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Lexikon T

Tagesablauf
Katzen leben nach einem geregeltem Tagesablauf. Es fällt auf, dass sie zu bestimmten Zeiten nach Futter suchen, schlafen und ihre Jungen säugen, welche auch stets ungefähr um die gleiche Zeit spielen. Da sich Katzen auf einen vorgegebenen Zeitplan einstellen, ist es für ihr Wohlbefinden wichtig, bestimmte Fütterungszeiten einzuhalten. Sie haben eine „innere Uhr“ und können unruhig werden, wenn die Fütterungszeit naht. Wird diese Zeit überschritten, so machen sie gerne durch lautes Maunzen auf sich aufmerksam.

Teaniasis
Bandwurmbefall. Krankheitserscheinungen selten. Der Bandwurm ist als platte, bandnudelartige, ca. 2cm lange Glieder im Kot erkennbar. Die Behandlung ist nur dann sinnvoll, wenn die Zwischenwirte vernichtet werden. Am Besten den Freigang unterbinden oder ausschließlich gekochtes Fleisch oder Fisch füttern.

Taurin
Im Jahre 1970 berichteten Forscher, dass sie bei 25 Katzen in New York eine Netzhautdegeneration festgestellt hatten. 4 Jahre später wurde diese Diagnose auch bei anderen Tieren festgestellt, aber eine ernährungsbedingte Ursache für unwahrscheinlich gehalten. Nach einigen Jahren haben dann andere Wissenschaftler bewiesen, dass ein Mangel an Taurin, einer Aminosäure, die Erkrankung verursacht: Sie hatten ihre Tiere ausschließlich mit für Katzen minderwertigem Hundefutter ernährt, in dem dieser Stoff nicht enthalten war. Im Gegensatz zu Katzen können Hunde nämlich das Taurin selbst herstellen. Taurin spielt eine wichtige Rolle bei der Synthese von Gallensalzen und damit auch bei der Aufnahme von Fetten. Heute steht fest, dass diese Aminosäure, die in den meisten Fleischsorten enthalten ist und der Katzenfertignahrung außerdem in bestimmten Mengen zugesetzt wird, für eine normale Gallenfunktion sorgt. Außerdem verhindert sie die Degeneration der Netzhaut, das Zusammenklumpen von Blutplättchen, Herzerweiterung, nervöse Reizbarkeit und weitere Störungen. Ein verantwortungsvoller Katzenhalter sollte sein Tier keinesfalls mit Hundefutter ernähren!

Telegonie
Auch als Fernzeugung bezeichnete unwissenschaftliche Annahme, wonach bei Rassenkreuzungen die weiblichen Zuchttiere bei allen späteren Geburten nicht rassereine Nachkommen hervorbringen. Somit dürften Edelkatzen, die von einem Hauskater gedeckt wurden, nie mehr rassereine Würfe bringen.

Temperatur
Für Kurzhaarkatzen sollte die Raumtemperatur zwischen 18 und 25°C, für Langhaarkatzen zwischen 14 und 23°C liegen. Eine Haltung unter den angegebenen Temperaturen kann das Wohlbefinden der Katze merklich beeinträchtigen. Bei Siamkatzen hat eine längere Haltung bei zu niedrigen Temperaturen eine dunklere Färbung des Felles zur Folge.

Territorialverhalten
Unter Territorialverhalten versteht man alle Verhaltensweisen, welche einem Raumanspruch einzelner Individuen zugeordnet sind, wie z.B. Einrichtung und Markierung eines Reviers. Ein Territorium ist räumlich an die Umwelt gegliedert und „eingerichtet“. Im sichersten Teil liegt das Heim (=Lager, Nest, Schlafplatz), darüber hinaus existieren die Toilette, der Futterplatz, Ruhe- und Aussichtsplätze, die Orte für das Komfortverhalten, sowie die Markierungsstellen. Diese Orte sind normalerweise durch stetig eingehaltene, für Menschen oft nicht sichtbare Pfade, sogenannte „Wechsel“, miteinander verbunden, auf denen sich die Katze sicher von einem zum anderen Ort bewegen kann. Der Verkehr auf den Wechseln läuft visuell ab, oder eine exakte Zeiteinteilung lässt unnötige Begegnungen vermeiden. Die Größe eines Territoriums richtet sich nach den örtlichen Gegebenheiten. Bei Wohnungskatzen besteht das ganze „Heim“ lediglich aus dem Schlafplatz, die Räume der Wohnung bilden das Revier. Die Kennzeichnung der Reviergrenzen oder bestimmter markanter Punkte geschieht seitens der Männchen durch Harnspritzen. Im eigenen Territorium ist die Katze allen anderen gegenüber überlegen, im freien Gelände kann die Rangordnung untereinander allerdings anders sein.

Thorax
Brustkorb

Tierische Fette
Die Fütterung tierischer Fette wird neuerdings in wissenschaftlichen Fachkreisen empfohlen, während Katzen Besitzer nach wie vor das Fett vom Futterfleisch entfernen, da es abführend wirken kann. Die Zugabe von Fett (gefordert sind 10-25% Fettanteil von der Gesamtfuttermenge) sollte vorsichtig geschehen. Auf jeden Fall ist zu berücksichtigen, dass z.B. mageres Rindfleisch bereits bis 13g, fettes Rindfleisch bis 29g, Eigelb sogar fast 32g Fett enthält.

Tiffany Cat Sable Longhair
Amerikanische Bezeichnung für seit einigen Jahren in New York experimentell gezüchtete zobelfarbene bzw. braune Burmakatze mit halblangem Haar. Ihr mittelschlanker Körperbau entspricht dem der amerikanischen Burmesin. Das halblange, seidige Fell zeigt auf dem Rücken ein dunkles Zobelbraun, das sich bis zum Bauch allmählich aufhellt. Im Wesen zeigt sich die Verwandtschaft der Tiffany Cat mit den Siamesen, sie sind anhänglich, gesprächig und überaus aufgeweckt.

Tigerung
Ältestes Zeichnungsmuster der Hauskatzen. Auf hell oder heller geticktem Haargrund sind dunkle Streifen verschiedener Farben ausgebildet.

Toilette
Die Toilette ist ein wichtiger Bestandteil bei der Haltung von Katzen, von dessen Standort und Einstreumittel unter Umständen die Stubenreinheit der Katze abhängt. Am besten eignen sich Kunststoffschalen, welche widerstandsfähig gegenüber Urin sind und deren Reinigung auch problemlos zu handhaben ist. Als Einstreu kann man die verschiedensten Mittel, wie z.B. Torf, Erde, Sand und Sägespäne verwenden. Käufliches Fertigstreu erfüllt jedoch die Anforderungen am besten. Die Toilette sollte möglichst weit vom Futterplatz an einer ruhigen Stelle untergebracht werden, da auch Katzen einen ungestörten Platz bevorzugen.

Tollwut
Die gefährlichste Virusinfektion der Katzen. Ansteckung erfolgt nur bei frei lebenden Tieren durch wilde Fleischfresser (z.B. Marder). Da aber alle Säugetiere empfänglich sind, kann eine Infektion auch über erkrankte Nager erfolgen. Die Inkubationszeit ist durchschnittlich zwischen 2-8 Wochen, selten länger als 6 Monate. Der Virus wandert auf Nervenbahnen und vermehrt sich im Rückenmark oder Gehirn. Die Krankheit verläuft in 3 Stadien:  Die Katze ist ängstlich, reizbar und überempfindlich gegen Licht, Geräusche und schnelle Bewegungen. Freundliche Tiere werden angriffslustig, scheue Tiere auf einmal liebebedürftig.  Stadium der Wut. Starrer, in die Ferne gerichteter Blick, heiseres Miauen, Schielen, Abschluckbeschwerden, zunehmendes Speicheln. Normales und aggressives Verhalten können sich schlagartig ablösen. Bedürfnis zu entweichen, zu beißen und unmotiviertes Kratzen. Lähmungsstadium. Unsicherheit, unfähig zu stehen, von hinten nach vorn fortschreitende Lähmung, Unvermögen zu schlucken, Tod durch Lähmung der Atmung. Aufgrund der Vieldeutigkeit der Krankheit ist eine exakte Diagnose nur am toten Tier möglich. In Tollwut gefährdeten Gegenden ist entweder ein generelles Ausgangsverbot oder eine Schutzimpfung ratsam. Die erste Impfung erfolgt mit 12 Wochen, nach 6 Monaten eine Wiederholung und dann jährliche Impfung. Wegen Lebensgefahr direkten Kontakt mit den Tieren vermeiden. Falls dies unumgänglich ist, nur mit dicken Handschuhen anfassen und das Tier zum Tierarzt oder zur nächsten Polizeidienststelle bringen. Auf jeden Fall baldmöglichst einen Arzt zwecks Schutzimpfung aufsuchen!

Tonkinese
Golden Siamese. Als Mischling aus Siamesen und Burmakatzen sind Tonkinesen weder in den USA noch in Europa allseits anerkannt und deshalb recht selten. Tonkinesen sind mittelschlanke Burmatypen mit seidigem, eng anliegendem Haar. Das lebhafte, anschmiegsame Wesen der Tonkinesen stimmt völlig mit dem ihrer beiden Stammeltern überein. Das erklärt auch ihre Beliebtheit bei Kennern.

Tötungsbiss
Für die Entwicklung des angeborenen Tötungsbisses ist nach Leyhausen neben der Reifung noch eine zusätzliche unspezifische Erregung erforderlich, die normalerweise durch die geschwisterliche Konkurrenz entsteht, wenn das Muttertier beginnt, dem etwa 4 Wochen alten Nachwuchs lebende Beute einzutragen. Mir einem Lernprozess hat dieses Verhalten nichts zu tun. Bleibt die Zusatzerregung aus, so reift der Tötungsbiss bei der Hauskatze oft überhaupt nicht. Da die Vorführung lebender Beute bei der heutigen Katzenhaltung nur noch selten möglich ist, sind die meisten Katzen zur Tötung einer Beute nicht mehr oder nur unter großen Schwierigkeiten in der Lage. Anfangs frisst die Mutterkatze die Beute noch selbst vor den Augen der Jungen, später reifen die Reaktionen der Jungen und die Mutter lässt die Beute vor ihnen laufen. Durch die stets vorhandene Konkurrenz der Geschwister und der Mutter wird die Erregung so gesteigert, dass es schließlich zum Tötungsbiss kommt. Es wird von der Katze optisch auf den Nacken des Beutetieres gesteuert. Wird der Nackenbiss nicht exakt ausgeführt, fasst die Katze sofort mit den Zähnen nach und der 2. Bis sitzt dann richtig. Der Tod des Beutetieres tritt durch Verletzung oder Quetschung des Rückenmarkes in der Nackenregion ein. Ein Aufreisen der Schlagader kommt dabei höchstens zufällig vor.

Toxoplasmose
Katzen sind Endwirt des auch für den Menschen nicht ungefährlichen tierischen Einzellers. Die Mehrzahl der Katzen sind symptomlose Träger und Ausscheider. Durch Sulfonamide ist eine Heilung möglich. Schwangere und junge Frauen sollten den Kontakt zu freilaufenden Katzen meiden.

Trächtigkeit
Gravidität. Zunächst werden die befruchteten Eizellen von einer von der Gebärmutter ausgeschiedenen Flüssigkeit ernährt. Nach der abgeschlossenen Plazentabildung, erhält der Embryo über diese seine Nährstoffe. Zu frühe Trächtigkeit kann sowohl beim Muttertier als auch beim Jungtier ernste Schädigungen nach sich ziehen. Eine Zuchtkatze sollte 12-18 Monate alt sein. Häufig ist die Rolligkeit nicht mit der Begattung beendet, sondern kann durchaus über die volle Zeit ablaufen. Man sollte während der Trächtigkeit besonders gehaltvoll und abwechslungsreich füttern, jedoch darauf verzichten das Futter quantitativ zu erhöhen, da es zu einer Belastung für das Muttertier werden könnte. Viel Bewegung in frischer Luft ist für das Gedeihen des Nachwuchses förderlich. Bereits nach 4 Wochen sind die Feten durch die Bauchwand zu spüren, in dieser Zeit sollte auf häufiges Herumtragen und Hochheben möglichst verzichtet werden. Ca. ab der 5. Woche wird die Katze allmählich dicker und die Zitzen deutlicher, fester und beginnen sich rosig zu färben. Gewöhnlich schwellen sie erst kurz vor dem Werfen an.

Tragstarre
Angeborenes Schutzverhalten der Jungtiere beim Nackenbiss der Mutter zu Transportzwecken. Die Mutterkatze erfasst die Jungtiere mit vorsichtigem, aber sicherem Bis im Nacken um sie, z. B. bei einem Lagerwechsel, transportieren zu können. Dabei fallen die Jungtiere in eine sogenannte Tragestarre, d.h. sie hängen mit leicht angezogenen Hinterpfoten völlig regungslos im Maul der Mutter. Dadurch wird eine Verletzungsgefahr durch die Zähne der Mutter weitgehend ausgeschalten.

Tragzeit
Auch Trächtigkeitsdauer. 62% aller Katzen werfen zwischen dem 62. und dem 65. Tag. Es tritt eher eine etwas längere als eine kürzere Tragzeit auf. Solange sich das Tier normal verhält und man Leben im Mutterleib spürt besteht kein Grund zur Sorge.

Tränenapparat
Zum Tränenapparat gehören die Tränen- und Nickhautdrüsen sowie der Tränennasenkanal. Im oberen Bereich des Auges befinden sich die Tränendrüsen, welche Tränenflüssigkeit liefern und diese durch den Lidschlag gleichmäßig über die Hornhaut verteilen. Gleichzeitig sorgt die Tränenflüssigkeit auch für die Reinigung der Bindehaut von Fremdkörpern.

Transportbehälter
Es ist häufig notwendig, dass die Katze mit außer Haus genommen wird. Manchmal ist das Brustgeschirr ausreichend, doch vielfach eignet sich ein Transportbehälter besser. Um einen besseren Kontakt zwischen Katze und Besitzer zu ermöglichen ist darauf zu achten einen Behälter mit Klarsicht- oder Kunststoffscheiben zu wählen. Weiterhin sollte sich kein Hitzestau bilden können. Es ist ratsam den Behälter auch als Schlafkiste zu nutzen, da sich die Katze in „ihrem Heim“ auf Reisen sicherer und wohler fühlen wird.

Transport kranker Katzen
Der Transport sollte grundsätzlich in festen, aber luftdurchlässigen Behältern erfolgen, die möglichst von beiden Seiten zu öffnen sind. In fremden Umgebungen duckt sich die Katze, so dass die Herausnahme des Tieres unter Umständen lebensgefährlich werden kann (Schock). Am Besten durch gutes Zureden und vorsichtiges Streicheln des Besitzers die Katze beruhigen.

Träumen
Bei geringer Schlaftiefe vorkommende, wohl sehr kurzzeitige Entwicklung von fast stets bildhaften Vorstellungsfolgen. Bei schlafenden Tieren sind häufig Bewegungen der Pfoten, des Schwanzes und der Mimik zu beobachten. Auch Lautäußerungen sind zu vernehmen. Ob dies aber lediglich ein Abreagieren von Muskelimpulsen ist oder ob direkte innere Erregungen, bildhafte Empfindungen vorhanden sind, muss dahin gestellt bleiben. Jedoch ist das Träumen für die Katze, wie auch für den Menschen, eine Erholung und Entlastung des Zentralnervensystems und somit unerlässlich.

Treteln
Während der Rolligkeit als Teil der Begattungsaufforderung vom Weibchen gezeigte Verhaltensweise.

Trichinellose/Trichinose.
Hervorgerufen durch den Verzehr rohen Schweinefleisches oder von Beutenagern, in deren Muskulatur die eingerollten Larven des schmarotzenden Wurmes leben. Die Larven werden durch den Blutstrom in die von ihnen bevorzugte Körpermuskulatur gebracht, wo sie sich einrollen und jahrzehntelang ansteckungsfähig bleiben können. Ein steifer Gang ist ein Anzeichen für einen möglichen Befall, der massiv auftretend auch zu Todesfällen führen kann. Zur Vorsorge keine rohen Schweineabfälle füttern!

Trieb
Veralteter Begriff für Motivation oder Bereitschaft. Auch Drang und Stimmung wurden dem Trieb weitgehend gleichgesetzt, wie z.B. Fortpflanzungstrieb, Beutefangtrieb, Körperpflegetrieb und ähnliches. Besonders stark ausgebildet ist der Jungenpflegetrieb, der bei fast allen Katzen latent vorhanden ist und meist durch Kontaktlaut der Jungtiere ausgelöst wird.

Trinkbedürfnis
Das Trinkbedürfnis der Katzen ist von einer Reihe äußerer Umstände, wie z.B. Umgebungstemperatur, abhängig. Den größten Einfluss auf das Trinkbedürfnis hat das Futter. Den Tieren ist ständig frisches Wasser zur Verfügung zu stellen, lediglich bei Krankheitsfällen kann es angebracht sein Tee (ungesüßten Kräutertee oder dünnen Schwarztee) zu reichen. Das gereichte Wasser sollte frisch, aber nicht eiskalt sein.

Quelle: www.miau.de  Verfasser: „Claudia Grillenberger“ Copyright 2002 by Claudia Grillenberger