Kurzgefasste Anatomie |
Katzen sind Raubtiere. Deshalb ist ihr Körperbau in hervorragender Weise auf diejenigen Umweltverhältnisse ausgerichtet, die sie in ihrem natürlichen Lebensraum vorfinden. Katzen können meisterhaft schleichen, springen und klettern. Dabei wirken sie geschmeidig und elastisch. All dies wird ihnen durch das harmonische Zusammenspiel von Skelett, Sehnen und Muskeln ermöglicht. Die Katzenpfoten entsprechen auch den kätzischen Erfordernissen. Die Tiere haben die Fähigkeit, sich sachte und leise fortzubewegen, aber auch kräftig zuzupacken und hohe Hindernisse zu erklimmen, wenn es notwendig ist. Ebenso ausgeprägt sind die Sinnesorgane der Katze. Sie kann ausgezeichnet hören und sehen. Ihre Augen passen sich den Lichtverhältnissen an und nehmen auch noch bei spärlichstem Licht Gegenstände wahr. Weiteres über Sinnesleistungen und Fähigkeiten der Katze in den anderen Rubriken. |
Gebiss der Katze |
Das vollständige Gebiss eines gesunden erwachsenen Tiers besteht aus 30 Zähnen. Wie der Hund bekommt jedoch auch die Katze zunächst ein Milchgebiss, dass nur 26 Zähne hat. Ab dem vierten Lebensmonat beginnt mit dem Ersatz der Schneide- und Reißzähne der Zahnwechsel. Etwa mit einem halben Jahr hat eine Katze ihr vollständiges Gebiss mit 16 Zähnen im Ober- und 14 Zähnen im Unterkiefer. Dabei sind die vier dolchartigen Fangzähne die gefährlichste Waffe einer Katze. Mit ihnen fängt und tötet sie ihre Beute. Schneide-, Reiß- und Backenzähne zermalmen das Futter anschließend zu verdauungsfähigen Stückchen. Das Gebiss der Katze bedarf keiner außergewöhnlichen Pflege – es wird einmal im Jahr beim Check-up vom Tierarzt untersucht. Eventuell wird bei dieser Gelegenheit Zahnstein entfernt, der sich bilden kann. |
Eine detaillierte Übersicht zum Thema Zahnerkrankungen findet ihr unter www.vet-dent.com/wissenswertes.htm |
Krallen und Pfoten |
Krallen und Pfoten sind für Katzen ausgesprochen wichtig. Bei den diversen Sprüngen, z.B. von Ast zu Ast, von Sims zu Sims, aufs Sofa oder beim Beutesprung, dienen die Pfoten als Stossdämpfer und Bremshilfe. Die Sohlenballen, mit kräftiger Hornhaut überzogen und gepolstert, verleihen der Katze außerdem den leisen Gang. Beim Klettern auf Bäume benutzt die Katze ihre Krallen als Steigeisen. Beim Gehen jedoch zieht sie sie ein, damit sie nicht abgewetzt werden. Damit die Krallen scharf bleiben, schärft die Katze sie regelmäßig an Bäumen oder ihrem Katzenbaum bzw. Kratzbrett. Die Pfote besteht aus dem Karpalballen, dem Ballen der Daumenkralle sowie der herzförmigen Sohlen- und den vier Zehenballen. Die Pigmentierung der Ballen kann unterschiedlich ausfallen.Das Karpalorgan Ein Tastkörperchen, das beim Klettern bedeutsam ist. Wie in den Zehen- und Sohlenballen befinden sich auch in der Haut der Karpalballen zahlreiche Schweißdrüsen (deren Sekret unter anderem als Duftsignal dient), außerdem Druckrezeptoren, die Pacinikörperchen. Doch die Karpalballen, die ja nur an den Vorderläufen vorkommen, zeigen auch eine Besonderheit: Rund drei Zentimeter über ihnen nämlich entspringen drei bis sechs meist pigmentlose extrem berührungsempfindliche so genannte Sinushaare. Sie sind den Schnurrhaaren (Vibrissen) der Katze vergleichbar und fungieren als zusätzliche Schwingungsrezeptoren. Man nennt sie deshalb auch Karpalvibrissen. Neben den Haarbälgen dieser ziemlich steifen Haare befinden sich zudem einige Duftdrüsen, deren Sekret insbesondere beim Klettern auf dem Untergrund verteilt wird. Karpalvibrissen und Haarbälgen bilden zusammen das Karpalorgan, ein Organ, das vornehmlich beim Klettern seine Wirkung entfaltet. |
Quelle: „Internet“ Verfasser: „unbekannt“ |
Kopfbereich
Zunge
1. Geschmacksknospen
2. Widerhäkchen
3. Geschmacksknospen
Ohr
1. äußerer Gehörgang
2. Hammer, Amboss, Steigbügel
3. Trommelfell
4. Mittelohr
5.Eustasische Röhre
6.Hörnerv
7.Schnecke
8.Schneckengang
9.ovales Fenster
Nase
1. Hypothalamus
2. Nasenhöhle
3. Maul
4. Zunge
5. Kanal
6. Gehirn
7. Riechkolben
8. Nasenschleimhaut
9. Jakobsonsche Organ
Auge
1. Bindehaut
2. oberes Lid
3. Iris
4. Hornhaut
5. Linse
6. Kammerflüssigkeit
7. unteres Lid
8. Aufhängeapparat
9. Unterer Augenmuskel
10. Sehnerv
11. Glaskörper
12. Netzhaut
13. Gefäß
14. Lederhaut
Quelle: „Internet“ Verfasser: „www.katzenwesen.de“
Lymphsystem der Katze |
Neben dem Blutgefäßsystem durchzieht das Lymphgefäßsystem als weitverzweigtes Netz den Körper. Der Inhalt der Bahnen ist Lymphe, eine Flüssigkeit, die aus dem Körper stammt, bestimmte Filterstationen – die Lymphknoten – durchläuft und dann wieder dem Blut zugeführt wird. Befinden sich jetzt krankmachende Keime in dieser Lymphe, so können diese in den Lymphknoten ausgefiltert werden und führen hier zu Reaktionen, die als Umfangsvermehrungen der Lymphknoten sichtbar werden. |
Auf das Fell sind einige wesentliche Lymphknoten in ihrer Lage aufgezeichnet
1. Ohrspeicheldrüsenlymphknoten
2. Kehlgangslymphknoten
3. Oberflächliche Halslymphknoten
4. Achselhöhlenlymphknoten
5. Oberflächliche Leistenlymphknoten
6. Kniekehllymphknoten
Aktiver Bewegungsapparat – Skelettmuskulatur |
Die Bewegung der Gelenke erfolgt durch die Einwirkung der Muskeln. Jeder Muskel besitzt einen Ursprungsbereich, der oberhalb des Gelenkes liegt und einen Ansatz unterhalb des Gelenkes. Wird jetzt der Muskel durch Einen Nervenreiz veranlasst, sich zusammenzuziehen, so verkürzt er sich. Da zwischen Ursprung und Ansatz das Gelenk liegt, können die Knochen bei der Verkürzung des Muskels bewegt werden. Als wesentliche Wirkungsgruppe unterscheidet man zwischen den Muskeln nach ihrer Funktion: Beuger, Strecker und Dreher. Die Wirkungsweise eines Muskels hängt immer von der Lage seines Ursprungs und Ansatzes ab. |
Darstellung der oberflächlich gelegenen Muskulatur
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Passiver Bewegungsapparat – Knochen und Gelenke |
Das tragfähige Skelettsystem gibt dem Katzenkörper seine Stabilität und schütz gleichzeitig empfindliche Organe wie Herz und Lunge im Brustkorb und das Gehirn im Kopf. Durch gelenkige Verbindungen der einzelnen Knochen untereinander ist überhaupt erst eine Fortbewegung möglich. Bei den Gelenken kann man einen Beugewinkel und einen Streckwinkel unterscheiden. Wird das Gelenk gebeugt, so werden die freien Enden der Knochen des Gelenkes einander genähert, wird es gestreckt, entfernen sich die Knochenenden voneinander. Zur Ausführung der Vielzahl der Bewegungsabläufe sind die einzelnen Gelenke sehr unterschiedlich gebaut und haben verschiedene Bewegungsradien. |
Darstellung des Knochengerüstes/Skelett | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Verdauungsorgane |
Im Bereich der Maulhöhle befinden sich die kräftig ausgebildeten Zähne, von denen die Hakenzähne oder Fangzähne auffallen. Besondere Bedeutung für die Nahrungsaufnahme haben im Oberkiefer der P4 und im Unterkiefer der M1 als Reißzähne, mit denen die Katze die Nahrung abreißt. Diese Nahrung wird in der Maulhöhle eingespeichelt (Speicheldrüsen) und dann durch die Speiseröhre in den Magen transportiert, wo die Verdauung fortgesetzt wird. Die Nahrung wird im Dünndarm mit den Abschnitten: Zwölffingerdarm(12), Leerdarm und Hüftdarm weiter aufgespaltet, wobei Verdauungssäfte aus der Leber(10) und der Bauchspeicheldrüse helfen. Im Dickdarm mit den Abschnitten: Blinddarm, Grimmdarm und Enddarm(13) wird die Verdauung beendet und die nicht verdauten Reste zum Kot eingedickt. |
Kopfspeicheldrüsen und Übersicht der Körperhöhlenorgane | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Herz und Kreislauf |
Das Herz ist die Pumpe des Körpers, die für den Bluttransport sorgt. Über die Venen gelangt das sauerstoffarme, verbrauchte Blut zur rechten Herzhälfte und wird von hier zur Lunge gepumpt. Die Lunge versorgt das Blut mit Sauerstoff, der für alle Vorgänge im Körper von Bedeutung ist. Von der Lunge gelangt das Blut zurück ins Herz, in dessen linke Hälfte und wird jetzt durch das Herz in die Hauptschlagader(3) gepumpt, von wo aus es sich über die Arterien und Kapillaren im Körper verteilt und über die Venen zur rechten Herzhälfte zurückfließt. |
Übersicht der Körperhöhlenorgane unter besonderer Berücksichtigung der Lage des Herzens | ||||||||||||||||||||||||||||||
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Luftwege |
Die Atemluft gelangt durch die Nase in die Lunge. In der Nase wird die Luft angewärmt und angefeuchtet. Diese Anfeuchtung ist für die Sättigung der Luft in der Nase mit Wasserdampf und das Verdunsten der Produkte der Drüsen in der Nase von Bedeutung. Hierdurch wird das Riechen wesentlich unterstützt. Die so präparierte Luft gelangt durch den Kehlkopf und Kreuzung des Verdauungsweges in die Luftröhre und von hier in die Bronchien. Diese verzweigen sich vielfach in den Lungen bis zu feinsten Bläschen, durch deren Wand hindurch der Austausch des mit der Luft eingeströmten Sauerstoffes und des aus dem Blut stammenden Kohlendioxids erfolgt. Dieses Gas wird bei der Ausatmung in die Umwelt abgegeben. Die Luft kann auch über die Maulhöhle aufgenommen werden, was aber nur bei starker Belastung erfolgt. |
Körperhöhlenorgane unter besonderer Berücksichtigung der Atemwege | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Zwerchfell |
Das Zwerchfell ist ein Muskel und trennt den Brustkorb mit Herz und Lunge vom unteren Bauchbereich. es besteht aus dem gabelförmigen, aber dünnen Zwerchfellspiegel und umgrenzendem muskulösem Gewebe, das von einer Vene durchdrungen wird. Da bei der Ausatmung das Zwerchfell erschlafft, drängen die Eingeweide in den Brustbereich und engen die Lunge ein. Erst bei der Ausatmung erweitert sich die Lunge, da das Zwerchfell durch die Muskelanspannung sich abflacht und damit wieder sich in Richtung Bauchhöhle wandert. Wenn das Zwerchfell der Katzen gerissen oder gebrochen sein sollte, wandern die Organe aus der Bauchhöhle in die Brusthöhle und drücken auf Herz und Lunge. Kurzatmigkeit, Atemschwierigkeiten, Herzrasen, Herzrhythmusstörungen, Magen-Darm-Störungen, Gewichtsverlust oder allgemeines Unwohlsein sind sichtbare Zeichen. Manche Katzen, besonders jene, die mit diesem Defekt geboren werden, zeigen nur wenige Anzeichen. Sie wachsen und leben mit dem Defekt und lernen, ihn zu kompensieren. |
Männliche Geschlechtsorgane |
Man unterscheidet hier: die zwei Keimdrüsen-Hoden(17), die die Samenzellen bilden-, die zwei Nebenhoden(17), die die Samenzellen speichern, die zwei Samenleiter(18), durch die die Samenzellen transportiert werden, und die Vorsteherdrüse(19), die zu dem Samen noch bestimmte Sekrete dazugibt. Durch die Harnröhre, in die die Samenleiter münden, wird der Samen beim Deckakt in die Gebärmutter abgegeben. Das Glied des Katers(20) ist nach hinten gerichtet. |
Harnsystem |
Körperhöhlenorgane unter besonderer Berücksichtigung der männlichen Geschlechtsorgane | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Weibliche Geschlechtsorgane |
Diese gliedern sich von vorn nach hinten in zwei Eierstöcke(14), zwei Eileiter, die Gebärmutter(15) mit ihren beiden Hörnern und dem kurzen Körper, den Gebärmuttermund sowie die Scheide(17) und den Scheidenvorhof. Beim Deckakt liegt das Glied in der Scheide und der Samen wird in die Gebärmutter abgegeben. Am Eierstock sind zu dieser Zeit Eizellen frei geworden, die in den Eileiter fallen. Hier treffen sie auf die aktiv vorwärts wandernden Samenfäden und es kommt zur Befruchtung. Die befruchteten Eizellen gelangen in die Gebärmutter, wo sie sich festsetzen und zu geburtsreifen Katzen entwickeln. |
Körperhöhlenorgane unter besonderer Berücksichtigung der weiblichen Geschlechtsorgane | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Näheres zu den oben aufgeführten Daten und Abbildungen |
Die Anatomie ist die Lehre von Lage, Gestalt und Bau der Teile eines Lebewesens sowie ihrer räumlichen Anordnung. Am Beispiel der Europäischen Kurzhaarkatze ( Hauskatze ) werden die wichtigsten anatomischen Fakten aufgezeigt. Die oben aufgeführten Daten, die in Zusammenarbeit mit Professor Dr. H. Wissdorf, Anatomisches Institut der Tierärztlichen Hochschule Hannover und dem Grafiker G.Kapitzke, Isernhagen, entstanden sind, vermitteln einen Einblick in den Bau des Katzenkörpers. Sehr detailliert zeigen sie das Skelett, die Muskeln, die einzelnen Abschnitte der Verdauungsorgane, das Herz- und Kreislaufsystem sowie die männlichen und weiblichen Geschlechtsorgane. |
Quelle: EFFEM-FORSCHUNG FÜR HEIMTIERNAHRUNG www.effem.de Verfasser: Prof. Dr. H. Wissdorf Grafik: G. Kapitzke |