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Geburt

Geburt
Bei den meisten Katzen verläuft der Geburtsvorgang völlig unproblematisch. Dennoch gibt es einige Punkte, die Du beachten solltest. Bevor Du Deine Katzen decken lässt, empfiehlt sich eine Voruntersuchung beim Tierarzt. Etwa ab der fünften Woche der Trächtigkeit kannst Du ihre Futterration erhöhen und allgemein darauf achten, dass sie eine ausgewogene Ernährung erhält. Die Trächtigkeit dauert ungefähr 63-65 Tage. Einen Tierarzt benötigt die Katze meistens nur, wenn die Geburt nach 65 Tagen noch nicht erfolgt ist oder wenn die Wehen länger als vier Stunden dauern und starke Blutungen auftreten. Macht die Katze bei der Geburt den Eindruck, dass es ihr wirklich schlecht geht, solltest Du den Tierarzt sofort holen. Nach einer starken Presswehe erscheint die Fruchtblase und mit ihr das erste Junge. Die Mutter beißt die Fruchtblase auf, durchbeißt die Nabelschnur, und weitere Junge werden geboren. Der Wurf kann ein bis acht Junge betragen. Nach der Geburt verdient die Katzenfamilie Ruhe, wenn Du Dich vergewissert hast, dass keines der Kinder erdrückt werden kann, dass kein Junges sich verkriechen kann, und dass die Mutter über genügend Milch verfügt. Wenn Du eine Milchdrüse vorsichtig zwischen zwei Fingern zusammenpresst, müsste ein Tropfen Milch erscheinen. Hat die Katzenmutter auch nach etwa sechs Stunden noch keine Mich, muss der Tierarzt geholt werden. Falls Totgeburten bei dem Wurf sind, müssen sie sofort entfernt werden. Während der Stillperiode ist es wichtig, dass die Katzenmutter weiterhin besonders nahrhaftes Futter erhält. Nach etwa drei Wochen kannst Du die Mahlzeiten verringern, nach ungefähr sechs bis acht Wochen sollte die Futtermenge wieder normal sein, allerdings hat die Katze immer noch einen erhöhten Vitaminbedarf!

Wenn die Mutter nicht weiß, was zu tun ist
Zunächst muss das Baby aus der Fruchthülle befreit werden (mit dem Kopf beginnen). Es kann sinnvoll sein, das Baby auszuschleudern, um womöglich aspiriertes Fruchtwasser aus den Atemwegen zu entfernen, dazu wird der Welpe sicher mit dem ganzen Körper (Kopf bitte ebenfalls sicher fixieren) umfasst und dann in zügigen Abwärtsbewegungen mit dem Kopf nach unten ausgeschleudert. Auch ein Absaugen des kleinen Kätzchens mit dem Mund kann den gewünschten Erfolg bringen. Lasse Dir das Vorgehen von einem erfahren Züchter oder dem Tierarzt vor dem Termin demonstrieren.

Die Welpen müssen nun abgenabelt werden. Dazu ist es am praktischsten, mit den gründlich gesäuberten Händen die Nabelschnur ca. zwei Zentimeter vom Welpen weg mit den Fingernägeln erst blutleer zu reiben und dann mit den Fingernägeln „durchzuknibbeln“. Durchschneiden mit der desinfizierten Schere erzielt den gleichen Effekt. In vielen Büchern lies man, man soll die Nabelschnur abbinden und dann durchschneiden. Ist der Welpe aber sehr agil, dreht und wendet sich und schreit, dauert dieses Handling mit dem sterilen Zwirn oft zu lange. Obendrein ist der Welpe oft noch mit der noch in der Mutter befindlichen Nachgeburt verbunden, dreht und wendet sich die Mutter ebenfalls, wird ein Abbinden oft sehr schwierig, so dass sich die erste Variante des Abnabelns als wesentlich leichter praktikabel herausgestellt hat.

Nun muss der Welpe trockengebügelt werden. Dazu nimmt man am besten ausgekochte Frottierhandtücher, die nicht weichgespült sein sollten. Rubbeln Sie ruhig kräftig, denn Sie stimulieren so die Atmung des Welpen. Nun verbringt man den trockenen Welpen an den Bauch der Mutter, wo er beginnt eifrig nach den Zitzen zu suchen.

Die Nachgeburt wird der Mutter vorgelegt, damit sie sie fressen kann. Manche Mutterkatzen nehmen sie nur klein geschnitten an.

Komplikationen bei der Geburt können sein:

·         primäre Wehenschwäche

·         sekundäre Wehenschwäche

·         trockener Geburtskanal

·         Beckenenge bzw. „Rachitisches Becken“

·         Einhorngravidität (alle Welpen liegen in einem Uterushorn)

·         zu großer Welpe

·         Uterussruptur (die Gebärmutter reißt)

·         zwei Welpen treten gleichzeitig in den Geburtskanal ein

·         fehlerhafte Haltung der Welpen

Checkliste für die Geburt

Wurfkiste, Bettlaken, Einlagen, Frottierhandtücher, Babywaage
Telefon, Telefonnummer des Tierarztes in Reichweichte,
Uhr, Rotlichtlampe, Wärmflasche, Transportbehälter, Schere, Desinfektionsmittel, Fieberthermometer
Katzenmilchersatz, Babyflasche,
Quelle: Auszugsweise aus einigen Fachzeitschriften bzw. Zusendungen

Lese zur Geburt auch weiterführende Informationen in der Katzenkinderfibel unter Katzenwelt/Ratgeber.
Entwicklung bis zur Geburt
Tage nach der Befruchtung Entwicklungszustand
5-7 Embryonen wandern in die Gebärmutterhörner
12-15 Einnistung der Embryonen in die Gebärmutterschleimhaut
24 Tastsinn der Früchte erstmals nachzuweisen
28 Früchte mit Fruchthüllen im Bauch der Katze zu ertasten
35 Vergrößerter Leibesumfang sichtbar
50 Knochen der Früchte im Röntgenbild zu erkennen
54 Stellreflex der Früchte bildet sich aus
voll entwickelt in 5. Lebenswoche
64 (58-69) Geburt zu erwarten
Die Geburtsdauer beträgt in etwa 30 Minuten pro Frucht – die normale Geburt ist nach spätestens 24 Stunden abgeschlossen.
Geburtenkontrolle
In der Bundesrepublik gibt es viele Katzen, deren Haltung nicht immer den Vorstellungen des Tierfreundes entspricht. Allein aus tierschützerischen Gründen sollte deshalb eine wirksame Geburtenkontrolle durchgeführt werden. Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten. Durch Verabreichung von Mitteln, die den Geschlechtstrieb kurzzeitig unterbrechen, erreicht man einen relativen Erfolg. Doch diese Mittel können auf Dauer gesehen auch Nebenwirkungen haben. Hier berät Dich Dein Tierarzt gern. Eine endgültige, aber auch erfolgreiche Lösung ist die Kastration. Beim Kater werden unter Narkose die Hoden entfernt, wodurch die Samenbildung unterbleibt. Der Katze amputiert man die Ovarien (Eierstöcke) und, sofern erforderlich, einen Teil der Gebärmutter.
Entwicklungsphasen des Katzenkindes
1. Tag
Kätzchen können noch nichts sehen, wenn sie zur Welt kommen. Sie entwickeln innerhalb kurzer Zeit einen ausgeprägten Geruchs- und Tastsinn, durch die sie schnell die Nahrungsquelle finden. Sie sind noch nicht sehr aktiv und klettern nur zögernd und recht unbeholfen im Nest herum. Auf Helligkeitsunterschiede reagieren sie schon gut und zucken bei plötzlicher Einwirkung heller Lichtquellen zusammen. Das Geburtsgewicht bewegt sich zwischen 80 und 110g. Die Tiere schlafen sehr viel und sind nur zu den Mahlzeiten wach.2. Tag
Die Kätzchen haben jetzt durchschnittlich schon 15g zugenommen. Sie saugen kräftig bei der Mutter mit dem deutlich erkennbaren Milchtritt. Der Milchtritt ist eine angeborene Verhaltensweise, der da zu dient, den Milchfluss beim Muttertier anzuregen. Die kleinen Katzenpfoten treten, meistens mit gespreizten Krallen, links und rechts auf den Zitzenansatz.3.-7. Tag
Jetzt wiegen die Kleinen schon 30g mehr. Der Geruchssinn ist schon recht gut entwickelt. Obwohl die Kätzchen noch nichts sehen können, fauchen sie mit einem zarten „fffffff“, wenn jemand mit einem fremdartigen Geruch in ihre Nähe kommt. Auch der Tastsinn hat Fortschritte gemacht. Problemlos finden sich die Tiere im Fell der Mutter zurecht und können bereits Fellpartien und ihre nähere Umgebung im Körbchen unterscheiden. Am 7. Tag öffnet das erste Kätzchen die Augen. Sie sind nur halb geöffnet und das Tierchen kann noch nichts sehen.

8. Tag
Jetzt ist schon ein deutliches Schnurren zu hören. Es klingt zwar noch abgehackt, aber immerhin schon nach richtiger Katze. Noch etwas unbeholfen beginnen die Kätzchen, sich Bauch und Pfoten zu belecken. Auch an Gewicht nehmen sie weiter zu. Das schwerste wiegt jetzt 250g, also bereits 150g mehr als bei der Geburt. Die Krallen können schon gut eingezogen werden, gehen aber noch nicht ganz in die Hautfalte zurück.

9. Tag
Das letzte Kätzchen öffnet die Augen. Bei seinen Geschwistern sind die Augen bereits völlig offen. Allerdings können die Tierchen ihre Umgebung noch nicht vollständig wahrnehmen, da ihre Augen noch trübe sind.

10.-17. Tag
Die Kätzchen beginnen, ihre Umwelt genauer zu erforschen. Neugierig kriechen sie zum Nestrand und versuchen, über ihn hinwegzuklettern. Wenn sie jedoch merken, dass es abwärts geht, ziehen sie sich schnell wieder zurück. Sie werden aber zusehends mutiger.

18. Tag
Etwa um diese Zeit können die Kätzchen richtig sehen. Tapfer lassen sie sich über den Nestrand kullern. Werden sie zurückgesetzt, beginnen sie das Aussteigen von vorne. Die Kätzchen reagieren auch prompt auf visuelle Reize. Die Fingerkuppe wird mit den Augen verfolgt und das Köpfchen dreht sich mit.

19. Tag
Jetzt spielen die Kätzchen schon fleißig miteinander. Es finden kleine Kämpfe statt, die allesamt aber noch unbeholfen wirken. Wenn eines der Kätzchen über den Nestrand klettert, mischt sich die Katzenmutter in das Spiel ein und fasst ihr Kind am Nacken. Dabei trippelt sie recht energisch mit den Hinterfüßen nach dem Katzenjungen. Dann jedoch besinnt sie sich und lässt das Junge los. Deutlich kann man beobachten, wie die Mutter sichtlich darauf lauert, mit ihren Kindern spielen zu können.

20. Tag
Das schwerste Kätzchen wiegt jetzt 370g, es hat also sein Geburtsgewicht um fast das Dreifache überschritten. Es ist auch schnell herangewachsen und misst jetzt 25cm mit Schwanz. Im Nest gehen die Tiere jetzt ein und aus. Es macht ihnen sichtlich Spaß, ihre Umwelt zu erforschen. Mimik und Gestik sind auch schon ausgeprägter: Die Tiere gehen bei Fremden bereits mit einem leichten Katzenbuckel in Abwehrstellung, legen die Ohren am Kopf an, sträuben das Fell, fauchen leise und kauern sich auf den Boden. Die Körperpflege ist differenzierter geworden.

21.-22. Tag
Als Mutter Katz kurz außer Haus ist, harnt eines der Kätzchen ins Nest. Es scharrt jedoch noch nicht und kann auch mit der bereitgestellten Katzentoilette nichts anfangen. Die Toilette wird ab jetzt allen Kätzchen immer wieder gezeigt.

23.-24. Tag
Die Jungen haben sich prächtig entwickelt. Ein Teil der Schneidezähnchen ist bereits durchgebrochen. Das komplette Milchgebiß der kleinen Katzen umfasst 26 Zähnchen. Der Durchbruch der Milchzähne kann bereits mit dem 8. Lebenstag beginnen und ist in der Regel nach 30 Tagen abgeschlossen. Bereits nach zwei Monaten beginnt das Milchgebiß sich zu verändern. Das komplette bleibende Gebiß ist mit etwa sieben Monaten ausgebildet und umfasst 30 Zähne.

25.-26 Tag
Die Kätzchen haben weiter zugenommen und so eine schöne Körperfülle entwickelt. Mutter Katz macht ausgedehntere Spaziergänge und kehrt lediglich noch zum Spielen und Saugen zu ihren Jungen zurück. Obwohl die kleinen Kerlchen recht lebhaft sind, benötigen sie noch sehr viel Schlaf. Im abgedunkelten Zimmer schlafen sie die ganze Nacht über. Erst morgens, wenn jemand das Zimmer betritt, kommen sie aus ihrem Körbchen.

27.-28. Tag
Dies ist ein besonderer Katzentag. Ab nun wird zugefüttert, da bei der Mutter die Milch langsam versiegt. Die Kätzchen stellen sich bei ihrem ersten Milchtrunk recht unbeholfen an. Sie niesen und husten dabei. Aber sie lassen nicht locker und damit ist der erste Schritt der Zufütterung gelungen.

5.-6. Woche

Nun wird die Körpersprache differenzierter. Die Entwicklung der Beutefanghandlungen beginnt. Die munteren Kerlchen werden der Mutter zur Last. Das angebotene Dosenfutter schlingen sie nach einer kurzen Probe ohne weiteres hinunter.

7.-8. Woche
Nun ist die Feinmotorik schon ganz gut entwickelt. Die Kätzchen üben fleißig Anschleichen und Fangen. Es macht ihnen Spaß überall hochzuklettern und der Mutterkatze ins Ohr zu beißen. Manchmal treiben es die Kleinen allerdings so sehr auf die Spitze, dass sich die Mutter zurückzieht.

Quelle: „zugesendetes Material“ Verfasser: „unbekannt“