenswertes
Geburtenkontrolle

In der Bundesrepublik gibt es viele Katzen, deren Haltung nicht immer den Vorstellungen des Tierfreundes entspricht. Allein aus tierschützerischen Gründen sollte deshalb eine wirksame Geburtenkontrolle durchgeführt werden. Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten. Durch Verabreichung von Mitteln, die den Geschlechtstrieb kurzzeitig unterbrechen, erreicht man einen relativen Erfolg. Doch diese Mittel können auf Dauer gesehen auch Nebenwirkungen haben. Hier berät Dich Dein Tierarzt gern. Eine endgültige, aber auch erfolgreiche Lösung ist die Kastration. Beim Kater werden unter Narkose die Hoden entfernt, wodurch die Samenbildung unterbleibt. Der Katze amputiert man die Ovarien (Eierstöcke) und, sofern erforderlich, einen Teil der Gebärmutter.

Abgesehen von Zuchttieren, bietet die Kastration auch eine optimale Voraussetzung für die Katzenhaltung: Kätzinnen zeigen keine Rolligkeitserscheinungen und halten sich mehr im Haus oder in der Nähe des Grundstückes auf. Kater unterlassen meistens ihre entsetzlichen Rivalenkämpfe. Sie setzen keinen Spritzharn mehr ab und stellen dadurch keine Geruchsbelästigung mehr dar. Unfallgefahren, die mit dem Streunen verbunden sind, verringern sich. Das Übertragungsrisiko von Infektionskrankheiten nimmt ebenfalls ab.

Geschlechtsreife

Im Alter von sieben bis zwölf Monaten werden Katzen geschlechtsreif. In Ausnahmefällen (bei Winterkatzen unter besonders guten Wetterbedingungen) kann die Geschlechtsreife bereits zwischen dem vierten und fünften Lebensmonat eintreten.

Anzeichen für Rolligkeit

Die Tiere werden anhänglicher.

Sie drängen ins Freie, reiben ihr Köpfchen an vielen Gegenständen und wälzen sich auf dem Boden. Sie locken den Kater durch einen langgezogenen Ruf.

Anzeichen für eine Trächtigkeit

Die Katze konzentriert sich auf den Menschen mit zunehmender Freundlichkeit.

Sie bleibt öfter im Haus und entwickelt einen besseren Appetit. Der Bauch nimmt an Umfang zu und erscheint birnenförmig. Die Katze sucht im Haus ständig nach einem Nestplatz. Bauch- und Analgegend werden besonders intensiv beleckt. Gegen Ende der Tragezeit sind die kräftigen Bewegungen der Embryonen immer häufiger zu sehen und zu fühlen.

Geburtshilfe

Normalerweise benötigen Katzen keine Hilfestellung. Die Geburt verläuft meistens ohne Komplikationen. Sollten Schwierigkeiten auftreten, legt man das Kätzchen vorsichtig in einem Korb auf die Seite und begibt sich zum Tierarzt. Eine laienhafte Hilfe beim Geburtsvorgang kann schaden und ist daher nicht empfehlenswert.

Wissenwertes zum Thema Impfen – Impfen wir zuviel?
Die Impfungen die wir kennen und die Schema, nach welchen wir impfen scheinen sehr veraltert. Aufgrund von Studien in den USA kann man sagen, dass bei Katzenseuche die beiden Impfungen in den ersten Wochen, sprich die Grundimmunisierung völlig ausreicht, um Katzen über mehrere Jahre hinweg einen sicheren Schutz gegen eine Infektion zu bieten. Die Empfehlungen, die die Hersteller von Impfstoffen in ihren Beipackzetteln geben und welche hier schon über jahrzehnte hinweg praktiziert werden, bedürfen einer genaueren Überprüfung. Die Hersteller geben eine jährliche Wiederholung für fast alle Impfungen an, dabei sind so gut wie keine Studien für die wirkliche Wirkungsdauer der Impfstoffe vorgeschrieben, noch gemacht worden. Das Schema, eine Katze jährlich zu impfen beruht alleinig auf die Empfehlung bei der Tollwut-Impfung, da von Amts wegen eine nicht infizierte freilaufende Katze in einem Tollwutgebiet getötet werden darf, wenn sie nicht vor höchstens einem Jahr gegen Tollwut geimpft worden ist.
Im Grunde reicht es aus, seine Katzen die Grundimmunisierung zu geben und die Tollwut-Impfung, wenn es sich um freilaufende Katzen handelt, jährlich zu wiederholen. Impfungen gegen FIP sind umstritten und eigentlich nur angebracht, wenn im Haushalt oder der näheren Umgebung schon einmal eine Katze daran erkrankt ist. Das beste ist, wenn man die Fachpresse im Auge behält und auf jeden Fall einen seriösen Tierarzt zum Thema Impfung zu Rate zieht.