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Ausstellung

Allgemeines zu Katzenausstellungen
Bei Katzenausstellungen haben fast alle Katzen die Möglichkeit, ein interessiertes Publikum zu finden. Katzenausstellungen sind nicht nur die Domäne von Rassekatzen, sondern dadurch dass die verschiedensten Klassen vertreten sind, haben auch ganz „normale“ Katzen eine Chance.
 
Gefahrenquellen
Immer wieder wird man auf die „Gefahren“ angesprochen, denen die Katzen auf Ausstellungen ausgesetzt sind. Als erstes kommen einem dabei immer ansteckende Krankheiten in den Sinn. Wenn man jedoch davon ausgeht, dass Züchter und Hobby-Züchter bei Ausstellungen ihre Katzen in ihrer ganzen Schönheit vorstellen wollen, dann ist es von vornherein ausgeschlossen, dass kranke Katzen zu Ausstellungen geführt werden, da stumpfes Fell und sonstige Krankheitssymptome den Erfolg der Katze vereiteln würden. Abgesehen von der Eigenkontrolle der Aussteller wird jede für eine Ausstellung gemeldete Katze genaustens vom Tierarzt untersucht und beim geringsten Verdach t auf eine Krankheit von der Ausstellung ausgeschlossen. Ebenso werden mögliche andere Ansteckungsherde durch größte Sauberkeit vermieden. Die Käfige werden desinfiziert, Stewards, Richter und Tierarzt, alle waschen sich sofort die Hände, wenn sie eine Katze berührt haben. Von Ausstellungen hört man sehr oft, dass Katzen den psychischen Belastungen einer Ausstellung nicht gewachsen seien. Tatsache ist jedoch, dass die meisten Katzen den Betrieb genießen oder, wenn es ihnen doch einmal zuviel wird, ihn ganz einfach verschlafen. Am besten für Ausstellungen geeignet sind die Katzen, die über ein sehr ausgeglichenes Temperament verfügen. Mit ihnen wird es keinerlei Probleme geben.
 
Sinn von Ausstellungen
Der Sinn von Katzenausstellungen liegt vor allem darin, Rassenstandards aufrecht zu erhalten oder neu zu definieren. Der Aussteller bekommt eine genaue Wertung seiner Katze und kann so besser entscheiden, ob sich sein Tier zur Zucht eignet oder nicht. Besitzer von Rassekatzen erfahren, in wieweit ihre Katze den Standards entspricht. Durch Prämierung der besten Exemplare erhalten die jeweiligen Aussteller die Möglichkeit, sich in der Branche einen Namen zu machen.
 
Welche Ausstellung?
Wenn Du Dich nun entschlossen haben solltest, an einer Ausstellung teilzunehmen, stellt sich die Frage, wo Du Adressen und Ausstellungsbedingungen erfahren kannst. Antworten auf diese Fragen erhältst Du in Tierhandlungen, bei Vereinen, in Annoncen in Tageszeitungen oder Katzenzeitschriften.
Titel und Preise
Im Gegensatz zu anderen europäischen Ländern werden in Deutschland auf Ausstellungen keine Preisgelder vergeben, sondern lediglich Ehrengaben und -Schleifen verliehen. Normalerweise dient eine Auszeichnung als Bewertung der Zuchtfähigkeit des Tieres, daher werden kastrierte Tiere auf Ausstellungen fast nie gezeigt. Dennoch gibt es auch für diese Klasse eine eigene Bewertungsskala: ein Kastrat kann den Titel „Premior“ erringen. Die Klassifizierung der anderen Katzen erfolgt nach folgendem Schema: der erste Titel, den eine Katz erringen kann lautet „CAC“, das bedeutet „Certificat d´Apitude de Championnat“, also „Anwärter auf einen Titel“; der zweite Titel lautet „Champion“, also „Sieger“ und wird erst vergeben, wenn eine Katze bereits dreimal CAC verliehen bekam und zwar von drei verschiedenen Richtern. Als nächste Stufe gibt es dann den Titel „CACIB“, d.h. „Certificat d´Apitude de Championat International de Beauté“, also die Anwartschaft auf einen internationalen Siegertitel; die vorletzte Stufe lautet „Champion International“ und kann erst dann erreicht werden, wenn die Katze vorher dreimal die Beurteilung CACIB erhalten hat und zwar von zwei verschieden Richtern aus verschiedenen Ländern. Als letzte Hürde auf dem Weg nach oben steht der Titel „CAGCI“ d.h. „Certificat d´Apitude Grand Champion International“, also die Anwartschaft auf den Titel „Champion International“, und somit auf die Weltmeisterschaft, die nur der Katze verliehen wird, die vorher mindestens drei CAGCI errungen hat. Erst dann ist die Krönung der Katzenkarriere zum Weltmeister erreicht.
Vorbereitungen für die Ausstellung
Eigentlich dürfte es Dir nicht schwer fallen, Deine Katze für eine Ausstellung vorzubereiten. Wenn sie gesund und gut gepflegt ist reicht es, sie noch einige Male besonders sorgfältig zu bürsten. Bei Deiner Anmeldung erfährst Du, welche Ausrüstungsgegenstände Du benötigst. Wahrscheinlich brauchst Du eine Decke für den Käfigboden, ansonsten ganz einfach die üblichen Utensilien wie Katzentoilette, Wasser- und Futterschüssel. Verwende zur Ausstellung das gleiche Katzenstreu wie immer, und halte das Lieblingsfutter Deiner Katze bereit, damit sie nicht zu sehr aus ihrer gewohnten Routine herausgerissen wird. Am Tag der Ausstellung empfiehlt es sich, rechtzeitig vor Beginn einzutreffen, da keine Katze in die Räumlichkeiten gelassen wird, bis sie nicht vom Tierarzt auf eventuelle Krankheiten hin untersucht wurde.
Bewertung
Ist der Zeitpunkt für die Vorstellung Deiner Katze gekommen, wird sie von einem Steward vorgeführt, um so eine unparteiische Wertung zu gewährleisten, bei der wirklich das Tier selbst und nicht der Besitzer beurteilt wird. Der Richter betrachtet Deine Katze von allen Seiten, hebt sie hoch und bewertet vor allem Körper- und Kopfform, Schwanz, Fell- und Augenfarbe, sowie die Beschaffenheit von Ohren, Augen und Fell. Wird Deine Katze in der Kategorie „Hauskatze“ gezeigt, sind Schönheit und Allgemeinzustand die wichtigsten Kriterien. Normalerweise bleibt Deine Katze bis zur abschließenden Wertung beim Preisrichter, um ihm einen genauen Vergleich zu ermöglichen. Manchmal wird eine Katze sofort nach der Wertung wieder zurückgebracht. Sie entspricht dann entweder nicht den Standards oder hat zu starke Konkurrenten. Lasse Dich aber dadurch nicht beeindrucken, denn wahrscheinlich ist Deine Katze nicht die einzige, der dies geschieht. Nach Abschluss der Bewertung aller Katzen hast Du meistens noch Gelegenheit, mit dem Richter die Vorzüge und Nachteile Deiner Katze zu besprechen. Besonders in der Kategorie „Hauskatze“ solltest Du Dich durch eine negative Bewertung nicht abschrecken lassen, da gerade hier die Vorstellungen von „schön“ und „in guter Verfassung“ oft reine Geschmackssache sind und von verschieden Richtern manchmal sehr unterschiedlich beurteilt werden.
Nach der Ausstellung
Ist Deine Katze nach einer Ausstellung wieder zu Hause, solltest Du sie für einige Zeit noch gut beobachten. Wie zuvor schon beschrieben ist es zwar fast ausgeschlossen, dass eine Katze sich bei einer Ausstellung eine Krankheit zuzieht, dennoch ist erhöhte Vorsicht der beste Schutz. Bekommt sie nach einer Ausstellung entzündete Augen oder einen Durchfall, muss der Tierarzt benachrichtigt werden, wobei ihm der Hinweis, dass die Katze bei einer Ausstellung war, die Diagnose erleichtern könnte.