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Geschlechtsreife

Katzenliebe
Wenn Du ein wenig aufpasst, wirst Du das Näherrücken der „tollen Tage“, der periodisch verlaufenden sexuellen Zyklen Deines Tieres, nicht übersehen können. Die Katze beginnt mehr als sonst zu schmusen und will beschmust werden, miaut mit tieferer Stimme, streicht Dir um die Beine, liebt besonders das Kraulen in der Kreuzgegend, wobei sie ihren Schwanz steil nach oben oder seitwärts stellt. Gurrende Laute werden ausgestoßen, die sich bis zu lauten Schreien steigern – wie durchdringendes Babyschreien. Besonders charakteristisch ist das Herumrollen auf dem Boden, daher auch die Bezeichnung für die Katzen-Hitze: Rolligkeit.
Früher als Du denkst, wird Deine Katze fortpflanzungsfähig – mit etwa 6-7 Monaten! Spätestens jetzt musst Du Dir Gedanken machen, weil Du mit der Tatsache umgehen musst, dass Du ein Tier im Haus hast, das nicht allein bleiben und Dir alljährlich stolz einen oder mehrere Würfe allerliebster kleiner Kätzchen präsentieren wird. Es sei denn, Du möchtest Deine Katze als reine Wohnungskatze halten und darauf achten, sie niemals in die Nähe eines potenten Katers zu bringen. (Alternative: Kastration) Aber selbst dann musst Du mit einigen Folgeerscheinungen leben, die eine sexuell aktive Katze mit sich bringt. Über einige Wochen hinweg wird Deine Katze für einen in der Ferne jaulenden Kater alles liegen- und stehenlassen; In diesen Zeiten musst Du stets auf verschlossene Türen achten. Eine von starken natürlichen Trieben gebeutelte Katze allein zu lassen entbehrt nicht einer gewissen Grausamkeit. Zudem haben Katzen einen unberechenbaren sexuellen Zyklus, der es nicht erlaubt, das Einsperren nur auf die Rolligkeitsperioden zu beschränken. Du müsstest bis zum äußersten konsequent bleiben, wenn Du unerwünschten Nachwuchs vermeiden willst. Statt dem Einsperren gibt es folgende drei Möglichkeiten der Verhütung: 1. Kastration, 2. Sterilisation, 3. Pille
Katerliebe
Kater werden, wenn ihre „Männlichkeit“ erwacht, unruhig; sie streben mit Macht ins Freie und lassen sich auf viele Kämpfe ein, um ihren Platz in der Bruderschaft der Nachbarkater zu sichern. „Ranzig“ werden heißt das in der Fachsprache. Unüberriechbar sind die Duftmarken, die an alle möglichen und unmöglichen Stellen in der Wohnung gesetzt werden. Schon wegen dieses Geruchs ist es fast ausgeschlossen, einen nicht kastrierten Kater in der Wohnung zu halten. Ihn in der Wohnung einzusperren ist außerdem ein Qual für das Tier: Bald riecht es wie im Katzenheim, und Verhaltensstörungen sind so gut wie programmiert. Lässt Du ihn ins Freie, wird er zu einer sinnlosen Katzenvermehrung beitragen. Die traurige Folge: Viele Kätzchen werden nach der Geburt eingeschläfert, ausgesetzt oder kommen qualvoll um, wieder andere enden als Streuner vor dem Gewehr der Jäger. Daher ist unbedingt anzuraten, Deinen Kater kastrieren zu lassen, sobald er beginnt, Urinmarken in die Wohnung zu setzen. Das kann bereits im Alter von 6 Monaten geschehen, bei Edelkatzen auch schon mal erst im Alter von bis zu 14 Monaten (z.B. Perser) eintreten. Erst dieser kleine Eingriff macht ihn zu einem wirklichen Haustier – er kann sich enger an den Menschen binden. Seinen Jagdinstinkt verliert er dadurch nicht, er muss keineswegs zwangsläufig träge und fett werden. Übergewicht ist immer eine Folge falscher Ernährung. Auch beim Kater bringt die Sterilisation kaum Vorteile. Seine Duftmarken setzt er auch weiterhin. Verzichte deshalb auf diese heute ohnehin kaum mehr praktizierte Methode.
Geschlechtsorgane des Katers
Der Hoden
Die Hoden des Katers befindet sich gut sichtbar unter der Aftergegend. Bei einem Kater von 5kg wiegen sie zusammen ca. vier Gramm. Dort liegt das samenbildende Gewebe, das aus vielen netzartig verzweigten Kanälchen besteht. Sie haben eine Länge von insgesamt 25 Metern. Darin werden die Spermien gebildet und werden dort im sogenannten Nebenhodenkanal gespeichert. Hoden und Nebenhoden münden in den Samenleiter, der mit Blutgefäßen und Nerven als Samenstrang in die Bauchhöhle führt. Beide Samenleiter münden in die Harnröhre, die durch die erbsengroße und relativ feste Prostata nicht vollständig umschlossen wird. Spermien, sowie die Sekrete der Prostata u. Harnzwiebeldrüse bilden zusammen die Samenflüssigkeit, auch Ejakulat genannt. Die Menge beträgt ca. 0,01-0,05ml pro Samenerguss.Der Penis
Die einfach gebaute Vorhaut umgibt ihn ringförmig. Er besteht aus dem paarigen Schwellkörper, dessen beiden Schenkel fest mit dem Sitzbein des Beckens verwachsen sind. Sie vereinigen sich an der Peniswurzel. Dieses Hohlorgan, dessen Adersystem bei der Versteifung mit Blut prall aufgefüllt wird beträgt im Ruhezustand etwa 20 Millimeter, die Penisspitze ist ca. 4 Millimeter lang. Im Penis sitzt interessanterweise ein kleiner Knochen. Bei der Erektion wird der Penis anderthalbfach verlängert, der Durchmesser verdoppelt sich. Eine eigentliche Eichel hat der Kater nicht, dafür verfügt er aber über eine Spitzenkappe. Der Penis ist nach hinten gerichtet und nur erigiert parallel zur Rückenlinie nach vorne. Trotzdem muss beim eigentlichen Akt der Rücken des Katers sehr stark gekrümmt werden, um ein Eindringen in die Scheide zu erleichtern.Die Wolluststacheln
Auf der Penisspitze befinden sich ca. 100-200 verhornte Papillen von etwa einen Millimeter Länge, die wie Widerhaken wirken, da sie nach hinten gerichtet sind. Das Wachstum dieser kleinen Stacheln ist hormongesteuert und wird somit durch eine Kastration beeinflusst. Nach der Einführung des Penis schreit die Katze dann laut auf, dann ist es auch schon alles vorbei.

Der Penisknochen
Dieses hohlmeißelähnliche Gebilde von etwa drei bis fünf Millimeter Länge entwickelt sich mit der Geschlechtsreife aus ursprünglich sehnigem Gewebe. Der Penisknochen verstärkt die Festigkeit des Penis, erleichtert dessen Einführung in die Scheide, unterstützt die Stempelwirkung der Penisspitze und erhöht die Reizwirkung des Geschlechtsaktes.

Geschlechtsorgane der Katze
Die Geschlechtsorgane der Katze setzen sich aus den zwei Eierstöcken, der Gebärmutter mit Eileitern und Muttermund, der Scheide und Scham zusammen.

Die Eierstöcke
Die Eierstöcke enthalten das Gewebe, in dem die Eizellen heranwachsen. Es handelt sich um längliche Organe, die acht bis neun Millimeter lang und etwa sieben Millimeter breit sind, sowie rund vier Millimeter dick. Sie hängen an einem Band in der Bauchhöhle dicht hinter den Nieren und sehen bei der herangewachsenen Katze wie winzige „Himbeeren“ aus. Diese sogenannten Follikel dienen der Eizelle zum heranwachsen. Meistens sind an den Eierstöcken auch kleine gelbliche Knötchen zu entdecken, die sogenannten Gelbkörper.

Die Gebärmutter, Der Gebärmutterhals
Sie besteht aus zwei Hörnern sowie dem Gebärmutterkörper (Corpus uteri). Diese beiden Hörner sind bei Jungkatzen zwirnsfadendünn. Bei Katzen, die schon geworfen haben, weisen sie etwa die Länge von ca. acht bis zehn Zentimeter und drei bis vier Millimeter Dicke auf. Die Eileiter münden in die Gebärmutterhörner. Von dort geht es in den unpaarigen Gebärmutterkörper, der rund zwei Zentimeter lang und etwa genauso dick ist wie die Hörner. Ein kleines Knötchen markiert den Gebärmutterhals. Er hat nur einen äußeren Muttermund.

Die Eileiter
Zu den Eierstöcken hin liegen die beiden Eileiter. Sie sind etwa fünf Zentimeter lang und ein bis drei Millimeter dick. Durch sie sollen die nach dem Platzen der Eibläschen (Follikel) freiwerdenden Eizellen in die Gebärmutter durch die Eileitertrompete einwandern. Diese Verbindung ist nicht hundertprozentig dicht und in extrem selten Fällen kommt es dazu, dass sich eine Eizelle in die Bauchhöhle verirrt – wenn dann noch eine Samenzelle hinzukommt führt dies eventuell zu einer Bauchhöhlenschwangerschaft, die auch bei Katzen nicht absolut ausgeschlossen ist.

Die Scheide
Die Scheide ist ein etwa vier Zentimeter langer Schlauch in der einerseits die Gebärmutter – durch den Muttermund abgegrenzt – und anderseits die Harnröhre mündet. Die Scheide geht nach außen in den Scheidenvorhof über. Auch viele Katzen haben ein Jungfernhäutchen (Hymen). Nach außen geht die Scheide in die Scham über. Sie ist mit feinen Haaren sehr dicht bewachsen. Die wulstigen Schamlippen laufen bauchwärts in einem spitzen und rückwärts in einem stumpfen Winkel zusammen. Der Kitzler liegt in einer Schleimhauttasche. Der eigentliche Kitzlerkörper, der genauso wie der Penis bei sexueller Erregtheit anschwillt, ist ca. einen Zentimeter lang.

Sexualzyklus der Katze
Zeitraum Wahrscheinlichkeit einer Befruchtung
Vorfrühjahr groß bei allen Katzen
Frühjahr sehr groß bei allen Katzen
Frühherbst groß bei allen Katzen
Oktober bis Januar gering bei überwiegend draußen lebenden Katzen
immer gegeben bei vorwiegend im Haus lebenden Katzen
3.-6. Trächtigkeitswoche etwa 10 Prozent aller Katzen
18-20 Stunden nach der Geburt es gab schon Einzelfälle
1-2 Wochen nach der Geburt groß, wenn die Jungen nach der Geburt entfernt wurden
1-2 Wochen nach dem Absetzen der Jungen groß
Eine Zeitperiode, in der eine Befruchtung ausgeschlossen ist gibt es praktisch nicht.
Hormone – Steuerung des Sexuallebens
Der Sitz des Sexualzentrums ist der Hypothalamus, sprich das Zwischenhirn. Dort erfolgt die Steuerung des Sexuallebens durch körpereigene Botenstoffe, den sogenannten Hormonen. Das männlich bestimmende Hormon ist das Keimdrüsenhormon Testosteron. Es hat seinen Namen von der Bildungsstätte im Hoden (Testis). Das weiblich bestimmende Hormon ist das Östrogen. Östrogene lösen im geschlechtsreifen Körper die Brunst (Östrus) aus, daher auch deren Name. Wie jedes Hirnzentrum hat auch der Hypothalamus eine vorgesetzte Stelle, die Richtlinien vorgibt und untergeordnete Abteilungen, die Anweisungen entgegennehmen. Dem Sexualzentrum ist das Großhirn als Sitz des Verstandes, der Vernunft und der Überlegungen vorgesetzt. Über Sinnesorgane (z.B. Nase)  werden Reize aufgenommen, die unter anderem sexuelle Aktivitäten fördern oder hemmen. Diese Reize leitet das Großhirn in gefilterter Form an den Hypothalamus weiter. Der Verstand kann und soll entscheiden, ob einem sexuellen Impuls nachgegeben werden kann oder nicht. Untergeordnet ist dem Hypothalamus die Hirnanhangdrüse (Hypophyse), genauer der Vorlappen. Nach genauer Aufforderung durch den Hypothalamus schüttet sie im wesentlichen drei Hormone aus:
Das follikelstimulierende Hormon (FSH) fördert die Reifung der Follikel am Eierstock, bereitet also die Bildung der Eizellen vor.
Das luteinisierende Hormon (LH) hat zwei Funktionen. Zum einen bewirkt es mit der Ausreifung der Follikel den sogenannten Eisprung, zum anderen fördert es die Bildung des Gelbkörpers.
Das dritte Hormon Prolaktin fördert die Ausbildung der Milchdrüse und unterhält die Milchproduktion.
Die reifen Follikel produzieren ihrerseits das Hormon Östrogen und erzeugen so den starken Drang zur Fortpflanzung.
Sexuelle Abweichungen
Nymphomanie:
Darunter versteht man den krankhaft gesteigerten Geschlechtstrieb bei Weibchen. Sie ist eine behandlungsbedürftige Krankheit und keineswegs eine Unart oder Untugend.Hypersexualität:
Einige Kater treibt ein besonders starker Geschlechtstrieb, Hypersexualität oder auch Satyriasis genannt.Homosexualität:
Selten und dann meistens bei mehreren in der Wohnung gehaltenen Kater, in der Regel ohne Einführung des Penis.

Kronismus:
Das verzehren einiger Junge von der Mutter. Dies erfolgt meistens aus dem Grund, das die Mutter erkennt, das ein Tier zu schwach ist oder der Wurf zu groß zur Bewältigung ist.

Kannibalismus:
Unzweifelhaft werden immer wieder Jungkatzen durch Kater getötet und zuweilen auch verzehrt. Man diskutiert zwei Ursachen:
1. Fehlgeleiteter Sexualtrieb
2. Das Töten anderer Katzen um nur sein eigenes Erbgut durchzusetzen

Geschlechtsreife
Katzen werden in der Regel mit 6-9 Monaten, auch mal erst ab dem zwölften Monat geschlechtsreif. In Ausnahmefällen (bei Winterkatzen unter besonders guten Wetterbedingungen) kann die Geschlechtsreife bereits zwischen dem vierten und fünften Lebensmonat eintreten, genauso wie es einige Rassen gibt wie z. B. die Orientalen, die die „Pubertät“ bereits auch mit dem vierten Monat erreichen.