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Hautparasiten

Allgemeines zu Hautparasiten/Hautkrankheiten
Hautkrankheiten kommen bei einer Wohnungskatze nicht so häufig vor, wie bei einer freilaufenden Katzen. Durch eine ausreichende Hygiene kannst Du bestimmten Erkrankungen Deiner Katze vorbeugen. Sollte es dennoch der Fall sein, dass Deine Katze an einem Hautparasit/ einer Hauterkrankung leidet, so suche sofort einen Tierarzt auf. So kannst Du auf jeden Fall schnellstmöglich die nötigen Schritte/die Behandlung einleiten.
Der Katzenfloh
Er ist einer der bekanntesten Hautparasiten der Katze. Besonders aktiv ist er in der warmen Jahreszeit. Seine Eier legt er in staubigen Ritzen, Ecken und im Lager der Katze ab. Das Blut der Katze ist seine Nahrung. Die Nahrungsaufnahme erfolgt stechend-saugend. Notfalls wechselt er auch auf den Menschen über. Der Katzenfloh gilt als Zwischenwirt verschiedener Bandwurmarten. Im Grunde hat jeder Warmblütler seinen eigenen Floh. Auf der Suche nach Nahrung kann die spezifische Flohart eines Tieres aber auch auf andere Tiere übergehen. Insgesamt gibt es etwa 1500 Floharten, wovon 80 in Europa leben.
Bereits aus drei Flohweibchen können in nur drei Wochen 1000 neue Flöhe und ca. 200.000 entwicklungsfähige Eier hervorgehen – eine wahre Flohexplosion. 90 Prozent aller Katzen und Hunde werden mindestens einmal in ihrem Leben von Flöhen befallen. Das Risiko ist im Frühjahr und Sommer besonders groß, denn die Parasiten entwickeln sich bei Wärme und hoher Luftfeuchtigkeit besonders gut. Mangelnde Kenntnisse über den Entwicklungszyklus der Flöhe und unzureichende Behandlungsmethoden lassen den Flohbefall zu einem langwierigen und auch ernsthaften Problem werden. Flöhe sind ein gesundheitliches und ein hygienisches Problem. Denn die erwachsenen Flöhe im Fell des Tieres machen gerade einmal fünf Prozent der Flohpopulation aus. Dagegen bilden Floheier, -larven und -puppen zusammen 95 Prozent der Flohbevölkerung, die sich größtenteils in der Umgebung des Tieres verteilen und sich hier unbemerkt zu erwachsenen Flöhen entwickeln und die Flohexplosion fortsetzen.Symptome: Häufiges Scharren und Kratzen, Fellschütteln und Fellzuckungen. Gelegentlich kleine Knötchen in der Haut.

Therapie: Wirksam ist Flohpuder, das in allen Apotheken und ärztlichen Hausapotheken erhältlich ist. Es gibt aber auch ein Injektionsmittel, das zwar nicht direkt für diesen Zweck entwickelt wurde, aber gegen alle Parasiten hilft. Frage Deinen Tierarzt. Prophylaktisch solltest Du durch Desinfektion gute hygienische Verhältnisse schaffen. Empfehlenswert ist hier auch ein Katzenhalsband und ein Dampfreiniger, der nicht nur der Katze gegen Flöhe hilft, sondern auch die Hausmilbe tötet. Weitere Informationen unter Pflege/Medizin.

Die Zecke
Sie kennt jeder Katzenfreund. Ähnlich wie der Floh, lebt auch sie vom Blut ihres Opfers. Häufig tritt sie in den Spätsommermonaten auf. Die Zecke sitzt auf Sträuchern und Gräsern und wird durch die Wärmeausstrahlung sowie C0-2-haltiger Luft (durch Geruchswahrnehmung) und den verursachten Vibrationen vorbeistreifender Tiere angezogen. Sie lässt sich in das Fell der Katze fallen oder kriecht dorthin. Mit den Beißwerkzeugen bohrt sie sich in die Haut. Zecken können, ebenso wie Flöhe, verschiedenste Krankheitserreger auf die Katze übertragen: neben Borrelien sind dies Ehrlichien (das sind Bakterien) und die Babesien (hierbei handelt es sich um einzellige Blutparasiten). Glücklicherweise sind ernsthafte Ehrlichiose- bzw. Babesiose-Erkrankungsfälle in Deutschland noch sehr selten – doch der „Katzen- und Hundetourismus“ stellt hier ein nicht zu unterschätzendes Gefahrenpotential dar. Die am weitesten verbreitete Zecke in Deutschland ist der sogenannte Holzbock.

Nachdem die Zecke sich auf der Katze eingeniestet hat, lässt sie sich noch einige Minuten Zeit. Danach sucht sie einen geeigneten Platz, die Suche kann einige Stunden dauern, bevorzugt werden von ihr warme u. geschützte Bereiche an Brust, Hals und Nacken. Das Andocken braucht deshalb solange, weil es ja möglichst unauffällig passieren soll – die Zecke hat schließlich vor, hier mehrere Tage zu verweilen. Für eine ausreichend große Mahlzeit braucht sie nämlich zwischen vier und 10 Tagen. Damit sie in der Zeit nicht entdeckt wird, bildet sich im Zeckenspeichel gerinnungshemmende Substanzen sowie Stoffe, die entzündungshemmend und lokal betäubend wirken, zudem Materialien, die die Zecke regelrecht in der Haut der Katze verankern.
Letzteres ist auch der Grund dafür, weshalb sich angezogene Zecken so schwer entfernen lassen: deshalb immer mit der Zeckenzange entfernen, auf alte Hausrezepte verzichten!

Symptome: Wie beim Flohbefall. Stirbt eine Zecke in der Haut ab, kommt es zu schweren Entzündungen.

Therapie:  Entfernen der Zecke mit einer Zeckenzange.. Damit ist es sehr simpel, die Zecke vernünftig zu entfernen. Die Kosten liegen bei ca. 3-5 Euro. Entfernen der Zecke: Fasse die Zecke weit vorne am Kopfansatz und ziehe sie mit einem Ruck aus der Haut. Darauf achten, dass der Kopf nicht stecken bleibt, da es sonst zu Entzündungen kommen kann.

Prophylaxe: Es gibt verschiedene Möglichkeiten, seine Katze vor (massivem) Zeckenbefall zu schützen. Zum Beispiel:

  • Durch das Aufbringen von Insektiziden auf ihren Körper (Spot-On)
  • oder Kontaktinsektizide als Pump-Spray
  • oder Halsbänder mit Insektizidbeschichtung
  • oder homöopathische bzw. Naturheilmittel (nur bedingt z.B. Aromaöle, die aber meist nicht gut von der Katze vertragen werden)
  • und natürlich das regelmäßige gründliche Absuchen des Katzenfells
Die Herbstgrasmilbe
Dieser Parasit befällt das Kätzchen an den weichen Hautstellen des Körpers. Bevorzugt werden die Zwischenzehenräume, der Unterbauch und das Gesicht. Die Milben haben eine rötliche Farbe und sind in der abgeschabten Haut zu finden. Gelegentlich bilden sich an den befallenen Stellen kleine Flecken.

Symptome: Kratzen und Scharren, Fellschütteln, häufiges Kratzen am Ohr.

Therapie: Speziell dafür vorgesehenes Puder. Einschäumen mit Pedixolseife. Der Schaum muss trocknen können und die Katze darf ihn unter keinen Umständen ablecken. Einreibungen mit anderen Spezialmitteln. Befrage auf jeden Fall den Tierarzt.

Die Raubmilbe
Von diesem Parasit wird unsere Katze seltener befallen. Es gibt verschiedene Raubmilbenarten. Sie legen ihre Eier an den Haarwurzeln ab und ernähren sich von den Schuppen. Übertragen werden sie von Hunden und Kaninchen. Der Mensch kann auch befallen werden.

Symptome: Mäßiger Juckreiz und eine große Anzahl von Schuppen. Die Milben sind auf einer hellen Unterlage relativ gut zu sehen.

Therapie: Behandlung mit speziellem Puder und speziellem Waschmittel. Auf jeden Fall den Arzt befragen!

Madenfraß
Symptome: Die Katze stinkt und stellt sehr bald die Nahrungsaufnahme ein. In schwierigen Fällen kann rasch der Tod eintreten.

Ursachen: An Verklebungen und Absonderungen unzugänglicher Körperstellen (Aftergegend usw.) legen Fliegen ihre Eier ab. Die Maden schlüpfen und fressen an der Katze. Da das Kätzchen diese Stellen nicht putzen kann, kommt es bald zu größeren Gesundheitsschäden. Heimgesucht werden vor allem ungepflegte und schwache Katzen.

Behandlung: Die Haare an den betreffenden Stellen müssen entfernt werden. Die Larven werden abgenommen und vernichtet. Das Tier muss dem Tierarzt vorgestellt werden, der die Wunde ausschneidet, damit keine weitere Infektion entstehen kann. Nach dem operativen Eingriff erfolgt die Wunddesinfektion. Danach eine peinlich genaue Pflege durch den Katzenhalter nach Anweisung des Arztes.

Folgeschäden: Da die Maden Gift absondern, erfolgt in kurzer Zeit eine Wundinfektion mit raschem Tod. Nach erfolgreicher Behandlung können noch verschiedene Organe durch die Gifteinwirkung eine Zeitlang geschädigt sein.

Ernährung: Nach Anweisung des Arztes.

Haarbruch
Symptome: Gebrochenes, schütteres Haar in der Rückengegend.

Ursachen: Mangelnde Fellpflege und besondere Beanspruchung bei herumstreunenden Katzen. Ernährungsstörungen.

Behandlung: Futterumstellung und Vitamingaben.

Ernährung: Nach Maßgabe des Arztes.

Haarverfilzungen
Symptome: Büschelweise zusammenhängendes Haar. Struppiges Fell.

Ursachen: Mangelnde Fellpflege.

Behandlung: Herausschneiden der Verfilzungen, gelegentliche Haarwäsche und tägliche Haarpflege.

Ekzem
Symptome: Entzündung, die flächenhaft ausgebildet ist. Juckreiz; die Katze kratzt oder leckt sich häufig.

Ursachen: Mangelnde Pflege, Parasitenbefall, Verletzungen durch Scharren und Kratzen. Falsche Ernährung, Diabetes, Leber-, Magen- und Nierenleiden, Stoffwechselstörungen.

Formen: Akutes Ekzem (linsengroße rötliche Gebilde mit Bläschen, Juckreiz). Chronisches Ekzem (Schwellungen in der Kehlgegend, an der Halspartie, Rückenpartie und Lendengegend mit mäßigem Juckreiz).

Behandlung: Abscheren der Haare, damit Luft und Sonne heilend auf die Haut wirken können. Auslauf an der frischen Luft verschaffen. Behandlung der inneren Störungen. Reinigen der Ekzemkruste mit dreiprozentiger Wasserstoffperoxidlösung. Auftragen eines Brandliniments nach Maßangabe des Arztes. Halskragen anlegen.

Folgeschäden: Narben, Fellausdünnungen für längere Zeit.

Ernährung: In Absprache mit dem Arzt.

Chronische Entzündung
Vorkommen: An der Mundschleimhaut, den Lippen, der Bauchhaut und an den Extremitäten.

Ursachen: Unhygienische Haltung, verschmutzte Umwelt, chemische Umwelteinflüsse, ständige kleinere Verletzungen.

Symptome: Starke Rötung mit einhergehender Schwellung, die Entzündungsstelle hat erhöhte Temperatur, gelegentlich blutet der Entzündungsherd und es kommt zu Eiterungen.

Behandlung: Schaffung hygienischer Verhältnisse und Sauberhalten der Umwelt. Fachgerechte Versorgung von Wunden und tägliche Pflege.

Ernährung: Vollwertig, mit Vitamin- und Mineralgaben.

Abszesse
Symptome: Es bilden sich Ödeme (Flüssigkeitsansammlungen) in der Haut, die schmerzhaft sein können. Meistens weisen die betroffenen Stellen eine erhöhte Temperatur auf. Das Allgemeinbefinden der Katze ist stark herabgesetzt. Das Tier ist matt und reduziert die Nahrungsaufnahme. Später entstehen an den betroffenen Hautstellen eitrige Höhlen.

Ursachen: Beiß-, Kratz- und andere Wunden, die durch krankmachende Keime infiziert werden.

Therapie: Abszessreife abwarten. Danach erfolgt die chirurgische Eröffnung, Desinfektion und Wundversorgung. Nur der Arzt darf einen Abszess behandeln.

Folgeschäden: Narben und ausgedünnte Haarstellen, die sich jedoch im Laufe der Zeit regenerieren.

Ernährung: Nach Ratschlag des Arztes.

Fettschwanz
Er entsteht durch zu starke Talgproduktion. Meistens wird die Oberseite des Schwanzes durchfettet. Langhaarkatzen sind besonders gefährdet. Vermeiden kann man den Fettschwanz durch die tägliche Fellpflege.
Warzen
Symptome: Es entstehen grießkorngroße Erhebungen (Papeln) auf der Haut, die porös sein können. Oft ist der Kopf betroffen. Die Warzen können auch in Gruppen auftauchen.

Ursachen: Virusinfektion.

Behandlung: Wegätzen oder Wegbrennen durch den Tierarzt.

Geschwülste
Symptome: Mehr oder weniger große Erhebungen auf der Haut, die durch Druck schmerzen können. Befallen kann jeder Körperteil der Katze sein. Die Geschwülste können festsitzen oder auch unter der Haut verschiebbar sein.

Ursachen: Wundinfektionen, innerer Infekt.

Behandlung: Operative Entfernung und Medikamentengabe durch den Arzt.

Folgeschäden: Organbeeinträchtigungen.

Ernährung: Nach Angaben des Arztes.

Hautpilzerkrankungen
Verursacher sind Hautpilze der Gattung Microsporum und Trichophyton. Microsporum canis ist mit großem Abstand der häufigste Erreger einer Hautpilzerkrankung bei der Katze. Die Übertragung erfolgt vorwiegend direkt von Katze zu Katze. Die überall in der Wohnung verteilten Pilzsporen sind sehr widerstandsfähig und bleiben in der Umwelt lange Zeit ansteckungsfähig. Deshalb kann die Pilzerkrankung auch durch die Hände, durch Kleider und Schuhe des Menschen, durch Transportkäfige, Bürsten und andere Gegenstände übertragen werden. Besondere Gefahren gehen von der Zusammenkunft vieler Katzen aus verschiedenen Haushalten in Tierhandlungen, Katzenpensionen und Tierheimen sowie auf Katzenausstellungen aus.

Krankheitsanzeichen: Von der Zeit der Ansteckung bis zum Auftreten der ersten Haut- und Haarveränderungen verstreichen mind. l bis 2 Wochen. Oft entstehen runde oder ovale, teilweise zusammenfließende haarlose Bezirke. Die Haut ist an diesen Stellen häufig verdickt, und am Rand ist eine wallartige Erhöhung erkennbar. Die Haare brechen oft wenige Millimeter über der Hautoberfläche ab. Manchmal sind Schuppen und Krusten vorhanden. Der Juckreiz fehlt am Anfang meistens, kann aber später bei Verschlimmerung der Entzündung auftreten. Bei einigen Katzen sind die Befunde nicht so auffällig, sie haben nur ein stumpfes Fell mit teilweise vermehrter Schuppenbildung. Manche Katzen sind ganz ohne sichtbare Haut- und Haarveränderungen mit Pilzen besiedelt. Sie haben für die Übertragung eine besondere Bedeutung.

Vorbeugung und Behandlung: Weil z.B. Milbenbefall ganz ähnliche Symptome hervorrufen kann, stellen die Tierärztin oder der Tierarzt die Diagnose nicht nur aufgrund der bloßen Krankheitsanzeichen. Häufig sind Zusatzuntersuchungen, wie z.B. die Betrachtung mit einer UV-Licht-Lampe erforderlich. Sicherheit kann ein sogenanntes Hautgeschabsel bringen, bei dem mit einer Klinge Hautschuppen, Haare und Krusten abgenommen werden. Diese Probe wird dann für die mikroskopische Beurteilung und zur Anzüchtung der Pilze auf einem speziellen Nährmedium verwendet. Leider dauert es manchmal einige Wochen bis das endgültige Laborergebnis vorliegt. Bei hochgradigem Pilzbefall müssen langhaarige Katzen geschoren und mehrere Wochen mit Tabletten und mit pilztötenden Lösungen behandelt werden. In der Wohnung müssen wenigstens alle Bereiche in und um die Lieblingsplätze der Katze sowie alle Spiel- und Pflegegerätschaften mehrmals gereinigt und desinfiziert werden. Alle tierärztlichen Anweisungen sollten gewissenhaft durchgeführt werden – es handelt sich um eine hochansteckende Krankheit, die auch auf den Menschen übertragbar ist!