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Kopfbereich

Allgemeines zu Kopfbereich (Augen, Nase, Ohren, Mund, usw.)
Es gibt eine Anzahl an Erkrankungen im Kopfbereich. Sie können durch Wunden, aber auch durch Viren entstehen. Da es in diesem Bereich schwer ist eine Deutung bezüglich der Schwere der Erkrankung zu stellen, sollte auf jeden Fall der Tierarzt hinzugezogen werden. Eine feuchte Nase ist bei der Katze ein Anzeichen für eine Erkrankung. Bei Hunden ist es umgekehrt.
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Augenerkrankungen
Grundsätzlich muss hier als erstes gesagt werden, dass das Auswaschen der Augen mit Kamillenteelösung zu Schäden führen kann. Deswegen lieber mit klarem Wasser spülen und am besten immer sofort den TA zu Rate ziehen.

Augenliderentzündung

Sie kann verschiedene Ursachen haben. Einerseits entsteht sie häufig durch eine Wundinfektion nach verschiedenen Verletzungen, andererseits kann sie durch Viren und allergische Reaktionen ausgelöst werden.
Die Symptome sind eindeutig:
Das Augenlid schwillt an und verdeckt den Augapfel ganz oder teilweise. Dazu kommt eine erhöhte Flüssigkeitsabsonderung. Gehe am besten zum TA und lasse ihn die weitere Behandlung abklären. Oft verordnet der Tierarzt auch ein Breitbandantibiotikum.

Bindehautentzündung (Konjunktivitis)

Auch hier gibt es verschiedene Formen. Die einfachste ist der Bindehautkatarrh. Die Ursachen können vielschichtig sein. In das Auge geratene Fremdkörper, beginnende Infektionskrankheiten und zu alte Augentropfen lösen die Erkrankung aus.
Die Symptome sind nicht zu übersehen:
Zunächst tränt das Auge stark und es kommt zu schleimig-eitrigem Augenfluss. Der Bindehautsack rötet sich und schwillt durch Flüssigkeitsansammlung an. Die Katze bekommt Schmerzen und wird lichtscheu. Wird oft mit einer Salbe in den Bindehautsack behandelt. Auf jeden Fall sollte der Arzt hinzugezogen werden, der noch wirksamere Medikamente verordnen kann.

Nickhautvorfall

Diese Krankheit tritt oft bei altersschwachen und schwerkranken Tieren auf. Die Nickhaut, auch das dritte Augenlid genannt, findet man im vorderen Augenwinkel zwischen Augapfel und Lid. Erkrankt die Katze, überzieht diese feine Haut teilweise das Augenlid. Die Ursachen sind oft sehr vielschichtig:
Vergiftungen, Magen-Darm-Verstimmungen, beginnende Infektionskrankheiten (vor allem Katzenschnupfen), Wurmbefall und andere Störungen, auch seelischer Natur, können diese Krankheit auslösen. Den Nickhautvorfall selbst kann man schlecht behandeln. Der Tierarzt muss die Grundkrankheit finden und kurieren. Danach verschwindet das Krankheitsbild von alleine.

Hornhautentzündung (Keratitis)

Zunächst kommt es zu einer Entzündung der oberen Hornhautschichten. Die Hornhaut nimmt eine stahlgraue bis weißliche Farbe an und wird später undurchsichtig. Entwickelt sich die Entzündung weiter, kommt es zum Hornhautgeschwür. Durch den entstehenden Juckreiz hat die Katze das Bedürfnis, sich zu kratzen. Sie wird lichtscheu und hält das Auge geschlossen. Wegen des Schmerzes wird es nur vorsichtig berührt und geputzt. Es gibt verschiedene Formen der Keratitis. Die Behandlung ist dem Arzt vorbehalten. Er schaltet die Ursachen (Fremdkörper, Grundkrankheiten) aus und verabreicht Salben. Solange die Katze erkrankt ist, gebe sie in einen abgedunkelten Raum. Die Nahrung soll weich sein, damit das Tier sich beim Kauen nicht zu sehr anstrengen muss.

Irisentzündung (Iritis)

Auch hier gibt es verschiedene Krankheitsformen. Richtig erkennen kann diese Krankheit nur der Arzt unter Zuhilfenahme eines Augenspiegels. Die Pupille ist verengt und die Iris sieht trübe aus. Meistens geht diese Augenerkrankung mit einer anderen Krankheit einher. Hellhörig solltest Du werden, wenn Dein Kätzchen plötzlich empfindlich auf Licht reagiert und ständig die Augen zusammenkneift. Die Behandlung ist dem Arzt vorbehalten.

Glaukom (Grüner Star)

Damit bezeichnet man jede krankhafte Zunahme des Augeninnendrucks, der den Sehnerv, die Netzhaut und die Augenblutgefäße schädigt. Das Glaukom existiert in verschiedenen Formen und stellt grundsätzlich nur einen Sammelbegriff für Krankheitszustände verschiedener Ursachen dar. Ausschlaggebend für die Steigerung des Augeninnendrucks ist die Behinderung oder Verlegung des Kammerwasserabflusses. Somit kann die Augeninnenflüssigkeit nicht mehr durch den Kammerwinkel nach außen abfließen. Dadurch wird der Augeninnendruck erhöht. Der Augapfel vergrößert sich und schmerzt. Darüber hinaus kann es zu Entzündungen des Augenlids kommen. Die Katze reibt ständig am Auge herum. Letztlich wird die Sehnervpupille geschädigt, wodurch das Sehvermögen erheblich eingeschränkt wird. Wird die Krankheit nicht behandelt, kann es zur Erblindung kommen. Die Behandlung wird durch einen operativen Eingriff vorgenommen, bei dem die Linse entfernt wird. Es können auch druckmindernde Augentropfen gegeben werden. Nach der Operation muss die Katze ohnehin die speziellen Augentropfen erhalten.

Augentuberkulose

Entstehung und Verlauf siehe bei der Tuberkulosebeschreibung unter den Infektionskrankheiten.

Grauer Star

Hier kennen wir den Jugendstar, den angeborenen Star und den diabetischen Star. Bei dieser Krankheit trübt sich die Linse und zeigt eine milchglasähnliche Farbe. Auch hier können die Ursachen sehr vielschichtig sein:
Die Krankheit kann durch Diabetes, durch Verletzungen und Ernährungsstörungen des Auges entstehen. Die Therapie besteht in der operativen Entfernung der Linse. Die Nachbehandlung erfolgt durch den Arzt. Unbehandelt führt die Krankheit zur Erblindung.

Schielen

Die Ursachen sind unterschiedlich. Es kann angeboren sein, durch Verletzungen oder Tumore entstehen. Ebenfalls wird es durch Lähmung der Augennerven oder durch ungleiche Entwicklung der Augenmuskeln hervorgerufen. Beim Schielen können die Pupillen einander genähert sein, aber auch nach außen stehen. Manchmal macht sich das Schielen nur bei einer bestimmten Augenstellung bemerkbar. Die Sehkraft kann beeinträchtigt sein, wenn das Schielen auf Verletzungen oder krankhafte Prozesse zurückzuführen ist. Eine operative Behandlung kann versucht werden, ist jedoch dann nicht notwendig, wenn keine ausdrücklichen krankhaften Veränderungen vorliegen. Allerdings gibt es eine Katzenrasse, bei der das Schielen keine krankhaften Ursachen hat. So gut wie alle Siamkatzen schielen von Geburt.

Ohrenerkrankungen
Ohrräude (Otitis externa parasitica)

Sie entsteht durch Milbenbefall am äußeren Gehörgang. Der verursachende Parasit ist hier die Saugmilbe, die sich durch Eiablage am äußeren Gehörgang fortpflanzt. Nach etwa drei Wochen Entwicklungszeit mit verschiedenen Stadien schlüpfen die jungen Quälgeister aus. Bei der Nahrungsaufnahme (saugen) verletzen sie die Haut, was nach einiger Zeit zu erheblichen Entzündungen führt. Im Anfangsstadium zeigt sich zunächst ein reifartiger, grauweißer Belag, der später körnig wird und bräunlich aussieht. Im fortgeschrittenen Stadium verstopft dieser Belag den gesamten Gehörgang und führt zu eitrigen Erscheinungen, die unangenehm riechen. Während die Katze zu Beginn des Milbenbefalls einen Juckreiz verspürt und das Ohr ständig kratzt, leidet sie später unter starken Schmerzen. Das Tier ist unaufhörlich in Bewegung und aufgeregt, wodurch der Allgemeinzustand zusehends verschlechtert wird. Die Katze leidet unter Appetitmangel, wird apathisch und das Fell wirkt stumpf und ungepflegt.

Wird die Erkrankung nicht behandelt, breitet sich die Entzündung bis in das Innenohr aus, durchbricht das Trommelfell und schädigt die Nerven. Hierdurch kann die Katze sterben. Die Behandlung beginnt mit einer gründlichen Ohrreinigung durch den Tierarzt. Danach wird ein Milbenabtötendes Mittel eingeträufelt und ein Medikament zur Linderung des Juckreizes verabreicht. Nach Anweisung des Arztes wird die Behandlung durch den Katzenbesitzer zu Hause weitergeführt.

Andere Ohrenentzündungen

Es gibt noch eine ganze Reihe von Ohrenentzündungen mit ähnlichem Verlauf. Während ein Teil als Weiterentwicklung der Ohrräude zu betrachten ist, entsteht der andere Teil durch Fremdkörper und chemische Einflüsse. Darüber hinaus können auch Tumore die Ursache für ein Ohrleiden sein.

Die Entzündungsentwicklung und die Symptome sind jedoch immer ähnlich. Die Katze lässt das betroffene Ohr hängen, scharrt und kratzt sich. Dabei schüttelt sie mehrmals den Kopf. Bei Beobachtung dieser Symptome sollte auf jeden Fall der Tierarzt hinzugezogen werden. Prophylaktisch ist die regelmäßige Ohrpflege dringend zu empfehlen.

Blutohr (Othämatom)

Das Blutohr entsteht durch Verletzung der Blutgefäße, wobei die äußere Hautschicht nicht verletzt wird. Das Blut läuft unter die Haut und es bildet sich sozusagen eine Blutblase, die Juckreiz auslöst. Die Ursache für die Entstehung des Blutohrs liegt im Verhalten der Katze begründet. Die inneren Blutgefäße können durch Kämpfe, aber auch durch häufiges Kratzen und Anschlagen des Ohres entstehen. Sobald die Katze die Schwellung am Ohr verspürt, die einerseits juckt, andererseits schmerzt, kratzt sie sich nur noch sehr vorsichtig und bewegt den Kopf zeitlupenhaft. Die Behandlung besteht zunächst aus kühlen Umschlägen und einem Ohrverband, der das Ohr vor weiteren Verletzungen schützen soll. Hilft dies nicht, muss das Blutohr operativ eröffnet und nachbehandelt werden. Der Juckreiz ist unbedingt zu bekämpfen, damit die Katze sich nicht mehr kratzt. Andernfalls könnte der Teufelskreis „Blutohr – Behandlung – Blutohr“ entstehen.

Nasenerkrankungen
Nasenkatarrh (Rhinitis)

Die häufigste Ursache dieser Krankheit ist die Erkältung durch nasskaltes Wetter und Zugluft mit staubigen Partikeln. Aber auch ätzende Mittel können diese Erkrankung auslösen.

Oftmals tritt sie aber auch als Teilerkrankung einer Bakterien- oder Virusinfektion auf, besonders im Zusammenhang mit den klassischen Infektionskrankheiten. Sie kann akut und chronisch verlaufen.

Als erstes Symptom wird dem Katzenbesitzer das häufige Niesen auffallen. Bei näherem Hinsehen bemerkt er die Schwellung der Nasenschleimhäute, und bald danach tritt eine wässrige Flüssigkeit aus der Nase, die später schleimig und eitrig wird. Durch das im Nasenbereich angestaute Sekret wird die Atmung des Tieres behindert. Die Nase kann einseitig oder ganz verstopft sein, so dass die Katze mit halb geöffnetem Mund atmet. Nach einiger Zeit zeigen sich Entzündungen an den Schleimhäuten der Nase und das Kätzchen bekommt Schluckbeschwerden. Wird diese Erkrankung nicht rechtzeitig behandelt, geht die Entzündung auf die Nebenhöhlen über.

Die Behandlung besteht aus Antibiotika- und Vitamingaben. Darüber hinaus muss dem Tierchen die Nahrung in weicher Form angeboten werden, da es möglicherweise nicht gut schlucken kann. Die Nase muss regelmäßig mit Paraffinöl gereinigt und mit Vaseline oder einer Antibiotikasalbe versorgt werden. Inhalationen, Nasentropfen und Sprays nach ärztlichem Rat sind ebenfalls ratsam.

Sinusitis (Entzündung der Nebenhöhlen)

Die Ursachen der Sinusitis sind oftmals die gleichen wie beim Nasenkatarrh. Häufig entsteht die Entzündung der Nebenhöhlen als weitere Erkrankung des Nasenkatarrhs.

Die Symptome sind für den Laien zunächst nicht ganz so offensichtlich. Das Tier reagiert auf Druck an der Stirn empfindlich und lässt Schmerzen erkennen. Bei genauerer Betrachtung sieht man die vorgefallene Nickhaut und bei vorangeschrittener Erkrankung leidet die Katze unter Tränenfluss und schwerer Atmung. Wird das kleine Stirnloch durch Sekretstau verschlossen, kommt es zu Flüssigkeitsansammlungen (Ödemen) zwischen den Augen.

Die genaue Diagnose wird durch das Röntgenbild gesichert. Die Behandlung besteht aus Bestrahlung mit Rotlicht, Inhalationen mit Aerosol und den bereits genannten Medikamenten bei der Rhinitiserkrankung.

Erkrankungen des Kehlkopfs
Die Katze bekommt zunächst einen trockenen Husten, der später durch die überreichliche Sekretbildung feucht wird. Die Stimme des Tieres kann heiser werden und in schlimmen Fällen ganz aussetzen. Das Kätzchen öffnet dann das Mäulchen, bekommt aber keinen Ton heraus. Die Temperatur ist erhöht und die Katze leidet unter Fressunlust. Die Ursachen für diese Erkrankung sind ähnlich wie beim Nasenkatarrh und bei der Sinusitis. Behandelt wird das Kätzchen wie bei der Sinusitis. Es bekommt viel Frischluft, die auf keinen Fall trocken sein darf. Darüber hinaus stellt man in geschlossenen Räumen Wasserbehälter auf die Heizkörper, damit die Luft befeuchtet wird. Vitamin-C- Gaben sind nach Befragen des Arztes ratsam.
Rachenraum und Zähne
Alle Entzündungen haben immer einen ähnlichen Verlauf. Wir kennen die Entzündung der Mundschleimhaut (Stomatitis), die Entzündung des Zahnfleisches (Gingivitis), die Zungenentzündung (Glossitis) und die Mandelentzündung (Tonsilitis). Die betroffenen Stellen röten sich zunächst, danach schwellen sie an und bekommen eine kräftige dunkelrote Fleischfarbe. Die Temperatur ist innerhalb der entzündeten Bereiche erhöht. Ursachen können Verletzungen, Zahnwechsel, Verbrennungen, unverträgliches Futter oder Infektionen sein. Als unterstützende Behandlung kann neben den verordneten Medikamenten eine Kamillen- oder Salbeiteespülung vorgenommen, und die erreichbaren Schleimhäute dürfen auch mit Rosenhonig eingepinselt werden. Die Nahrung ist auf das jeweilige Krankheitsbild einzustellen, da die Katze in diesem Zustand wahrscheinlich nicht gut beißen und schlucken kann. Unter alternative Medizin findest Du weiterführendes zu Salbeitee bei Zahnfleischentzündungen.

Zahnstein

Entsteht durch mangelnde Zahnpflege. Die Zahnbeläge setzen sich fest und verhärten. Vermieden wird Zahnstein durch Fütterung von Lebensmitteln, die von der Katze kräftig gekaut werden müssen. Halbgegarter Pansen ist hier vorteilhaft. Durch den kräftigen Biß scheuem sich die Zahnbeläge ab. Hat sich Zahnstein erst einmal gebildet, muss er vom Arzt mit entsprechenden Instrumenten entfernt werden. Man bemerkt den Zahnstein durch ständige Blutungen des Zahnfleisches oder durch Braunfärbung der Zähne. Lese hierzu auch den Ratgeber: „Zahnlose Räuber“.

Zahnfleischtaschen

Sie entstehen durch Zahnstein. Es bilden sich kleine Spalten am Zahnfleischansatz, in die sich Nahrungsmittelreste festsetzen. Dadurch kommt es zu Entzündungen. Behandlung: Pinselung mit einem verordneten Medikament. Kamillen- oder Salbeiteespülungen. Bei Besserung leichte Zahnfleischmassage und regelmäßige Zahnpflege durch geeignete Fütterung.

Eine detaillierte Übersicht zum Thema Zahnerkrankungen findet ihr unter www.vet-dent.com/wissenswertes.htm