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Änderung des Verhalten

Der Haussegen hängt schief…
Bis vor kurzem war die Katze im Einklang mit sich und ihrer Umwelt, nichts schien ihren Seelenfrieden zu stören. Doch von einem Tag auf den anderen setzt sie ihren Urin nicht mehr in der Katzentoilette ab, neigt zu unvermittelten Aggressionen oder zieht sich von ihren Mitbewohnern zurück. Lauter Verhaltensweisen, die uns Sorge bereiten. Und sie alle können eine einzige Ursache haben: die Störung des seelischen Gleichgewichts.

Pfützchen als Protest-Signal

Auslöser für die „Eifersucht“ einer Katze ist zumeist ein Neuling im Haushalt, etwa eine Zweitkatze, ein Hund, das Baby, Frauchens neuer Lebensgefährte oder sogar längerfristiger Besuch. Für manchen Stubentiger hängt plötzlich der Haussegen schief, er fühlt sich zurückgesetzt und sendet Hilferufe aus.
Diese äußern sich, je nach Charakter und Temperament, in ganz unterschiedlichen Verhaltensweisen. Eine Form des Unmuts ist die plötzliche Unsauberkeit. Eine Katze, die zuvor stubenrein war, verrichtet ihr Geschäft niemals grundlos in Tabu-Zonen. Da aber Unsauberkeit auch ganz andere Ursachen haben kann
als Eifersucht, sollten Sie zunächst folgende Punkte überprüfen: Haben Sie eine neue Katzenstreu verwendet, die Ihrem kleinen Tiger womöglich nicht benagt? Benutzen Sie ein stark nach Zitrone, Essig oder Parfüm riechendes Mittel zur Säuberung der Katzentoilette? Haben Sie vor einiger Zeit renoviert oder die Möbel umgestellt? Wenn Sie alle diese Punkte verneinen können und auch der Tierarzt keine Anzeichen für eine Krankheit feststellt, dann sollten Sie sich fragen, ob vor einiger Zeit ein Mensch oder Tier in Ihren Haushalt eingezogen ist. Trifft das zu, dann liegt die Vermutung nahe, dass das „Protestharnen“ aus Eifersucht geschieht.

Eifersucht hat viele Facetten

Neben der Unsauberkeit gibt es noch ganz andere Ausdrucksformen der Eifersucht. Manche Katzen werden plötzlich aggressiv und attackieren zeitweilig den neuen Mitbewohner oder gar den Katzenhalter selbst und scheinen völlig außer Rand und Band. Andere Katzen, vornehmlich die sensiblen und introvertierten, verkriechen sich in ihr „Schneckenhaus“, nehmen kaum oder gar nicht mehr am Familienleben teil und fallen in eine Art Apathie. Da ihr Verhalten weder fordernd noch besonders auffällig ist, wird es nicht immer als Ausdruck seelischen Kummers gedeutet. Daher könnten diese äußerst
empfindsamen kleinen Tiger, die ihr Recht auf Zuwendung nicht durch deutliche Protestaktionen einfordern, in der Tat zu kurz kommen. Wachsame Katzenhalter werden den Rückzug ihres kleinen Tigers jedoch rechtzeitig bemerken und ihm besondere Aufmerksamkeit widmen.

Katzenseele in Not

Alle erwähnten Verhaltensweisen einer eifersüchtigen Katze haben eines gemeinsam: Sie sind SOS-Signale. Saveoursouls lautet der Notruf der Seeleute, zu Deutsch: Rettet unsere Seelen. Und
genau das wollen auch kleine Tiger ihrem Menschen mitteilen. „Kümmere dich um mich! Ich bin auch noch da! Der Neue gefällt mir nicht!“, ruft es aus den Katzenseelen. Ob sie aus Eifersucht unsauber werden, aggressives Verhalten an den Tag legen oder sich schmollend zurückziehen – sie alle wollen, dass sich der Katzenhalter mit ihnen beschäftigt und ihren Kummer ernst nimmt. Es ist sehr wichtig, ihren Appell  rechtzeitig zu verstehen, damit sich das Fehlverhalten nicht manifestiert. Besteht nämlich die Problematik schon seit Monaten oder gar Jahren, dann braucht man schon detektivische Fähigkeiten, um den Auslöser für das Fehlverhalten aufzudecken. Am allerbesten ist es natürlich, wenn wir es gar nicht erst zu einem Eifersuchtsdrama kommen lassen. In vielen Fällen ist das sogar möglich und dafür geben wir Ihnen nachfolgend ein paar Tipps und Anregungen.

Vorbeugen ist möglich

Mit entsprechender Vorbereitung können Sie ihrer Katze den Seelenschmerz namens Eifersucht ersparen. Vor allem dann, wenn Ihnen die Ankunft des neuen Mitbewohners oder häufigen Besuchers noch bevorsteht. Die folgenden Tricks können dabei durchaus hilfreich sein.

Sie erwarten ein Baby?

Fangen Sie schon während der Schwangerschaft damit an, Ihre Katze schrittweise umzugewöhnen.

• Besorgen Sie frühzeitig Kinderwagen und Wickelkommode und machen Sie die Katze mit diesen Tabu-Gegenständen vertraut (Aufspringen verboten!).

• Gewähren Sie ihr nur in Ihrem Beisein den Zugang zum Kinderzimmer, sowohl während der Schwangerschaft als auch später, wenn das Baby da ist.

• Nehmen Sie sie immer seltener auf den Schoß, denn der ist künftig dem Baby vorbehalten.

• Legen Sie ein bequemes Kissen neben Ihren Sitzplatz. Dort ist von nun an der Platz für Ihre Katze.

• Wenn Sie einen Partner haben, dann sollte er rechtzeitig die Rolle des Spiel- und Schmusegefährten übernehmen.

Ihr neuer Freund oder Ihre Freundin wird Sie häufiger besuchen?

Unabhängig davon, ob sich Ihr Besuch gut mit der Katze verträgt – gehen Sie auf Nummer Sicher.

• Ihr Freund/Ihre Freundin sollte hin und wieder ein Leckerli mitbringen und zeitweilig die Fütterung übernehmen.

• Für ihn/sie ist der Lieblingssessel der Katze tabu.

• Er/sie darf die Katze ansprechen, aber nicht bedrängen (nicht streicheln oder auf den Schoß nehmen).

Die Katze signalisiert von allein, wann sie mehr will. Zeigt die Katze Neugier, sollte Ihr Besuch einen Finger zum Schnüffeln anbieten.

Ein zweiter kleiner Tiger kommt ins Haus?

Vor der Entscheidung für eine Zweitkatze stellen Sie sich bitte folgende Fragen:
Welches Temperament besitzt Ihre Katze? Ist sie eher der „Macho“, dann sollte auch die Zweitkatze möglichst selbstbewusst sein. Ein introvertiertes Wesen dagegen wird mit einem Draufgänger schwer zurechtkommen.

Wie alt ist Ihre Katze? MUSS sie sich wirklich umgewöhnen, nachdem sie jahrelang zufrieden mit Ihnen gelebt hat? Je älter Ihre Katze ist, desto unwahrscheinlicher wird ein friedvolles Miteinander – besonders dann, wenn der „Neuling“ ein kleines, quirliges Kätzchen ist.

Sind diese Fragen geklärt, dann können folgende Tipps helfen.

• Prüfen Sie das Temperament der neuen Katze über zwei bis drei Tage, bevor Sie sie ins Haus holen.

•Versichern Sie sich, dass Sie die Zweitkatze nach drei Wochen zurückgeben dürfen, wenn’s schief
geht.

• Reiben Sie die „Neue“ mit einem getragenen T-Shirt ein, damit sie Ihren „Duft“ hat.

•Geben Sie Ihrer ersten Katze die ganze Aufmerksamkeit. Sie ist immer noch „die Beste“; daran darf nicht der geringste Zweifel aufkommen.

• Haben Sie Geduld, denn die Entwicklung einer Katzen-Freundschaft braucht Zeit.

Dennoch gibt es auch zwischen kleinen Tigern eine naturgemäße Sympathie oder Antipathie. Wenn Sie nach drei Wochen weder eine Annäherung noch die Beilegung der Feindseligkeiten beobachten, dann sollten Sie sich für das Wohl aller Beteiligten entscheiden und sich von der Zweitkatze trennen.

Ein Hund als neuer Spielgefährte?

Die Körpersprache von Hund und Katze ist verschieden, z.T. sogar konträr. Das führt leicht zu Miss verständnissen. Trotzdem kann es gut gehen – vor allem dann, wenn die Katze schon an Hunde gewöhnt war.

• Zeigen Sie der Katze zunächst den Hund, während er schläft.

• Bringen Sie die beiden zunächst in getrennten Räumen unter, damit sich die Katze an die Geräusche des Hundes gewöhnt.

• Reiben Sie den Hund mit einem von Ihnen getragenen Kleidungsstück ab, bevor der erste Kontakt zustande kommt.

• Geben Sie Ihrer Katze das Gefühl, die Hauptperson zu sein.

• Haben Sie auch hier Geduld, denn zwei so unterschiedliche Vierbeiner brauchen Zeit, sich zu beschnuppern.

Mögliche Anzeichen für Eifersucht:

• unverhoffte Unsauberkeit

• Aggressivität gegenüber dem Katzenhalter bzw. dem neuen Zwei- oder Vierbeiner im Revier

• Teilnahmslosigkeit

Achtung:
Alle genannten Verhaltensweisen können auch der Hinweis auf eine Krankheit sein. Zur Abklärung
empfehlen wir unbedingt den Besuch Ihres Tierarztes.

Quelle: „unbekannt“ Verfasser: „unbekannt“ Copyright „nicht angegeben“ bei Copyrightverletzung bitte melden, wir nehmen diesen Beitrag dann sofort heraus!